NHL-Streik: Gespräche in der Sackgasse

In den vergangenen zwei Tagen gab es zwischen der NHL und der Spielergewerkschaft NHLPA erneut Gespräche über einen neuen Kollektivvertrag. Doch anstatt aufeinander zuzugehen, wurde erneut offensichtlich, dass ein Lockout wohl unumgänglich ist.
Nach den Gesprächen mit der NHLPA ließ NHL Präsident Bill Daly seiner Enttäuschung freien Lauf. "Wir sind sehr frustriert über den Stand der Dinge. Für uns ist offensichtlich, dass die Gewerkschaft kein Interesse an Verhandlungen oder einem Komprommiss hat, um diese Saison zu retten. Der letzte und einzige Vorschlag der NHLPA wurde am 4. Juni 2003 gemacht - vor fast 15 Monaten!"
Die NHLPA will aus der Sicht der Vereine den aktuellen Stand der Dinge weiterführen, was aber zu erhöhten Eintrittspreisen, Konkursen und großen finanziellen Verlusten führen werde, so Daly weiter. Damit wäre die Zukunft der NHL gefährdet.
"Es gibt derzeit keine Fortschritte und ich bin sehr frustriert. Die Gewerkschaft zeigt keinen Willen, zu verhandeln und tut meiner Meinung nach derzeit alles, um uns über den 15. September hinaus zu bekommen und damit einen Lockout zu erzwingen. Ich werde mit jedem Treffen frustrierter. Derzeit verhandeln wir nicht einmal, wir diskutieren," so Daly.
Zwar wird man sich vor dem 15. September erneut zu Gesprächen treffen, doch alles deutet auf einen Lockout hin. Die NHL hat den Termin des 15.9. als Deadline gesetzt, bis wann man eine Lösung gefunden haben will. Dann wird man die Spieler vom Betrieb "aussperren" ("lockout"), "weil wir keine Sekunde länger unter dem Vertrag, den wir derzeit haben, leben können," meint Bill Daly.
Zumindest gegenüber den Medien beteuert die NHLPA immer wieder, dass man die derzeitigen Gespräche dazu benutzt, um einen eigenen Vorschlag zusammenzustellen. Vermutlich wird die Gewerkschaft in letzter Sekunde einen Vorschlag an die NHL unterbreiten und dann darauf drängen, diesen umzusetzen, um die Saison zu retten.
"Die NHLPA hat vermutlich die Ansicht, dass sie einen Arbeitsstopp wollen, um zu sehen, ob wir das durchhalten. Und ich kann versichern, dass die Vereine nach den letzten Wochen zu 100% vereint sind und nicht nachgeben werden. Die Gewerkschaft nutzt unsere Treffen nicht, um den Prozess positiv voranzutreiben. Wir, die Vereine, haben sechs verschiedene Angebote gemacht und nur eines davon hatte einen Salary Cup eingearbeitet. Die Gewerkschaft stellte das zwar anders da, aber es ist so. Kurzum: die NHLPA charakterisiert derzeit alles, was nicht den derzeitigen Status Quo fortsetzt, einen Salary Cup!" (hockeyfans.at)