NHL-Saisonvorschau Eastern Conference
NHL-Playoffs: Tampa Bay und Calgary spielen um den Stanley CupAm 8. Oktober startet auch die NHL in die neue Spielzeit 2003/04. Vielleicht die letzte für einige Zeit, da der Vertrag zwischen Spielergewerkschaft und der Liga ausläuft, ein Streik nach dieser Saison scheint vorprogrammiert. Hier eine Vorschau:
Der Stanley Cup befindet sich im Moment fest in der Hand der Eastern Conference, dank der überragenden Leistung der New Jersey Devils in den diesjährigen Playoffs. Aber es kann darüber gestritten werden, ob er auch dort bleibt.
Der amtierende Stanley Cup Sieger hat nahezu nichts getan, um den lauen Angriff der vergangenen Saison zu verstärken. Ganz im Gegenteil: durch den Verlust von Center Joe Nieuwendyk hat die Offensivabteilung einen herben Rückschlag einstecken müssen. Auch Igor Larionov, als ältester Spieler der Liga, wird nicht dafür sorgen können, dass die gegnerische Torlampe öfter aufleuchtet.
In der Defensive wird es Aufgabe der Trainer sein junge Spieler, mit großem Potential, so wie David Hale und Matt DeMarchi, aufzubauen. Diese Spieler werden früher oder später tragende Rollen im Team einnehmen, um das Kernstück der Devils, nämlich die Defensivabteilung, weiter zu stabilisieren.
Ob ihnen das gelingen mag, wird sich zeigen. Aber Fakt ist, das New Jersey nicht das einzige Team in der Eastern Conference ist, welches noch Fragezeichen aufwirft.
Die Philadelphia Flyers hoffen auf stärkere Leistungen von einigen überalterten Spielern und in Washington fragt man sich, wie gut das Team wäre, wenn Jaromir Jagr mal an seinem Limit spielen würde.
In New York versuchen die Rangers herauszufinden wie viel es kostet eine Gewinnermannschaft zusammen zu kaufen, und die Islanders, ob sie wirklich so gut sind wie sie sich selbst finden.
In Kanada fragen sich die Fans ob Generalmanager Bob Gainey die glorreichen alten Tage der Montreal Canadiens zurückbringen kann während in Ottawa die Frage aufgeworfen wird, ob ein Team mit solchen Geldproblemen überhaupt den Stanley Cup gewinnen kann.
Im Süden setzen Teams wie die Atlanta Thrashers oder die Florida Panthers ganz auf die Jugend. Ob dies ein schneller Weg zum Erfolg ist, oder doch eher in Richtung totale Frustration wird die Zukunft zeigen.
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Atlantic
Division:
1.
Philadelphia
:
Ist Jeff Hackett die Lösung? Der erfahrene Torhüter hatte einige solide
Jahre in seiner Karriere, aber nahezu keine Playoff Erfahrung. Aber genau dort
kann Philadelphia jede Hilfe gebrauchen, denn in den Playoffs waren ihre Torhüter
zumeist schwach. Die Flyers hatten sicherlich noch andere Möglichleiten in der
Sommerpause, aber sie haben sich für den relativ günstigen Hackett
entschieden. Wir werden im April sehen, ob das richtig war.
2. New Jersey: Wird der Nimbus über dem Kopf von Pat Burns langsam
verblassen? OK, wir wissen, dass er nicht unbedingt ein Engel ist, aber seine
Hass-Liebe Auffassung als Trainer hat ihm bislang viel Erfolg beschert. Speziell
im ersten Jahr mit den Devils. Noch nie hat er es besser gemacht als im letzten
Jahr wo er den Stanley Cup gewann. Doch seine bisherigen Teams haben gezeigt,
dass die Leistungen im zweiten Jahr unter Burns sehr stark nachgelassen haben.
Ob das auch in New Jersey eintritt wird sich zeigen.
3. NY Rangers: Wird Glen Sather der
Unterschied auf der Trainerbank sein? Als Generalmanager war er es bislang
nicht. Als Trainer der Rangers muss er nun versuchen, den selbst fabrizierten
Schlammassel in Ordnung zu bringen. Sather hat während seiner drei Jahre in New
York sehr viel Geld ausgegeben aber hat es damit nicht geschafft die Rangers in
die Playoffs zu befördern. Das Talent, zumindest auf dem Papier, ist da, auch
wenn Spieler wie Mike Richter oder Pavel Bure nicht mehr dabei sind. Sather muss
sein Trupe dazu bewegen für den Namen auf der Vorderseite des Trikots zu
spielen und nicht für den der hinten drauf steht.
4. NY Islanders: Wird es Rookie-Trainer
Steve Stirling gelingen die Kontrolle im Team zu übernehmen? Im letzten Jahr
sind die Islanders wie ein Stein im Wasser versunken nach der so überzeugenden
Spielzeit 2001/2002. Sie schafften gerade noch die Playoffs, aber das
Mannschaftsgefüge war sehr labil mit verschärfter Cliquenbildung unter den
Spielern. Stirling muss beweisen, dass er der Chef im Ring ist, am besten
schnell.
5. Pittsburgh: Kann dieses Team überhaupt
überleben? Sie haben Mario Lemieux wieder in ihren Reihen aber der Rest besteht
überwiegend aus jungen Talenten, die sich erst noch beweisen müssen und auf
eine interessante Zukunft hindeuten (wenn es denn eine gibt). Pittsburgh steckt
auch noch mitten im Gerangel um eine neue Arena. Ohne diese werden es die
Penguins nicht schaffen.
Northeast Division:
1. Ottawa:
Kann Jason Spezza endlich die Leistung bringen, die von ihm erwartet wird? Im
letzten Jahr sah der Erst-Runden Pick nur wenig Eiszeit während der Saison,
aber in den Playoffs gab man ihm öfter die Chance sich zu zeigen. Die Fans
waren begeistert und begannen schon von einem dominanten erste Reihe Center zu
träumen. Er wird genügend Eiszeit in dieser Saison bekommen, aber nur solange
er beweist, dass er die das Potential dazu hat.
2. Boston:
Werden sich in diesem Jahr die wahren Bruins zeigen? Natürlich muss zunächst
geklärt werden, welches Team das ist. Ist es das Team, welches die vergangene
Saison mit 19 Siegen und 4 Niederlagen begann, oder das Team, welches im Verlauf
der Spielzeit komplett auseinander fiel und nur hauchdünn die Playoff
-Teilnahme schaffte. Mike Sullivan wird versuchen, das heraus zu finden. Und
dabei Felix Potvin im Tor zu haben, wird ihm enorm helfen.
3. Toronto: Ist Trainer Pat Quinn der Sündenbock?
Er musste den Stuhl des Generalmanagers für John Ferguson Jr. räumen. Dieser
hat jetzt die Macht Quinn zu feuern. Auch wenn es im Moment sehr
unwahrscheinlich ist. Aber im vergangenen Jahr sah es teilweise schon so aus,
als ob Quinn ein wenig Autorität bei der Mannschaft verloren hat, und der Rücktritt
als GM wird nicht helfen, die Aufmerksamkeit der Spieler zurück zu gewinnen.
4. Buffalo: Wird eine ähnliche Situation
wie mit Michael Peca vor ein paar Jahren auftreten? Damals kostete ein
Vertragsstreit die Sabres eine ganze Saison ohne ihren damaligen Kapitän. Nun
drohte Top Scorer Miroslav Satan für längere Zeit auszusetzen, allerdings
konnte man sich mit ihm in dieser Woche auf einen neuen Vertrag einigen.
5.
Montreal:
Wird Jose Theodore da anknüpfen können, wo er aufgehört hat? Im vergangenen
Jahr war der Druck zu spüren, der Theodore auferlegt wurde, nachdem er zum MVP
der vorangegangenen Saison gewählt wurde und einen hochdotierten neuen Vertrag
unterschrieb. Danach plagten Theodore noch erheblich Probleme mit der Justiz.
Aber er sagt er ist konzentriert und bereit alles zu geben. Wenn das nicht
stimmt, ist die Saison der Canadiens zu Ende, bevor sie überhaupt begonnen hat.
Southeast Division:
1.
Tampa Bay:
Kann Nikolai Khabibulin noch einmal zu seiner Allstar Form zurückkehren?
Schafft er das, wird Tampa Bay noch mehr auf sich aufmerksam machen als im
vergangenen Jahr. Da überraschten sie viele Teams mit ihren jungen Stars
Vincent Lecavalier und Brad Richards. Diese haben sich inzwischen weiter
etabliert während Khabibulin mal stark und mal schwach im Tor war. Ist er
stark, wird es schwer sein gegen ihn, als einem der besten Torhüter der NHL,
ein Tor zu erzielen.
2.
Atlanta: Wie
anders wird diese Saison für die Thrashers verlaufen jetzt, da Bob Hartley von
Anfang an dabei ist? Nimmt man sich das Vorjahr dafür als Beispiel, wird das
eine gute Saison für Atlanta werden. Die Thrashers waren ein komplett anderes
Team, nachdem Hartley den Trainerposten übernommen hat. Sie waren am Ende sogar
in Reichweite eines Playoff Platzes. In diesem Jahr sollten die Chancen dafür
sogar noch besser sein.
Sie
haben mit Dany Heatley und Ilya Kovalchuk fantastische junge Talente in ihren
Reihen, und wenn Byron Dafoe zu seiner einst starken Form zurückkehren kann,
wird es sehr schwer für andere Teams gegen Atlanta zu gewinnen.
3. Florida: Wird Mike Keenan die
Entwicklung seines jungen Teams behindern oder wird er ihr behilflich sein? Der
erfahrene Trainer hat in seiner Karriere viel Erfolg gehabt, aber zumeist hatte
er auch viele erfahrene Spieler in seinen Reihen. In Florida ist dies nicht der
Fall, denn das Team ist eines der jüngsten in der NHL. Viel Geduld wird nötig
sein und einem Mike Keenan fällt das nicht leicht. Probleme mit GM Mike Dudley
waren in der Vergangenheit oft die Folge. Aber Keenan hat deutlich gemacht, dass
er alles tun wird, um dem jungen Team Erfolg zu verschaffen.
4. Washington: Kann der unerfahrene
Trainer Bruce Cassidy den Kader zum Erfolg bringen? Das Talent, um in die
Playoffs zu kommen, ist ohne Frage da, aber der Zusammenhalt innerhalb der
Mannschaft wurde schon oft angezweifelt. Das ist auch der Grund, warum
Washington teure Stars wie Jaromir Jagr und Robert Lang abgeben wollte, um
wieder neu anzufangen. Das wird nicht leicht werden und nebenbei muss auch noch
die Verteidigung eingestimmt werden, da erneut gestandene Spieler wie Ken Klee
oder Calle Johansson das Team verlassen haben.
5. Carolina: Können sie die vergangene
Saison vergessen machen? Um Trainer Paul Maurice vor Schwierigkeiten zu bewahren,
sollte das schleunigst nach Saisonbeginn geschehen. Im letzten Jahr wurde noch
nicht am Trainerstuhl gewackelt, aber in diesem Jahr kann das ganz anders
laufen, wenn die Leistung nicht stimmt. Sie haben ihre Verteidigung in der
Sommerpause verbessert und sie werden viel körperbetonter spielen. Aber ob sie
auch mehr Tore schießen werden, muss sich erst zeigen. (TS)
Hockeyweb-Tipp für die Tabelle:
qualifiziert:
nicht qualifiziert:
1. Ottawa Senators
9. Carolina Hurricanes
2.
Philadelphia Flyers
10. Washington Capitals
3.
Tampa Bay Lightning
11. Atlanta Thrashers
4.
New Jersey Devils
12. Montreal Canadiens
5.
Toronto Maple Leafs 13. Buffalo
Sabres
6.
Boston Bruins
14. Florida Panthers
7.
New York Rangers
15. Pittsburgh Penguins
8.
New York Islanders