NHL-Saisonvorschau: Carolina Hurricanes

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Rückblende: Nur dank des Gewinns des Divisionstitels starteten die Hurricanes
als drittbestes Team im Osten in die Playoffs, nach Punkten wäre man nur auf
Rang sieben gelandet. Was folgte war ein sensationeller und vollkommen
unerwarteter Siegeszug, der erst von den Detroit Red Wings im
Stanley-Cup-Finale gestoppt wurde.
Torhüter: Der Lette Arturs Irbe bleibt unangefochtene Nummer Eins
im Tor der "Canes". Als einer der Hauptgaranten des vergangenen
Playoff-Erfolgs wird gerade von ihm viel abhängen. Mit Kevin Weekes
steht zudem ein aufstrebender Backup als Absicherung bereit, der nach einem
Kreislaufkollaps im Trainingscamp und den darauf folgenden ärztlichen
Untersuchungen wieder zum Team stoßen wird. Von ihm erhofft sich Head Coach Paul
Maurice, Irbe ohne größere Qualitätsverluste auf der wichtigen
Torhüterposition einige Ruhepausen zu verschaffen. Die potentielle Nummer Drei Jean-Marc
Pelletier wird daher wohl nur im Verletzungsfall zu Eiszeit in der NHL
kommen.
Verteidigung: Keine Änderungen des Kaders beim Vize-Champion haben sich
im Defensivverbund ergeben. Nach Verletzungspause zum Ende der Saison wird David
Tanabe wieder fit bereit stehen. Mit Ex-Red Wing Aaron Ward
konnte ein solider und erfahrener Verteidiger gehalten werden, der auch
weiterhin die anderen etablierten Kräfte Glen Wesley,
Bret Hedican, Marek Malik, Niclas Wallin und Sean Hill ergänzen
wird. Vor allem letzterem obliegt, die Scorerpunkte des während der Saison
2001/02 nach Florida abgewanderten Sandis Ozolinsh über eine
komplette Spielzeit zu übernehmen, was er nach seiner Rückkehr von den St.
Louis Blues mit 7 Toren und 23 Beihilfen in nur 49 Spielen bereits
eindrucksvoll bewies.
Angriff: Vom Vizemeister-Team ist einzig Martin Gelinas nicht mehr
verfügbar, der bei den Calgary Flames unterschrieben hat. Der schnelle
Flügelstürmer muss von internen Kräften ersetzt werden, da man bis dato auf
dem "free agent"-Markt nicht aktiv geworden ist. Aufgedrängt haben
sich im Trainingscamp bisher die Youngster Michael Zigomanis und Jeff
Heerema sowie der 24-jährige Brad DeFauw. Ansonsten wird weiterhin
sehr viel von der rechten Hand des Cheftrainers auf dem Eis, Oldie Ron
Francis und seiner Paradereihe mit Jeff O’Neill und Sami Kapanen,
abhängen. Die jungen Tschechen Petr Svoboda und Josef Vasicek
werden ihre steil ansteigende Leistungskurve bestätigen müssen.
Ausblick: Im Prinzip muss alles so bleiben wie in der vorigen Spielzeit.
Eiserne taktische Disziplin im Defensivverhalten muss von Erfolgscoach Paul
Maurice an der Bande und Ron Francis auf dem Eis auf alle Spieler
übergehen, denn nur mit einer weiterhin geschlossenen Mannschaftsleistung sind
nominell stärkere Teams zu schlagen. Jeff O’Neill muss seine im Team
herausragenden Torjägerqualitäten ebenso bestätigen, wie die zweite Reihe um
Center Rod Brind’Amour fähig sein muss, etwas Druck von der
Paradeformation zu nehmen.
Prognose: Im Jahr eins nach dem Gewinn der Eastern Conference kann
das Ziel nur die erneute Playoff-Teilnahme sein. Mehr wäre vermessen, zu stark
besetzt sind andere Teams im Osten. Einziger Vorteil im Kampf um einen der
begehrten Plätze bleibt die als schwach geltende Southeast Divison. Allerdings
ist fraglich, ob die Washington Capitals um Superstar Jagr es den Hurricanes
noch einmal so leicht machen, den begehrten Divisionstitel zu erreichen. Somit
wird es für die Fans in und um Raleigh wohl ein bis zum letzten Spieltag
spannendes Rennen um Platz acht geben. (jm)