NHL-Neustart in einigen wenigen Stadien denkbar Kein konkreter Zeitplan

Der 67-Jährgie betonte hierbei nochmal, dass man sich Zeit lasse für die Planungen, um den richtigen Weg für die Vollendung der angefangenen Saison zu finden. Über allem stände die Gesundheit aller Beteiligten, ordnete der Mann an der Spitze die Planungen ein. Neben dem Wohlbefinden stände aber auch die Form der Spieler im Vordergrund. „Wir wollen keine wichtigen Spiele spielen lassen, solange die Spieler dafür nicht in Form sind“, so Bettman.
Es gibt aktuell noch keinen konkreten Plan, wann und wie die Saison zu Ende gespielt werden kann. Ein mögliches Szenario ist, dass jede der vier Divisionen ihre Saison in einer zentralen Arena zu Ende spielt. Dort sollen dann pro Tag drei Spiele vor leeren Rängen abgehalten werden, um am Ende doch noch einen Stanley-Cup Sieger zu küren. Zwischen elf und 13 Spielen müssen von den 31 Teams bis zum Ende der Regular Season noch absolviert werden.
„Ideal wäre es unserer Ansicht nach, wenn wir die reguläre Saison komplett beenden und dann mit den Stanley-Cup-Play-offs in ihrer normalen Form beginnen könnten. Selbst wenn wir dafür die Mannschaften an zentralen Stellen zusammenziehen müssten“, fügte Bettman hinzu. „Das ist jedoch nur ein Modell, mit dem wir uns beschäftigen. Und wenn wir die Ideallösung nicht umsetzen können, müssen wir überlegen, was dieser am nächsten kommt.“
Klar verneinte der 67-Jährige jedoch einen Spielbetrieb in College-Arenen. „Wir können nicht in kleinen College-Anlagen in einer Kleinstadt spielen, weil wir eine Ausstattung benötigen, die so nur in NHL-Arenen zur Verfügung steht. Das betrifft in erster Linie die Mannschaftskabinen, die Technik, die Banden, die Video-Aufzeichnungen und die Übertragungsmöglichkeiten“, erläuterte Bettman.
Für diese Planung werden in der betreffenden Arena vier NHL-taugliche Kabinen benötigt, um die benötigten Hygienemaßnahmen gegen Covid-19 aufrechtzuerhalten. Klar ist, dass noch keine finale Entscheidung getroffen wurde, welche Stadien diesen Ansprüchen genügen.
„Vielleicht werden es am Ende nur zwei Städte sein“, sagte der Commissioner. „Genaues können wir in diesem Moment noch nicht sagen. Es muss auch nicht notwendigerweise ein Spielort aus jeder Division sein, wenngleich es natürlich sinnvoll wäre, die Mannschaften divisionsweise zusammenzuziehen.“
„Die betreffenden Spielorte können überall außerhalb eines Corona-Hotspots liegen. Es müssen alle notwendigen Einrichtungen vorhanden sein, um sieben oder acht Mannschaften zu beherbergen, die dort eine Vielzahl an Spielen austragen. Darüber hinaus braucht es eine Trainingsmöglichkeit“, sagte Bettman.
Bevor jedoch eine Wiederaufnahme der Saison überhaupt realistisch ist, soll es den Spielern ermöglicht werden, in den Einrichtungen ihrer Teams zu trainieren. Ebenfalls wird es nach Absprache mit NHL-Spielergewerkschaft ein dreiwöchiges Trainigscamp geben, bevor das erste Bully gespielt wird. Aktuell befinden sich alle Spieler sowie das Personal der Clubs in der von der National Hockey League bis zum 31. April verordneten Selbstquarantäne.
„Obwohl die Spieler in den vergangenen Wochen an ihrer Fitness arbeiten konnten, fehlt den Jungs die Praxis auf dem Eis. Wir müssen sie daher erst in die Lage versetzen, dass sie wieder Saisonspiele bestreiten können. Wir wollen schließlich nicht, dass sie eine Verletzung oder gar ihre Karriere riskieren. Von daher wird es eine gewisse Zeit dauern, bis sie bereit sind“, betont der Commissioner. Damit soll klar dargestellt werden, dass die NHL nicht als erste Profiliga in den Vereinigten Staaten wieder mit dem Spielbetrieb starten muss.
Das letzte Wort haben aber immer noch die Behörden in all den Planungen. „Die letzte Entscheidung treffen die Mediziner und die Leute, die auf den verschiedenen Regierungsebenen das Sagen haben. Wir werden nichts unternehmen, was unangemessen ist“, sagte Bettman.
Ebenfalls bereitete er den General Managern den Vorschlag den diesjährigen, aus auch deutscher Sicht interessanten Draft im Juni vor Ende der Spielzeit abzuhalten. „Aus diesem Grund müssen wir alle Optionen durchspielen und gegeneinander abwägen, um zu einem guten Urteil zu kommen. Wir werden dazu selbstverständlich auch die Meinung unserer Klubs anhören“, versicherte Commissioner Bettman. „Wir wollen keinesfalls unseren Willen durchboxen.“ Es bleibt also spannend abzuwarten, wann der Name der deutschen Top-Talente Tim Stützle von den Adlern Mannheim und John Jason Peterka vom EHC Red Bull München im Bell Centre im kanadischen Montreal vorgelesen wird.