NHL: Lockout steht bevor - Besitzer lehnen Angebot der NHLPA ab
NHL-Playoffs: Tampa Bay und Calgary spielen um den Stanley Cup
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Nun, nur der wirklich naive Beobachter der Szene
in Nord-Amerika glaubte an das Wunder, was dann letztendlich aber nicht
eintrat. Die
Spielergewerkschaft NHLPA brachte einen neuen Vorschlag an die
Öffentlichkeit, um den drohenden Streik in der NHL doch noch abzuwenden, aber
die Ligabosse und Klubbesitzer lehnten diesen als unzureichend ab.
In einem Statement der NHLPA vom Donnerstagabend hieß es unter anderem, dass
das Angebot vom letzten Oktober um den Punkt "revenue sharing"
erweitert wurde, was der NHL rund $80-100 Millionen für die "armen"
Vereine einbringen würde. Des weiteren wurde eine Begrenzung der Rookie-Gehälter
angeboten und ein "luxury tax system", was der NHL weitere rund
$30-35 Millionen USD zur Verteilung an die Vereine, die das Geld benötigen,
bringen würde.
Zudem wies die
NHLPA darauf hin, dass aufgrund ihrer Befragungen in den Treffen mit der NHL
im August, als man zusammen die Franchises Team für Team durchging,
sechs Teams für einen Verlust von rund $170 Millionen USD
verantwortlich sind, und weitere 14 für einen Verlust von rund $54 Millionen
USD. Die NHLPA ist der Ansicht, dass die Spieler nicht für den Verlust von
$170 Millionen USD verantwortlich gemacht werden können, nur weil ein paar Franchises
nicht wissen, wie man so ein Geschäft führt und unverantwortlich handeln
oder weil es sich um Städte dreht, in denen man kein Eishockey verkaufen kann
(Atlanta, Nashville). Unter den sechs Klubs sind auch Franchises, die in den
letzten Jahren das Stanley-Cup Finale erreicht haben und trotzdem einen
zweistelligen Betrag verloren (San Jose verlor beispielsweise in der letzten
Saison zehn Millionen USD obwohl das Conference-Finale erreicht wurde). Die
NHLPA ist der Meinung, dass der Gesamtverlustbetrag nicht aufgrund des CBA
entstanden ist, sondern aufgrund von schlechten Geschäftsentscheidungen.
Auf der anderen
Seite hatte die NHL nicht viel Neues zu berichten. Bill Daly betonte, dass er
diese Situation vor zwei Wochen in Ottawa hervorsagte, es kein neues Angebot wäre
und der Liga nicht hilft. Er denkt, dass das vorgeschlagene Modell immer noch
Verluste für die Klubs bringen wird. Der Spielervertreter der NHLPA, Trevor
Linden von den Vancouver Canucks, brachte den aktuellen Stand auf den Punkt:
"Eigentlich ist alles klar, die Besitzer bleiben hart und wollen eine
salary cap. Aber sie müssen verstehen, dass die Spieler diesem System niemals
zustimmen werden. Unser heutiger Vorschlag war von unserer Seite die beste
Möglichkeit, um die Saison vielleicht doch noch zu retten."
Weitere Treffen
sind bisher nicht geplant. Momentan scheint eine schnelle Einigung unmöglich. (jh)