NHL-Lockout ist Tatsache
NHL-Playoffs: Tampa Bay und Calgary spielen um den Stanley CupDer NHL-Lockout galt monatelang als wahrscheinlich, seit Mittwochabend ist er Tatsache. NHL-Commissioner Gary Bettman gab bekannt, dass die Liga keinen anderen Ausweg aus dem finanziellen Dilemma sah, als den Spielbetrieb und die Spielerverträge einzufrieren in der Hoffnung, die Forderungen gegenüber der Spielergewerkschaft NHLPA so besser durchzusetzen. Bei einem Treffen stimmten die NHL-Vertreter dafür nicht mehr zu spielen, bis anlässlich eines neuen Gesamtarbeitsvertrages ein neues wirtschaftliches System eingeführt ist. Die NHLPA zeigte sich enttäuscht über das harte Vorgehen, an welchem sie aber auch nicht unschuldig ist.
Nun fällt der Saisonbeginn im Oktober voraussichtlich ins Wasser, wie auch die Trainingscamp der NHL-Teams. Spieler mit NHL-Verträgen erhalten keinen Lohn, können aber während der Aussperrung bei anderen Klubs unterschrieben, etwa in Europa oder der Farmteamliga AHL. Zahlreiche NHL-Stars haben dies bereits gemacht, auch in der Schweiz und Deutschland. Joe Thornton, Rick Nash und Niklas Hagman gehen für den HC Davos auf Torejagd, Niko Kapanen für den EV Zug und mit Olli Jokinen hat bei Kloten ein weiterer NHL-Star unterschrieben, der im Falle eines Saisonbeginns der NHL spätestens in Nordamerika sein dürfte. Ein Saisonbeginn wird für Dezember/Januar erwartet, falls nicht die komplette Saison ins Wasser fällt. Die beiden Schweizer Torhüter David Aebischer und Martin Gerber dürften bei Lugano beziehungsweise den SCL Tigers unterkommen. Dass beim HC Lugano ein NHL-Star spielen wird gilt als gewiss und auch der HC Ambrì-Piotta könnte für den verletzten Oscar Ackeström vom Lockout profitieren.
Auch in der DEL stehen einige bekannte NHL-Namen für die Dauer des Lockouts bereits unter Vertrag. So band sich Mike York an die Iserlohn Roosters. Auch die Adler Mannheim haben kräftig auf dem NHL-Markt zugegriffen und Jochen Hecht, Christobal Huet und Sven Butenschön verpflichtet. Mit John Michael Liles haben sich die Kassel Huskies sogar einen World Cup Teilnehmer geangelt. Auch NHL-Star Dany Heatley scheint auf dem Sprung in die DEL. Da er einen deutschen Pass besitzt, würde er das Ausländer-Kontingent nicht belasten. Dem Vernehmen scheinen die Berliner Eisbären Hetaleys favorisiertes Team zu sein. Den größten Coup konnte der ERC Ingolstadt mit Marco Sturm landen. In den nächsten Tagen und Wochen werden sicherlich noch weitere NHL-Akteure in den europäischen Ligen auftauchen. Die meisten Finnen, Tschechen, Slowaken, Schweden und Russen zieht es in ihre Heimatländer. (hockeyfans.ch)