NHL Global Series: Kölner Haie empfangen die Edmonton OilersFamilienduell: Vater Peter Draisaitl (52) gegen Sohn Leon (22)
Deutschlands bester Spieler: Leon Draisaitl von den Edmonton Oilers.. (picture alliance/AP Photo; picture alliance / Sven Simon)Ausnahmezustand am Rhein. Die NHL ist in der Stadt. Am Mittwoch empfangen die Kölner Haie im Rahmen der Global Series am Mittwoch um 16 Uhr (live bei Sport1) in der Lanxess-Arena den fünfmaligen Stanley-Cup-Sieger Edmonton Oilers.
Es ist vor allem die Geschichte von Vater und Sohn, die sich bislang noch nie in einem Eishockeyspiel als Gegner gegenübergestanden haben. Der deutsche Oilers-Superstar Leon Draisaitl trifft auf seinen Vater Peter, der bei den Haien als Trainer an der Bande steht. Leon ist in der Domstadt geboren: „Ich habe viele Eintrittskarten organisieren müssen. Die Partie ist ein einmaliges Erlebnis für meine Familie und mich. Das ist der Höhepunkt meiner Karriere “, strahlt Leon. Ich bin auch ein wenig euphorisch. Es passiert vermutlich nur einmal im Leben, eine solche Konstellation zu haben: mit dem eigenen NHL-Team in Köln gegen seinen früheren Verein zu spielen. Und der Papa ist auch noch Cheftrainer beim Gegner. Für ihn, meine Familien und mich ist das alles sehr aufregend“, sagt der 22-Jährige. Im Sommer hatte sich der Nationalstürmer bei den Haien für die NHL fit gemacht.
„Es wird ein gutes Spiel. Es ist das letzten Vorbereitungsspiel für die Oilers. Und sie müssen zeigen, was sie können. Wir befinden uns mitten in der Saison. Von daher ist Motivation kein Problem für uns“, meint der stolze Papa. Leon selbst blüht in Köln regelrecht auf und gab für sein Team den Fremdenführer. Es ging zum Dom, ins Schokoladenmuseum und ein Brauhaus. Dazu gab es noch eine Schifffahrt auf dem Rhein. „Leon ist sehr glücklich, wieder in Köln zu sein. Er ist stolz auf seinen Vater und die Haie“, bestätigt Oilers-Headcoach Todd McLellan.
Seit 1990 hat es in Deutschland sechs solcher Showduelle gegeben, immer ging der Sieg an die NHL-Stars. Für die Haie ist es eine Premiere. „Es kann nichts Besseres geben. Zu Hause in Köln, die Halle ist ausverkauft. Ein unglaubliches Setup“, strahlt Leon. „Die Partie gegen Edmonton ist ein Spiel, das es so in Köln noch nicht gegeben hat und ein echtes Highlight. Im gesamten Club ist eine riesige Vorfreude spürbar“, erklärt Geschäftsführer Philipp Walter. Die Oilers nehmen den letzten Test dar vor dem Saisonauftakt am Samstag im schwedischen Göteborg gegen die New Yersey Devils sehr ernst. Geschenke werden nicht verteilt. „Für uns ist das die Generalprobe vor dem Auftakt der NHL. Alles muss passen“, betont der Nationalstürmer Tobias Rieder (25), der im Sommer von den LA Kings nach Edmonton gewechselt ist.
Mal zum Vergleich: Die Haie haben einen Saisonetat von knapp elf Millionen Euro. Das verdient Connor McDavid, ein dicker Kumpel von Leon, in einer Saison. Er ist mit seinem 86-Millionen Euro-Vertrag für acht Jahre an Edmonton gebunden und damit NHL-Top-Verdiener. Auch Leon verdient alles andere als schlecht. 2017 unterschrieb er einen mit 57.7 Millionen Euro dotierten Achtjahres-Vertrag. Diese schwindelerregenden Summen machen Leon nicht nervös: „Ich bin Eishockeyspieler und kein Bänker.“
Köln gegen Edmonton, oder das Duell David gegen Goliath. „Wir haben einen Plan, einen wirklich großartigen Plan“, witzelt Papa Peter mit Blick auf das kanadische Starensemble. Die Taktik? „Wir könnten mit acht, neun oder zehn Jungs auflaufen. Auf diese Weise kann es klappen“, grinst der 52-Jährige. „Es wird eine großartige Veranstaltung“, verspricht Leon. Na dann.