NHL-Draft: Österreicher Grabner und Nödl früh gedraftet

Das war der
erfolgreichste Draft für Österreichs Eishockey aller Zeiten! Zwar ist
Buffalo Sabres Stürmer Thomas Vanek als Pick Nummer 5 weiterhin der
höchstgezogene rot-weiß-rote Spieler aller Zeiten, aber seit Samstag gibt es zwei weitere Hoffnungen aus der Alpenrepublik,
die es in die NHL schaffen könnten.
Früher als von fast allen erwartet sind die Österreicher Michael Grabner und Andreas Nödl gedraftet worden. Einen Erstrunden- und einen Zweitrundenpick - das gab es noch nie für Österreich!
Der Villacher Michael Grabner war zwar als Erstrundenpick
prognostiziert worden, am Ende ist er aber um mindestens fünf Runden
früher gezogen worden als erwartet. Schon an Nummer 14 sicherten sich
die Vancouver Canucks die Rechte am Stürmer, der sich im letzten Jahr
bei den Spokane Chiefs so unglaublich weiterentwickelt hat. Dass ihn
genau die Kanadier holen würden war eine Überraschung, die selbst für
die Fans der Canucks nicht zu leugnen war. Eigentlich hatten Colorado
und Tampa Bay kurz vor dem Draft als mögliche Stationen für Grabner
gegolten. Grabner selbst zeigte sich nach dem Ereignis hocherfreut
darüber, dass er nun im System der Canucks ist und ist hochmotiviert,
es in den Kader der Kanadier zu schaffen.
Nödl zu Philadelphia
Und als ob dieser Erstrundenpick nicht schon genug Grund zu freuen
wäre, legte der Wiener Andreas Nödl gleich noch eine Schaufel nach. In
der zweiten Runde wurde der Angreifer als Nummer 39 von den
Philadelphia Flyers gezogen und hat damit ebenfalls Chancen, sich
mittelfristig einen Platz im NHL Kader der Flyers zu sichern.
Damit stehen zwei weitere junge Österreicher auf dem Sprung zu
einer Karriere in der besten Eishockey Liga der Welt. Gedraftet zu sein
ist aber noch keine Garantie, es auch wirklich in die NHL zu schaffen.
Ab sofort heißt es für Grabner und Nödl, noch härter zu arbeiten und
sich noch intensiver auf das Leben als Eishockeyprofi vorzubereiten.
Beiden wird auf jeden Fall das Potential für eine Karriere in der NHL
nachgesagt, ob sie es auch tatsächlich dorthin schaffen werden hängt
nicht nur vom Können sondern in vielen Fällen auch vom Glück ab. Sowohl
Grabner als auch Nödl werden die nächsten Saisonen noch in den Junioren
bzw. Collegeligen Nordamerikas aktiv sein und sich dann in der AHL ihre
erste Sporen verdienen müssen. Erst wenn sie das erfolgreich hinter
sich gebracht haben, dürfte der Weg in die NHL möglich sein.
Draftergebnis Ansporn für junge Talente
Das Ergebnis des Drafts ist aber vor allem eines: ein Zeichen an
die vielen jungen Talente in Österreich, sich ein Herz zu fassen und in
den sauren Apfel zu beißen, sich von zu Hause weg zu begeben. Beide
Draftees 2006 aus Österreich hatten zu Beginn ihrer Nordamerikazeit
große Probleme und standen sogar vor der Rückkehr, sie bissen sich
jedoch durch, wurden noch stärker und beeindruckten damit die NHL
Scouts ungemein.
Eine ist jedoch klar: der frühe Weg ins Ausland ist unerlässlich,
um sich in Nordamerika einen Namen zu machen. Der Weg zurück nach
Österreich nach einem oder mehreren Jahren im Ausland ist meist
gleichzusetzen mit dem Ende aller NHL Träume.
Für Grabner und Nödl könnten diese Träume schon bald Wirklichkeit
werden. Und der Draft im nächsten Jahr könnte wieder mit Österreichern
gesegnet sein. Talente gibt es in der Alpenrepublik genug. Das hat der
Erfolg eines Thomas Vanek auch den NHL Scouts deutlich gemacht. (hockeyfans.at)