New York Rangers und Calgary Flames ziehen nach sieben Spielen in die nächste Runde einFünf Serien gehen über die volle Distanz
Von den Kollegen erdrückt: Johnny Gaudreau (Nr. 13) schoss seine Calgary Flames zum Sieg gegen die Dallas Stars - und zum ewig jungen Duell mit den Edmonton Oilers in der zweiten Runde. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Jeff McIntosh)Johnny Gaudreau und Artemi Panarin haben sich ihren Platz in den Geschichtsbüchern ihrer Clubs gesichert - oder ihrem Eintrag ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Beide haben mit ihren Treffern in der Verlängerung des siebten Spiels ihrer Mannschaften in der ersten Play-off-Runde entschieden. Panarin traf nach nicht einmal fünf Minuten der ersten Zusatzschicht in Überzahl mit einem pefekt platzierten Handgelenkschuss auf der Fanghandseite von Pittsburghs Torwart Tristan Jarry. Er erhielt nach überstandener Verletzung den Vorzug vor Louis Domingue im Tor der Penguins, der nach der Verletzung von Casey DeSmith überraschend übernehmen musste.
Besonders ärgerlich aus Sicht der Penguins: Zweimal lagen sie in diesem Spiel in Führung, gingen mit einer 3:2-Führung in den Schlussabschnitt, die Mika Zibanejad erst sechs Minuten vor dem Ende egalisierte und damit die Verlängerung erzwang. Auch in den Spielen 5 und 6, als die Pens die Chance hatten, die Serie zu beenden, lagen sie immer wieder in Führung, konnten den Vorsprung aber nicht ins Ziel bringen. Nun geht womöglich eine Ära zu Ende: Die Club-Legenden Kris Letang und Jevgeni Malkin, die seit mehr als 15 Jahren mit Sidney Crosby gemeinsam auf dem Eis stehen, könnten nach dieser Saison Free Agents werden - und ihre Rückkehr in die "Steel City" scheint zumindest nicht selbstverständlich.
"Johnny Hockey" trifft aus ganz spitzem Winkel
Der andere Held des Abends war ein schmächtiger US-Amerikaner aus New Jersey in Diensten der Calgary Flames. Johnny Gaudreau, seit Jahren einer der Leistungsträger bei den Flames, schoss sein Team, bei dem er seine gesamte bisherige NHL-Karriere verbracht hat, in die nächste Runde. Auch hier erwies sich die letztlich erfolgreiche Mannschaft als zähe Comebacker: Zweimal hatten die Dallas Stars im alles entscheidenden siebten Spiel im altehrwürdigen Saddledome geführt. Nach rund 29 Minuten glich Matt Tkachuk erneut aus für die Gastgeber, danach fielen keine weiteren Treffer mehr. Damit ging auch dieses siebte Spiel in den ultimativen Showdown. Diesen entschied "Johnny Hockey" getreu der alten Devise "Throw pucks to the net and good things will happen!": Sein Sturmpartner Elias Lindholm zwang Stars-Keeper Jake Oettinger zu seiner 64. Parade in diesem epischen Spiel, doch den Abpraller schlenzte Gaudreau aus ganz spitzem Winkel über die rechte Schulter des jungen Torhüters der Texaner zum umjubelten Siegtor für die Flames.
Und als Sahnehäubchen gibt es in der zweiten Runde die "Battle of Alberta" gegen den ewigen Rivalen aus Edmonton mit Leon Draisaitl und Connor McDavid. Die Oilers hatten in der Nacht zuvor das siebte Spiel mit 2:0 gegen die Los Angeles Kings auf eigenem Eis gewonnen. Kapitän Connor McDavid mit einem Tor und einem Assist und Mike Smith mit 29 Saves brachten den Sieg unter Dach und Fach. Mehr Emotion und mehr Intensität als in dieser Zweitrunden-Paarung zwischen den beiden westkanadischen Teams, die sich schon in der Hauptrunde immer wieder spektakuläre und bisweilen auch extrem hitzige Duelle liefern, geht kaum.
Die Toronto Maple Leafs müssen weiter auf den ersten Play-off-Erfolg seit 2004 warten
Derweil ist die "Leafs Nation" einmal mehr in tiefer Trauer versunken: Der Play-off-Fluch der Toronto Maple Leafs geht weiter: Sie verloren Spiel 7 gegen den amtierenden Meister Tampa Bay Lightning vor heimischem Publikum mit 1:2. Nick Paul, bis vor Kurzem noch Teamkollege von Tim Stützle bei den Ottawa Senators, erzielte beide Treffer für die Bolts. Wie auch Tampas Kapitän Steven Stamkos stammt er aus dem Großraum Toronto. Andrej Vasilevskiy im Tor der Bolts erwies sich wieder einmal in einem Showdown-Spiel als sicherer Rückhalt, wehrte 30 von 31 Schüssen ab (96,8 Prozent), die auf sein Tor kamen. Kann man monieren, dass das Team im letzten Jahr eine 3:0-Führung gegen die Montreal Candiesn verspielt hatte, so gibt es dieses Jahr kaum Anlass zur Kritik. Sie hatten einfach das Pech, gegen eines der resilientesten Teams der Liga antreten zu müssen, das gerade in den Play-offs weiß, was zu tun ist, um Spiele zu gewinnen und als amtierender Doppel-Champion der letzten beiden Jahre mit breiter Brust und dem nötigen Selbstvertrauen in solche Spiele geht. Tampa trifft damit in der nächsten Runde auf die Florida Panthers.
Auch die Boston Brunis lieferten den Carolina Hurricanes im siebten Spiel nochmal einen großen Kampf, konnten das Aus gegen die zweitbeste Mannschaft der Eastern Conference nach der Hauptrunde aber nicht mehr abwenden. Bei 1:3-Rückstand gingen sie in der Schhlussphase aufs Ganze und nahmen ihren Torwart vom Eis. Mehr als der Anschlusstreffer durch David Pastrnak sprang aber nicht heraus. Die Carolina Hurricanes müssen damit nun gegen die New York Rangers antreten.
Die vierte Paarung der St. Louis Blues gegen Colorado Avanlanche stand bereits fest. Die zweite Runde beginnt in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch mit dem ersten Florida-Derby und in der Western Conference mit den Blues und den Avs.