New York Rangers holen Sean Avery zurück

Mehr als drei
Monate hat Sean Avery Zeit gehabt, über seine abfälligen Bemerkungen
bezüglicher seiner früheren Lebensgefährtinnen (was ihm eine sechs Spiele
dauernde Sperre durch die Ligenleitung einbrachte), aber auch über das
vernichtende Urteil seiner Ex-Teamkollegen bei den Dallas Stars (der Klub hatte
Avery aufgrund seiner Sprüche und der ablehnenden Haltung von Mannschaft und
Trainern nach Ablauf seiner Sperre vom Spiel- und Trainingsbetrieb
ausgeschlossen) nachzudenken. Seit Dienstag gehört der vorlaute Kanadier wieder
zum Kader der New York Rangers, die bereits vor der Entlassung von Trainer Tom
Renney den Deal mit Dallas eingefädelt hatten. Und das kann in der Tat spaßig
werden, denn die Rangers hoffen, dass sie mit Avery und Coach John Tortorella
den Negativtrend der letzten Wochen umkehren können. Dabei gilt Tortorella als
harter Hund, der vor keinem Trick zurückschreckt, um seine Spieler zu
motivieren, sie deshalb auch häufiger auf der Bank schmoren läßt – solche Manöver
dürften bei Avery wohl kaum auf Gegenliebe stoßen. Rangers-Kapitän Chris Drury
nahm die Rückkehr des „enfant terrible“ gelassen: „Ich muss von ihm nur zwei
Dinge wissen – ob er wirklich ein Ranger sein und ob er den Stanley Cup
gewinnen will. Alles andere wird sich finden.“ Avery könnte schon am morgigen Donnerstag
im Lokalderby bei den New York Islanders (19:00 Uhr Ortszeit; Freitag früh, 1:00
Uhr MEZ) für die Rangers spielen, was aber letztlich von Coach Tortorella
abhängt.
Die
Minnesota Wild haben den Spekulationen um einen Trade von Torhüter Niklas
Bäckström ein Ende gemacht und den 31-jährigen Finnen für weitere vier Jahre
bei einem Gehalt von insgesamt 24 Millionen US-Dollar an sich gebunden. Bäckström
war vor zweieinhalb Jahren vom finnischen Spitzenklub Kärpät Oulu nach
Minnesota gewechselt und hat gleich in seiner ersten NHL-Saison gemeinsam mit
Torwartkollege Manny Fernandez (mittlerweile in Boston) die William M. Jennings
Trophy für das Team mit den wenigsten Gegentoren gewonnen. Vor dem
Vertragsabschluss war Bäckström als ein heißer Kandidat für ein Tauschgeschäft
gehandelt worden, da die Wild nach Expertenmeinungen unbedingt Hilfe für ihre
lahmende Offensive benötigen. Momentan liegt Minnesota mit zwei Punkten
Rückstand auf die Play-Off-Ränge auf dem 10. Tabellenplatz in der Western
Conference und stellt mit 155 Toren den drittschwächsten Angriff der Liga.
(Oliver Stein)