New Jersey steht im Stanley-Cup-FinaleNHL: Eastern Conference

Bereits in der 2. Spielminute der nötig gewordenen Verlängerung stocherte Adam Henrique (Vorarbeit: Ilja Kovalchuk/Alexej Ponikarowsky) den Puck aus einem wilden Getümmel vorm Rangers-Gehäuse zum umjubelten Siegtreffer für die Devils über die Torlinie. Der Rest war „teuflischer Jubel“! Henrique hatte bereits mit einem Overtime-Treffer die Erstrunden-Serie gegen die Florida Panthers entschieden. Es war der dritte Play-off- Treffer des jungen Kanadiers, der die New Jersey Devils nach 2003 wieder in ein Stanley Cup-Finale katapultierte. Dort treffen die Devils, welche die Vorrunde als Sechster der Eastern Conference abschlossen, auf die Los Angeles Kings, die Achter im Westen waren. Beide Mannschaften zählten vor Beginn der Play-off nicht zu den Erstgenannten, ging es um die Titelfavoriten in diesem Jahr. Die Play-off im Vorjahr mussten sich die Devils gar noch unbeteiligt als Zaungäste anschauen. Dass ihr Neustart, mit einigen einschneidenden Veränderungen in Kader und sportlicher Leitung, so schnell Früchte tragen würde, war auch nicht zwingend zu erwarten. Die gefundene Mischung aus erfahrenen und jungen, hungrigen Spielern scheint jedoch offensichtlich zu stimmen. Sieg-Torschütze Adam Henrique steht dafür ebenso, wie der inzwischen 40-jährige Torsteher Martin Brodeur, der seine Mannschaft gestern vor allem im von den Rangers dominierten dritten Abschnitt vor einer Niederlage bewahrte.
Allerdings schien es im ersten Drittel so, als fänden die Devils frühzeitig den Weg auf die Siegerstraße. Durch Ryan Carter (11. Spielminute – Stephen Gionta/Steve Bernier) und einem Überzahl-Treffer von Ilja Kovalchuk (14. - Dainus Zubrus/ David Clarkson) waren die Hausherren mit 2:0 in Führung gegangen. Die favorisierten Rangers wehrten sich jedoch im Mittelabschnitt erfolgreich und kamen nach Treffern von Ruslan Fedotenko (30. - Ryan McDonagh/Brad Richards) sowie Kapitän Ryan Callahan (34. - Dan Girardi/Ryan McDonagh) zum durchaus nicht unverdienten 2:2-Ausgleich. Das viel beschworene Momentum war längst auf die Seite der „Blue Shirts“ gewechselt und die investierten viel, scheiterten aber nun Mal um Mal am starken Brodeur, der seinen Kasten bis zum glücklichen Ende für seine Devils vernagelt hielt. Die Geschichte, als sich 1994 beide Teams schon einmal in einem Conference Final gegenüber standen, an dessen Ende die Rangers nach sieben umkämpften Spielen ins Finale einzogen und sich dort auch den Stanley Cup holten, sollte sich nicht wiederholen. Adam Henrique besiegelte in der Verlängerung mit seinem Tor ein neues Kapitel, an dessen Schluss die New York Rangers trotz bester Voraussetzungen wieder einmal mit leeren Händen dastehen und zusehen müssen, wie andere die begehrte Stanley Cup-Trophäe zum Himmel stemmen.
Ab kommenden Mittwoch stehen sich New Jersey Devils und Los Angeles Kings im Stanley Cup-Finale gegenüber. New Jersey, als nach der Vorrunde besser platziertes Team, genießt in den ersten beiden Spielen Heimrecht. Es ist damit zu rechnen, dass es eine lange Finalserie wird, da sich Devils und Kings ihrem Leistungsvermögen nach wohl ziemlich auf Augenhöhe begegnen werden. Es ist angerichtet, das letzte Finale der Eishockeysaison 2011/12 verspricht spannend zu werden!