Nashville Predators vor Umzug nach Kanada?

Wie heute bekannt wurde, haben die Nashville Predators in Kürze wohl einen neuen Eigentümer: den erfolgreichen Geschäftsmann Jim Balsillie, Co-CEO eines in Nordamerika führenden Herstellers von Kommunikationselektronik.
Im Jahr 1998 wurden die Nashville Predators als 27. Team in die NHL integriert, galten allerdings noch bis vor kurzer Zeit als so genanntes Small Market Team. Entsprechend spärlich waren sportliche Erfolge an Nashvilles Broadway 501 gesät. Das „Graue Maus“-Image legte man erst jüngst mit Verpflichtungen von Spielern wie Paul Kariya, Jason Arnott oder Peter Forsberg ab. In der Western Conference zählen die Preds zumindest in sportlicher Hinsicht inzwischen zu den besseren Adressen mit stets guten Chancen auf die Teilnahme an den Play-off. Woran es aber noch immer mangelt, ist der wirtschaftliche Erfolg. Zum Leidwesen des aktuellen Eigentümers strömten in der zurückliegenden Saison mit durchschnittlich 13.815 noch immer zu wenige Zuschauer in die 17.289 Besucher fassende moderne Arena, die zukünftig Sommet Center heißen soll.
Kaum dass der noch vor dem Vollzug stehende Deal an die Öffentlichkeit drang, entstanden schnell Gerüchte um einen möglichen Umzug der NHL-Franchise aus Nashville in die kanadische Provinz Ontario. Favoriten, die neue Heimat der Preds zu werden, sind die Stadt Hamilton bzw. die Region Kitchener-Waterloo. Genau dort ist das Unternehmen, für das Balsillie tätig ist, ansässig.
Im Gegensatz zu den Gegebenheiten am Standort im US-Bundesstaat Tennesee ist der Appetit der eishockeyverrückten Kanadier auf NHL-Hockey nach wie vor kaum zu befriedigen. Zudem wird dort der Verlust der Franchises aus Quebec (Nordiques) und Winnipeg (Jets) an den südlichen Nachbarn USA auch noch nach Jahren als sehr schmerzhaft empfunden. Nicht zuletzt deshalb wird es in Vorbereitung auf die neue Saison am 19. September sogar ein Testspiel zwischen den Toronto Maple Leafs und den Phoenix Coyotes in Winnipeg geben. Back to the roots!
Seit geraumer Zeit bemühen sich verschiedenste Investorengruppen um eine Ansiedlung eines weiteren NHL-Klubs im Süden des Eishockey-Mutterlandes. Jim Balsillie könnte dies nun tatsächlich gelingen. Die Bestrebungen des in Peterborough (Ontario) Geborenen, eine NHL-Franchise zu erwerben, sind indes nicht neu. Schon in das Tauziehen um die Pittsburgh Penguins war er mit einem Angebot von 175 Millionen Dollar involviert, hatte da jedoch ebenso das Nachsehen wie die Anschutz Entertainment Group, welche die Pens nach Kansas City locken wollte. Dort betreibt das Unternehmen das neu errichtete Sprint Center, für das noch dringend ein Hometeam gefunden werden muss.
Werden Balsillies Aktivitäten nun endlich von Erfolg gekrönt, darf sich Nationalverteidiger Alexander Sulzer, der bekanntlich zur kommenden Saison von den Predators mit einem Zweiwege-Vertrag ausgestattet wurde, womöglich auf kürzere Wege zwischen NHL- und AHL-Farmteam (Milwaukee Admirals) freuen. Dazu müssen zuvor jedoch noch einige Unwägbarkeiten aus dem Weg und natürlich die NHL-Oberen um Commissioner Gary Bettman vom Konzept Balsillies überzeugt werden.
mac
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