Nashville holt West-Titel und zieht ins Stanley-Cup-Finale ein6:3-Erfolg in Spiel sechs gegen Anaheim

Mit dem 3:1-Erfolg im vorletzten Spiel in Anaheim hatten die Predators den Grundstein für den Finaleinzug gelegt und sie wollten die einmalige Chance nutzen, wollten nicht noch einmal die 8000 Kilometer nach Anaheim und zurück auf sich nehmen. Das Stadion erstrahlte in Gelb-Orange und mit dem Selbstbewusstsein einer 3:2-Führung gingen die Predators das Spiel an.
Allerdings versuchten die Ducks durchaus selbst, Akzente zu setzen, hatten nach wenigen Sekunden die erste große Möglichkeit, als Cogliano nach Abprallern aus spitzen Winkel nur noch das leere Tor vor sich hatte, aber Rinne mit Spagat das 0:1 verhinderte. Auf der anderen Seite der Schock für Anaheim. Bereits nach dem ersten Angriff musste Anaheims Keeper Bernier den Puck aus seinem Kasten holen, nachdem sein Verteidiger Montour die Scheibe unglücklich mit dem Schlittschuh in das eigene Tor gelenkt hatte. Das gab den Predators natürlich Auftrieb und so war es kein Wunder, dass es noch im gleichen Drittel 2:0 hieß. Der Torschütze hieß Colton Sissons und steht so in etwa wie für ein kleines Wunder in Tennessee. Obwohl Stammspieler klappte in der Vorrunde nicht viel, aber Headcoach Peter Laviollette hielt zu ihm und der Kanadier dankte das Vertrauen mit dem nunmehr zehnten Play-off-Punkt.
Im zweiten Drittel stand naturgemäß Anaheim in Vordergrund. Die Kalifornier, nun voll mit dem Rücken zur Wand, versuchten mit allen Mitteln den Anschluss wieder herzustellen. Getzlaf, Kesler und Bold hatten beste Chancen aber Rinne war unüberwindbar. Lediglich dem Tschechen Ondrej Kase war es vorbehalten, das so wichtige Tor für die Ducks zu erzielen.
Im letzten Drittel überschlugen sich dann die Ereignisse. Colton Sissons, nun besonders motiviert, stocherte in der 43. Minute den Puck über die Linie, nachdem Bernier sie nicht festhalten konnte und die Ducks-Defender sich viel zu zaghaft anstellten. Doch noch war das Essen für die Predators nicht gegessen. Die bis dahin etwas schwachbrüstig auftretenden Enten aus dem Westen schickten sich an, die Gastgeber unter Stress zu setzen. Als Erstes traf Chris Wagner, als er einen von der Bande zurückprallenden Puck ins Netz beförderte, obwohl ihn MacLeod dabei stark behinderte. Bei dieser Aktion konnte man deutlich sehen, dass MacLeod unter normalen Umständen als Stürmer auftritt und er nicht so recht wusste, wie man mit der Situation umgeht. Und die geschockten Predators mussten gar noch den Ausgleich hinnehmen. Bei einem Gewaltschuss von Cam Fowler war Rinne trotz der Schussentfernung einfach machtlos. 3:3 nach 50 Minuten und die Spannung war einfach nervenzerfetzend.
Ein Abwehrfehler der Ducks war in der 54. Minute für den Untergang zuständig. Der überragende Colton Sissons wurde von den Ducks bei einem schnellen Angriff komplett außer acht gelassen, der Schwede Jarnkrok bediente ihn und Bernier war geschlagen. Nun blieben den Ducks noch exakt sechs Minuten für den Ausgleich. Die Predators hatten Schwerstarbeit zu verrichten, bis in der 58. Minute der Schwede Forsberg zeigte, warum er pro Jahr sechs Millionen Dollar erhält. An der Bande in der eigenen Zone erhielt er bedrängt den Puck und schob ihn über fünfzig Meter präzise in das leere gegnerische Tor. Mit dem 5:3 war die Entscheidung gefallen, aber Anaheims Trainer Laviollette behielt seinen Torwart draußen. Was ein großes Risiko bedeutet und auch in diesem Fall in die Hosen ging. Austin Watson behielt sechzig Sekunden nach dem 5:3 die Nerven und brachte mit seinem Empty-Netter das Stadion zum Toben.
Tore: 1:0 (01:21) Austin Watson (Weber, Irwin), 2:0 (08:47) Colton Sissons (Äberg), 2:1 (24:45) Ondrej Kase (Getzlaf, Vatanen), 3:1 (43:00) Colton Sissons (Äberg, Forsberg), 3:2 (45:00) Chris Wagner (Kerdiles, Vermette), 3:3 (48:52) Cam Fowler (Vatanen), 4:3 (54:00) Colton Sissons (Jarnkrok), 5:3 (57:38) Filip Forsberg (Fiddler/ENG), 6:3 (58:26) Austin Watson (Ellis/ENG).