Nach 112 Minuten: Chicago Blackhawks legen gegen die Boston Bruins vorStanley-Cup-Finale, Spiel 1
Chicago Blackhawks - Boston Bruins 1:0 (4:3 - 0:1; 1:1; 2:1; 0:0; 0:0; 1:0)
Wie erwartet hielt Claude Julien an seiner Aufstellung aus dem vierten Spiel gegen Pittsburgh fest und setzte neben Krug weiter auf Kaspars Daugavins, der den verletzten Campbell ersetzte. Es schien auch alles nach Plan zu laufen für Boston, als Lucic in der 13. Spielminute nach schöner Vorlage von Horton den Puck im leeren Tor unterbrachte. Chicago hatte dem Ganzen im ersten Spielabschnitt nur sehr wenig entgegen zu setzen, weswegen es mit der Gästeführung in die Pause ging. Aber im zweiten Drittel erwischte Boston seinen Kontrahenten dann auf dem völlig falschen Fuß: Erneut war es Lucic, der nach nicht einmal einer Zeigerumdrehung auf 2:0 erhöhte. Da kam es dann für Chicago gerade richtig, dass Jungspund Brandon Saad nur wenige Minuten später mit seinem ersten Play-off-Tor den Anschluss für seine Farben herstellen konnte.
Nichts desto trotz ging der Meister von 2011 mit einer 2:1-Führung in den letzten Spielabschnitt, in welchem dann auch noch Bergeron in Überzahl die alte Zwei-Tore-Führung wieder herstellen könnte. Auf Seiten der Blackhawks war es hingegen die Nacht der ersten Tore in den Play-offs. So kam das 2:3 von Dave Bolland, der zuletzt in den Play-offs im Juni 2010 gegen die Philadelphia Flyers traf. Damals gewann Chicago bekanntlich den Stanley Cup, als “Matchwinner” erwies sich dann aber Verteidiger Johnny Oduya, der mit seinem Tor die Blackhawks in die Verlängerung brachte.
Dort nahmen dann wieder verstärkt die Gäste das Ruder in die Hand und suchten immer wieder die Entscheidung. Doch weder Chara, der nur den Pfosten traf, noch Krejci, dessen Handgelenkschuss an der Fanghand Crawfords abprallte, konnten die Entscheidung herbei führen. Auch nicht Seguin, der nach toller Vorarbeit von Krejci Crawford umkurvte und den Puck nur noch mit der Rückhand im leeren Tor unterbringen musste. Allerdings ging diese Aktion knapp am Pfosten vorbei, weil nämlich Oduya wieder zur Stelle war und mit seinem Stock im Fallen noch den Schuß abfälschen konnte. So dauerte es bis zur 112. Spielminute, in der die Blackhawks dann zum Siegtreffer kamen. Michal Rozsival zog bei viel Verkehr vor Rask von der blauen Linie ab und hatte das Glück, das sein Schuß gleich zweimal abgefälscht und somit unhaltbar für Rask wurde.
Somit endet Spiel 1 nach etwas mehr als 112 Minuten mit 4:3 für Chicago, das somit in der Serie das erste Ausrufezeichen setzt. In der Nacht von Samstag auf Sonntag findet dann das zweite Spiel in Chicago statt, ehe es dann zurück nach Boston geht. Vor allem darf man gespannt sein wie die Beine von Seidenberg (Eiszeit 48:38 Minuten) und Keith (Eiszeit 48:10 Minuten) sein werden, wenn der Puck in Spiel Zwei eingeworfen wird.