Montreal Canadiens stoppen Champion Pittsburgh Penguins
Montreal Canadiens stoppen Champion Pittsburgh PenguinsMit einer von der ersten Sekunde
an hochkonzentrierten und disziplinierten Mannschaftsleistung bezwangen
die Montreal Canadiens in Spiel sieben des Eastern Conference Semifinals
den Vorjahres-Champion Pittsburgh Penguins mit 5:2 (2:0; 2:2; 1:0).
Im Gegensatz dazu war den Pens
die Nervosität bei jedem Schritt anzusehen. Der auf ihren Schultern
lastende Druck war umso größer, nachdem Brian Gionta bereits nach
32 Sekunden sein Team in Überzahl mit 1:0 in Front gebracht hatte.
Ausgerechnet NHL-Top-Star und Penguins-Kapitän Sidney Crosby leistete
sich eine frühe Strafzeit und seiner Mannschaft damit einen Bärendienst.
Weder er noch Jewgenij Malkin vermochten es in der Folge, dem Spiel
ihrer Mannschaft Stabilität zu geben, beide blieben insgesamt erstaunlich
blass. Stattdessen legte Dominic Moore in der 15. Spielminute zum 2:0
nach. Michael Cammalleri (24.) und Travis Moen mit einem Shorthander
(26.) erhöhten gleich anfangs des Mittelabschnitts gar auf 4:0 –
für den Stanley Cup-Sieger der vergangenen Saison deutete sich hier
ein Desaster an. Marc-Andrè Fleury musste seinen Platz für Backup
Brent Johnson räumen. Das und eine von Pens-Coach Dan Bylsma genommene
Auszeit schien die Penguins geweckt zu haben: Chris Kunitz (29.) und
Jordan Staal (37.) brachten die Gastgeber noch vor der zweiten Pause
in der nun wieder sehr lauten Mellon Arena ins Spiel zurück. Jetzt
war der Druck auf die Habs zum Teil immens. Doch hatten sie mit Jaroslaw
Halak ein weiteres Mal einen Goalie im Kasten, der sich durch nichts
und niemanden aus der Ruhe bringen ließ, dafür einen Big Save an den
nächsten reihte. Völlig zu Recht wurde er nach Ende des Spiels als
First Star geehrt. Seine Leistung hielt die Pittsburgh Penguins trotz
größter Offensivbemühungen auf Abstand. Und spätestens durch Brian
Giontas zweiten Treffer an diesem für die Montreal Canadiens so denkwürdigen
Abend zum Endstand von 5:2 (50.), war die Entscheidung in dieser Serie
gefallen. Neben Goalie Halak waren es gewiss auch Michael Cammalleri
und Brian Gionta, die mit ihren sieben beziehungsweise fünf Treffern
Maßgebliches zum Einzug ins Conference Finale beisteuerten. Aber auch
Verteidiger-Hüne Hal Gill, im letzten Jahr noch im Trikot der Pens
spielend und mit ihnen Stanley Cup-Sieger geworden, muss erwähnt werden,
da er ligaweit die Play-off-Statistik geblockter Schüsse anführt.
– Dass die Canadiens nach den Washington Capitals mit Alexander Ovetchkin
nun auch die Pittsburgh Penguins mit Sidney Crosby in den unerwartet
frühen Urlaub schickten, dürfte alle Habs-Fans wohl mit einer gewissen
Genugtuung erfüllen. Ob das Team aus der Provinz Quebec nun aber weiterhin
glaubhaft die Rolle des Underdogs für sich in Anspruch nehmen kann,
darf indessen wohl bezweifelt werden.
Nun aber heißt es für die
Montreal Canadiens auf den Gegner für das Finale der Eastern Conference
warten. Denn die Philadelphia Flyers erzwangen ebenfalls in der vergangenen
Nacht durch einen 2:1-Heimsieg (1:0; 1:0; 0:1) ein siebtes Spiel in
der Serie gegen die Boston Bruins (Tore: Mike Richards, Daniel Briere
für Philly und für Boston Milan Lucic). Gelänge es den Bruins, das
Momentum nach nun schon zwei Niederlagen hintereinander wieder auf ihre
Seite zu ziehen, ein Conference Finale gegen die Montreal Canadiens
würde ob der traditionellen Rivalität beider Teams die Massen in beiden
Städten und darüber hinaus mit Sicherheit geradezu elektrisieren.
Klar, dass das den Flyers ziemlich egal sein wird. Sie werden den Stanley
Cup-Play-off 2010 freilich weiter ihren Teil der Geschichte beifügen
wollen. (mac)