Montreal Canadiens erzwingen Spiel 7, Boston Bruins gewinnen Dank Pastrnak-HattrickKotkaniemi trifft in der Verlängerung für die Habs
David Pastrnak erzielte den zweiten Play-off-Hattrick seiner Karriere. (Matt Slocum)Montreal Canadiens - Toronto Maple Leafs 3:2 (OT)
Serienrückstand: 3:3
Seit 17 Jahren warten die Fans der Toronton Maple Leafs darauf, dass ihre Mannschaft wieder eine Play-off-Serie gewinnt. Und sie werden sich noch mindestens ein Spiel oder vielleicht sogar eine gesamte Saison gedulden. Die Leafs lagen in der Serie gegen ihren ältesten Rivalen schon 3:1 in Führung, nun aber heißt es "Alles auf Anfang" - Spiel 7! Und da ist - Achtung, Phrase! - bekanntermaßen alles möglich. In der sechsten Partie war es ein Scheibenverlust in der eigenen Zone, der den Favoriten aus Ontario das Spiel kostete: Travis Dermott drehte einen Kreisel zuviel, ließ sich die Scheibe von Paul Byron abluchsen, der sie direkt zu Kasperi Kotkaniemi weiterleitete. Der junge Finne zog aus zentraler Position schnell ab und hatte Glück, dass Zach Bogosian die Scheiben unhaltbar für Cary Price abfälschte.
Der Rest war Jubel in Blau und Rot beim ersten NHL-Spiel auf kanadischem Boden mit Zuschauern seit März 2020.
Ausgleichende Gerechtigkeit: Die Leafs hatten durch einen abgefälschten Schuss von TJ Brodie gut drei Minuten vor dem Ende erst die Verlängerung erreicht. Zuvor hatten die Routiniers der Habs getroffen: Corey Perry erzielte per Abstauber im 16. Versuch das erste Powerplay-Tor seines Teams in dieser Serie, nur 77 Sekunden später legte Tyler Toffoli, Stanley Cup-Sieger mit LA Kings, das zweite nach. Wegen einer erfolglosen Coach's Challenge beim Treffer von Corey Perry und einer Spielverzögerung waren die Leafs beim zweiten Tor sogar in doppelter Unterzahl.
Ein Highlight für Statistiker: Die Habs sind das erste Team NHL-Historie, das in zwei aufeinanderfolgenden "Elimination Games" eine Mehr-Tore-Führung im Schlussdrittel aus der Hand gibt, aber dennoch beide Partien gewinnt. Spiel 7 steigt in der Nacht von Montag auf Dienstag. Mit dem Aufwind aus den beiden erfolgreich überstandenen Achterbahnfahrten im fünften und sechsten Spiel sollten sie zumindest mental gewappnet sein. Der Ausgang ist absolut offen, nur der Gegner steht schon fest: Das werden die Winnipeg Jets sein.
In der ersten Begegnung der zweiten Runde setzten sich die Boston Bruins auf eigenem Eis mit 5:2 gegen die New York Islanders durch und übernahmen die Serienführung. David Pastrnak war der Mann des Abends für den Meister von 2011: Zunächst glich er die Führung der Gäste 24 Sekunden vor der ersten Sirene aus, dann brachte er sein Team im Mitteldrittel in Führung. Vier Minuten vor dem Ende versetzte den Isles mit seinem Treffer zum 4:2 schließlich den Knockout, den Taylor Hall mit einem Empty Net-Goal nochmal absicherte.