„Mit einem guten Lauf können wir es noch schaffen“Interview mit Alexander Sulzer
Der in Kaufbeuren geborene Alexander Sulzer spielt seit 2012 für die Buffalo Sabres. Er wurde in der Saison 2011/12 kurz vor Ende der Transferzeit zusammen mit Cody Hodgson von den Vancouver Canucks für Marc-Andre Gragnani und Zack Kassian nach Buffalo getauscht. Nun hat er gerade einmal 32 Spiele für die Sabres auf den Buckel und wird voraussichtlich länger ausfallen. Im Spiel gegen die New York Islanders (0:4 verloren) verletzte sich Sulzer im ersten Drittel am Knie. Das Spiel war erst das zweite unter Interimstrainer Ron Rolston. Über Rolston und die Trennung mit dem Langjährigen Trainer Lindy Ruff und die aktuell schwache Saison sprach Hockeyweb mit Sulzer.
Als Erstes: Wie geht es ihnen?
Sulzer: „Momentan könnte es mir besser gehen. Ich habe mich leider am Knie verletzt.“
Wie lange werden Sie ausfallen?
Sulzer: „Definitiv etwas länger.“
Die Niederlage gegen die Islanders war bitter. Vor allem weil die Islanders eine ähnliche Saison hinlegen. Steckt der Trainerwechsel dem Team noch in den Knochen?
Sulzer: „Nein, der Trainerwechsel hat damit nichts zu tun, wir haben einfach unkluge Entscheidungen getroffen die zur Niederlage geführt haben.“
Sie haben im Bus von Lindy Ruff selbst gehört, dass er gefeuert wurde. Wie war dieser Moment?
Sulzer: „Es war totenstill und alle waren einfach nur geschockt.“
Man sagte, die Mannschaft habe sich einzeln von Lindy Ruff verabschiedet. Was sagt man in so einem Moment zu seinem Ex-Trainer?
Sulzer: „Man sagt Servus und wünscht sich viel Glück für die Zukunft.“
Sie hatten bereits verschiedene Trainer in der NHL, wie war Ruff für sie persönlich als Trainer?
Sulzer: „Ich hatte sehr positive Erfahrungen mit ihm, er hat mich immer sehr korrekt und professionell behandelt.“
Nun mit Ron Rolston einen Übergangstrainer, wie läuft es im Team mit ihm?
Sulzer: „Er hat ein paar Veränderungen getroffen, die auf sehr positive Resonanz gestoßen sind. Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg.“
Können sie sich generell den Abwärtstrend dieser Saison erklären? Immerhin teilt man sich mit den Washington Capitals, die zwei Spiele weniger haben, den vorletzten Platz der Liga.
Sulzer: „Wir treffen einfach nicht die richtigen Entscheidungen, mit und ohne Puck, die uns einfach dann Gegentore kosten.“
Glauben Sie noch an die Play-offs in dieser Saison?
Sulzer: „Mit einem guten Lauf können wir es noch schaffen.“
Noch einmal zu Ihnen. Ihr Vertrag läuft diese Saison aus. Sie sind jemand, der genauso viel Eiszeit bekommt wie beispielsweise Jason Pominville und Christian Ehrhoff. Hofft man da auf ein ähnlich gutes Vertragsangebot?
Sulzer: „Das wäre natürlich sehr schön, aber ich bin da doch etwas realistisch und diese Jungs haben eine andere Rolle in der Mannschaft als ich.“
Nach 106 NHL Spielen gibt es da ein Team – abgesehen von Buffalo – bei dem Sie sagen: Da würde ich gerne mal spielen?
Sulzer: „Buffalo ist mein Favorit, hier passt es für mich.“
Nun ein kleiner Blick zurück. Hätten sie sich 2005, als sie mit einer Förderlizenz nach Duisburg geschickt wurden, je gedacht, dass sie einmal in der NHL Spielen werden?
Sulzer: „Ich hatte es immer gehofft und es war auch mein Traum, an dem ich jeden Tag hart arbeite, aber zu diesem Zeitpunkt war die NHL natürlich weit weg.“
Einige junge deutsche Spieler sind in den Minor Leagues und den Juniorenligen aktiv. Wer, glauben Sie, könnte der nächste Deutsche sein, der es in die NHL schafft?
Sulzer: „Tom Kühnhackl.“
Sie meldeten sich bereits um sieben Uhr morgens. Man stellt sich das Leben eines NHL Spielers lockerer vor…
Sulzer: „Ich bin ein Frühaufsteher und genieße es, viel vom Tag zu haben, außerdem wollen unsere Hunde in der Früh raus und mein Sohn ist auch spätestens um 7 Uhr wach.“