Matthew Tkachuk schießt die Florida Panthers ins Stanley Cup-Finale"Sudden Death" fünf Sekunden vor dem Ende

Mit dem letzten Angriff haben die Florida Panthers in Spiel 4 des Eastern Conference-Finales durch den Treffer von Matthew Tkachuk fünf Sekunden vor der Schlusssirene den 4:0-Sweep gegen die Carolina Hurricanes und den Einzug ins Stanley Cup-Finale perfekt gemacht. Beim Stand von 3:3 drangen sie in der Schlussminute in die Zone der Canes ein und übten nochmal ordentlich Druck aus. Zehn Sekunden vor dem Ende schoss Sam Bennett noch an den Pfosten, doch dann landete der Puck wenige Augenblicke später hinter dem Hurricanes-Gehäuse bei Matthew Tkachuk. Von dort zog er vor das Tor, nutzte den Block von Bennett gegen Brett Pesce und traf aus kurzer Distanz zum Sieg. Der Treffer wurde wegen einer möglichen Torwartbehinderung nochmals gecheckt, aber im Situation Room in Toronto konnte man keine Regelwidrigkeit feststellen.
In den verbleibenden fünf Sekunden brachten die Panthers den Vorsprung sicher ins Ziel. Und wer anders als Matthew Tkachauk hätte es sein können, der diese Serie entscheidet: Er erzielte die beiden Overtime-Treffer in Carolina, mit denen die Panthers inden beiden Partien auf fremdem Eis den Grundstein für den Finaleinzug legten. In Spiel bereitete er das goldene Tor von Sam Bennett zum 1:0-Sieg der Panthers vor, nun schickte er die Carolina Hurricanes - immerhin die Nummer 1 der Metropolitan Division nach der Hauptrunde - in den Sommerurlaub.
Damit ziehen die Raubkatzen aus Sunshine erstmals seit 27 Jahren ins Stanley Cup-Finale. Den Traum auf den Titel vereitelte damals Uwe Krupp mit seinem Tor im vierten Finalspiel und wurde der erste Deutsche, der den Cup stemmen durfte.
Die Panthers hatten bereits nach 41 Sekunden durch Anthony Duclair das erste Mal getroffen und gestatteten den Gästen keine einzige Führung in diesem Spiel: Die 2:0-Führung der Gastgeber durch ein Powerplay-Tor von Tkachuk konnten die Canes ausgleichen (14./23.), ehe Ryan Lomberg zur Spielmitte für die erneute 3:2-Führung der Hausherren sorgte. Diese hatte bis in die Schlussphase Bestand, dann aber hauchte Jesper Fast mit seinem Ausgleichstor (57.) den Gästen wieder etwas Hoffnung ein - die Matthew Tkachuk mit seinem Tor jäh beendete.
Es war das späteste Tor zu einem Serienerfolg in der NHL-Historie und das 4:0 der Panthers in der Serie deren erster "Sweep". Dreimal haben die Carolina Hurricanes in den letzten 14 Jahren das Conference Finale erreicht, dreimal gewannen sie in der Vorschlussrunde kein einziges Spiel (2009 gegen Pittsburgh, 2019 gegen Boston).
Alexander Barkov, der als erster finnischer Kapitän eine Mannschaft in das Stanley Cup-Finale führt, präsentierte stolz die Prince of Wales-Trophy für den Meister der Eastern Conference. Mit breiter Brust ließ er sich auch von dem Aberglauben, die Trophäe besser unberührt zu lassen, nicht beeindrucken. So wirkt eine Mannschaft, die sich auf einer Mission befindet.
Bereits heute nacht könnte der Gegner der Florida Panthers im Finale feststehen: Die Vegas Golden Knights haben bei einer 3:0-Führung gegen die Dallas Stars ebenfalls die Chance, ohne Niederlage ins Finale einzuziehen. Die Chancen dafür stehen ganz gut: Denn zum einen müssen die Stars auf den gesperrten Jamie Benn verzichten, zum anderen spricht auch der parallele Verlauf der Serien dafür: Nach zwei Overtime-Siegen zum Àuftakt blieben die Ritter im dritten Spiel ebenfalls ohne Gegntor und müssten nach dem Gesetz der Serie nun den Sack zumachen.