Marco Sturm ist neuer Cheftrainer der Boston Bruins Erst vierter europäischer Trainer der NHL

Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein ehemaliger Spieler zu seinem alten Verein zurückkehrt, um dasselbe Franchise von der Bank aus zu leiten. Doch Sturms Verpflichtung ist mehr als nachvollziehbar. Vor fast 20 Jahren war er Teil des Joe-Thornton-Trades, wodurch er fünf erfolgreiche Spielzeiten bei den Bruins, darunter 2009 mit 27 Treffern, absolvierte. Diese Vertrautheit und Verbundenheit mit der Stadt und der Organisation verleiht ihm eine einzigartige Verbindung, die vielen Trainern heutzutage fehlt.
Aber der ausschlaggebende Grund dürfte sein Lebenslauf als Coach gewesen sein, der die Aufmerksamkeit der Verantwortlichen auf sich zog. Sturm führte Deutschland bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang zu einer unerwarteten Silbermedaille und bewies damit, dass er führen und inspirieren kann. Danach war er vier Saisons (2018–22) als Assistenztrainer der Kings tätig, bevor er zum Cheftrainer des AHL-Klubs Ontario Reign ernannt wurde, wo er die Nachwuchsspieler der LA Kings förderte. In drei Saisons erreichte er dort eine starke Bilanz von 119 Siegen aus 216 Partien und führte das Team jedes Jahr in die Playoffs.
„Es ist eine große Ehre, zum Head Coach der Boston Bruins ernannt zu werden“, sagte Sturm. „Ich danke Charlie Jacobs und der Jacobs-Familie, Cam Neely und Don Sweeney für ihr Vertrauen. Boston hat für mich immer einen besonderen Platz im Herzen eingenommen und ich weiß, wie viel dieses Team für die Stadt und unsere Fans bedeutet. Diese Leidenschaft habe ich bereits als Spieler gespürt und freue mich darauf, sie nun hinter der Bande erneut zu erleben. Ich kann es kaum erwarten, loszulegen und alles dafür zu tun, diesem Team zum Erfolg zu verhelfen.“
Dies könnte der Beginn einer neuen Ära für das Eishockey der Bruins sein, die eine frische Stimme, ein bekanntes Gesicht und die Hoffnungen auf die Rückkehr in die Playoffs bekommen.
Nach einer enttäuschenden Saison 2024/25 verpasste der sechsfache Stanley Cup-Sieger erstmals seit 2015/16 die Endrunde und wurde Letzter der Atlantic Division.
Nach einem schwachen Saisonstart musste Jim Montgomery den Posten des Cheftrainers nach nur 29 Spielen räumen und wurde seitdem auf Interimsbasis von Joe Sacco ersetzt.