Marc-Andre Fleury: "Freue mich auf das kommende Jahr in Chicago"Nach dem Trade zu den Blackhawks
Vielen Dank für die Blumen: "Flower" wechselt quasi zum Nulltarif aus Las Vegas nach Chicago. (picture alliance/AP Images | David Becker)"Das ist der dümmste Trade in der Geschichte des Profisports" kommentierte ein erboster Fan der Vegas Golden Knights die Transaktion. Zumindest auf den ersten Blick wirkt der Tausch seltsam: Einen dreifachen Stanley Cup-Sieger, Star-Goalie und gleichzeitig Identifikationsfigur des Clubs abzugeben für einen Fünftrunden-Draftpick ohne NHL-Einsatz sieht nicht nach einem ausgewogenen Deal aus. Sicher, die Knights sparen sich Fleurys Gehalt - aber das war ja auch nur erforderlich geworden, weil man Robin Lehner mit einem - nach Meinung vieler Fans - zu dicken Vertrag über fünf Jahre und 25 Millionen Dollar ausgestattet hatte. Diese Entscheidung für den sechs Jahre jüngeren Schweden machte klar, dass man Fleury irgendwann abgeben würde, denn etwa elf Millionen Dollar pro Jahr für dasTorhütergespann kann sich kein Team erlauben. Es mag aber auch andere Gründe für den Wechsel gegeben haben: Fleury war als Gesicht und Kultfigur in Las Vegas zum Start der Franchise die perfekte Wahl. Aber Teamkollege Jonathan Marchessault ließ anklingen, dass er wohl ein bisschen zu dominant aufgetreten sei. Die Küken der Golden Knights sind flügge geworden und brauchen diese Überfigur offenbar nicht mehr, dafür aber einen Spitzen-Center.
Vor diesem Hintergrund ergibt der Wechsel aus Sicht der Blackhawks noch mehr Sinn: Deren unerfahrenes Torhüter-Trio hatte vor der letzten Saison keine 100 NHL-Spiele absolviert - zusammengerechnet, wohlgemerkt - und kann den erfahrenen Fleury als amtierenden Gewinner der Vezina-Trophy sehr gut gebrauchen. Zudem gibt es laut aktueller Verlautbarung keinen Zeitplan für die Rückkehr von Kapitän Jonathan Toews - und auch Routinier Duncan Keith steht nach seinem Wechsel zu den OIlers nicht mehr zur Verfügung. Führungsfigur also dringend gesucht - und Marc-Andre Fleury scheint sich mit dieser Rolle an neuer Wirkungsstätte angefreundet zu haben. Nachdem in der ersten Zeit nach dem Trade sogar das Karriereende "Flowers" im Raum stand, freut er sich nun auf die Aufgabe in der Windy City, wie er via Social Media mitteilte.
Werenski verlängert in Columbus, Jack Eichel offenbar vor Wechsel
Die Rolle von Duncan Keith als Top-Verteidiger soll bei den Hawks soll Seth Jones einnehmen, der von den Columbus Blue Jackets nach Chicago gewechselt ist. Sein ehemaliger Partner Zach Werenski hat nun seinen Vertrag in Ohio um sechs Jahre und ein jährliches Salär von 9,58 Millionen Dollar verlängert. Er will und muss nun zeigen, dass er auch ohne Jones an seiner Seite glänzen kann.
Immer mehr zur Hängepartie wird die Causa Jack Eichel. Der Stürmer der Sabres verhandelt wohl noch mit den Sabres, aber der Prozess scheint sehr ins Stocken geraten zu sein, Eichels Berater sprach sogar davon, dass der Prozess "nicht funktioniere". Bahnt sich da ein Trade an? Möglich, aber dabei gibt es zwei Hemmschuhe: Sein Gehalt von um die zehn Millionen Dollar und der Fakt, dass er bislang noch kein Play-off-Spiel absolviert hat. Grundsätzlich wären etwa die Vegas Golden Knights, die auf der Center-Position Verstärkung suchen, ein passendes Team. Aber in Nevada ist man aus diesen zwei Gründen wohl zögerlich, den US-Amerikaner zu verpflichten, denn sie brauchen einen Spieler, der die bereits überaus erfolgreiche Franchise einen großen Schritt weiter Richtung Stanley Cup bringen kann.
Wettvorwürfe gegen Evander Kane, David Krejci beendet NHL-Karriere
Einen echten Rosenkrieg scheint derzeit Evander Kane von den San Jose Sharks auszufechten: Es stehen Vorwürfe gegen ihn im Raum, dass er illegalerweise auf NHL-Spiele gewettet und womöglich sogar Partien manipuliert habe. Kane sagte in einem Statement, dass diese Vorwürfe von seiner Noch-Ehefrau lanciert worden seien, um ihm zu schaden. Er werde mit der Liga, die eine umfassende Untersuchung des Sachverhalts angekündigt hat, vollumfänglich kooperieren, um die Vorwürfe zu entkräften und seinen Namen wieder "reinzuwaschen" - Fortsetzung folgt.
Ob Zdeno Chara seine Karriere fortsetzen wird, ist aktuell noch offen. Der baumlange Verteidiger ist einer der prominentesten Namen auf der Liste der Unrestricted Free Agents, die noch kein Arbeitspapier für die kommende Saison besitzen. Dazu zählen auch Zach Parise (zuletzt Minnesota Wild), Casey Cizikas und Kyle Palmieri (beide zuletzt New York Islanders), und der ewig junge Joe Thornton.
Ganz still und leise hat sich derweil David Krejci aus der NHL verabschiedet: Nach 15 Jahren in Diensten der Boston Bruins, mit einem Stanley Cup-Triumph und der Auszeichnung als Play-off-Topscorer, kehrt der Stürmer in seine tschechische Heimat zurück, um dort seine Karriere ausklingen zu lassen. Krejci stammt aus Sternberk, einem 13.000-Einwohner-Städtchen rund 250 Kilometer östlich von Prag. Bei den Bruins hatte er in 962 Hauptrundenspielen 730 Punkte erzielt, außerdem stehen bei ihm 124 Punkte in 156 Play-off-Partien zu Buche. Mach's gut, David - dávej na sebe pozor, Davide!