Los Angeles wahrt mit einem 3:1-Sieg seinen Heimnimbus Stanley-Cup-Play-offs

Western Conference:
Chicago Blackhawks (1) – Los Angeles Kings (5)
Serie: 2:1 (2:1; 4:2; 1:3)
Von Beginn an gingen die Kings vor 18.477 Zuschauern im Staples Center entschlossen zu Werke und ließen durch ihren physisch starken Einsatz die Blackhawks einfach nicht in Spiellaune kommen. Auch die Einschusschancen gingen in Quantität und Qualität klar auf die Kappe der Kings. Nach einem Puckverlust von Chicagos Verteidiger Nick Leddy in der eigenen Verteidigungszone, kam die Scheibe letztlich zu Justin Williams (4. Spielminute), der eiskalt einnetzte. Kurz vor Ende des ersten Drittels sprang nach einem fulminanten Schlagschuss von Drew Doughty die Torleuchte ein weiteres Mal an, Torjubel brandete auf, doch LA’s Verteidiger hatte nur den linken Pfosten getroffen. Die Blackhawks, die noch immer keine Bindung zum Spiel gefunden hatten, waren so mit dem knappen 0:1-Rückstand zur ersten Pause noch bestens bedient.
Viel änderte sich auch im Mittelabschnitt nicht am Gesamtbild: Die Kings weiter aggressiv, die Blackhawks ziemlich harmlos, ohne die nötige Konzentration. Zunehmend erinnerte der Auftritt von Patrick Kane & Co. an die drei Spiele andauernde Niederlagenserie gegen die Detroit Red Wings eine Runde zuvor. Das Tor zum 2:0 (27.) durch den auch sonst sehr auffälligen Kings-Verteidiger Slava Voynov (23 Jahre), ging daher absolut in Ordnung. Dass dem 23-jährigen Russen beim Torschuss der Schläger brach, dürfte ihm ziemlich egal gewesen sein. Es war bereits sein fünfter Play-off-Treffer, bei Williams Führungstreffer wurde ihm zudem sein sechster Assist gutgeschrieben.
Was sich die Kings ankreiden lassen müssen, ist indessen ihr wenig erfolgreiches Powerplay. So mühten sie sich u.a. im Mittelabschnitt ganze vier Minuten lang erfolglos, nachdem Duncan Keith bei einem Revanchefoul Jeff Carter mit dem Schläger im Gesicht getroffen hatte. Bemerkenswert wiederum, dass Keith sich schuldbewusst zeigte und bei Carter umgehend entschuldigte. Aus dem Nichts fiel in der Schlussminute des zweiten Drittels Chicagos Anschlusstreffer: Per Bauerntrick überlistete Bryan Bickell Jonathan Quick im Tor der LA Kings. – Trotz beiderseits noch guter Möglichkeiten dauerte es bis zur 60. Spielminute, ehe der Puck noch einmal im Netz zappelte: Dwight King versenkte die Scheibe zum 3:1-Endstand im verwaisten Blackhawks-Gehäuse.
Am Donnerstag muss Chicago jedenfalls deutlich bissiger auftreten, will es in Spiel vier die beeindruckende Heimserie der LA Kings endlich durchbrechen. Deren letzte Niederlage im Staples Center datiert auf den 23. März zurück, als die Vancouver Canucks knapp mit 1:0 gewannen. Seither gab es für keinen Gegner etwas zu holen in Los Angeles. Die Kings hinterließen in Spiel drei jedoch den Eindruck, es genau dabei belassen zu wollen.