Lord Stanley zu Besuch in Deutschland?

Am heutigen Montag ist es so weit – In Anaheim steigt das
erste Spiel der Stanley Cup Finals 2007 und mit Christoph Schubert von den
Ottawa Senators hat erstmals ein Deutscher nach neun Jahren wieder die Chance,
den Cup zu gewinnen.
Olaf Kölzig war der letzte Deutsche, der mit seinem Team den
Sprung ins Finale geschafft hatte. 1998 erreichte er mit den Washington
Capitals sensationell das Finale, um dort allerdings deutlich gegen die Detroit
Red Wings den Kürzeren zu ziehen. Als einziger deutscher Stanley Cup Sieger
steht derzeit Uwe Krupp in den Geschichtsbüchern. Der jetzige Nationaltrainer
gewann 1996 mit der Colorado Avalanche den Cup und erzielte in der Verlängerung
sogar den entscheidenden Treffer.
Ob Christoph Schubert Ähnliches gelingt? Die Vorzeichen
stehen jedenfalls nicht schlecht. Die Senators konnten in bisher allen drei
Play-off Runden voll überzeugen und warfen im Finale der Eastern Conference
sogar die Buffalo Sabres, das punktbeste Team nach der Vorrunde, aus dem Rennen.
Zuvor mussten sich bereits die New Jersey Devils sowie die „Jungen Wilden“ aus
Pittsburgh den kanadischen Hauptstädtern geschlagen geben. Ein Trumpf der Sens
ist sicherlich die Top-Reihe mit Dany Heatley, Daniel Alfredsson und Jason
Spezza. Kapitän Alfredsson war es auch, der in der Verlängerung von Spiel fünf
der Eastern Conference Finals den entscheidenden Treffer erzielte, der die Sens
ins Finale brachte. Nicht vergessen darf man ebenfalls Ray Emery. Der
24-Jährige, dunkelhäutige Torhüter der Senators verdrängte in der regulären
Saison zunächst Martin Gerber auf die Bank und spielte in den Play-offs trotz
seiner geringen Erfahrung stärker, als viele vermutet hatten. Schubert gilt
hingegen als „Allzweckwaffe“. Der Deutsche, eigentlich gelernter Verteidiger,
wurde in dieser Saison überwiegend als Stürmer eingesetzt und wusste auch in
dieser Rolle zu überzeugen.
Die Ducks hatten dagegen mehr Mühe auf ihrem Weg ins Finale.
Während sie in der ersten Runde mit den Minnesota Wild noch relativ leichtes
Spiel hatten, wartete in Runde zwei mit den Vancouver Canucks ein dicker
Brocken auf das Team von Cheftrainer Randy Carlye. Doch dank Scott Niedermayers
Treffer in Verlängerung von Spiel sechs zogen die Ducks ins Finale der Western
Conference ein, in dem sie auf die „Renterband“ der Detroit Red Wings trafen.
Trotz eines katastrophalen Überzahlspiels und dank Torhüter Jean-Sebastien
Giguere, dem Play-off MVP von 2003, erreichten die Ducks zum zweiten Mal nach
2003 das Stanley Cup Finale. Bei den Kaliforniern ragen vor allem Giguere,
Teemu Selänne, Chris Pronger, die Niedermayer-Brüder sowie
die Youngster Cory Perry und Ryan Getzlaf heraus.
Das Duell dieser beiden Teams verspricht eine Menge Spannung
und Dramatik. Für beide Mannschaften wäre es der erste Titelgewinn der modernen
NHL, denn zumindest Ottawa konnte sich mit diversen Clubs schon insgesamt zehn Mal in die
Riege der Stanley Cup Gewinner einordnen. (Dennis Kohl)
Die Buchmacher des Wettanbieters bet365.com sehen in Spiel
eins das Team aus dem Westen, die Anaheim Ducks im Vorteil. Für zehn Euro
Einsatz bekäme man bei einem Sieg der Ducks 17,10 Euro zurück. Tippt man auf
einen Erfolg der gastierenden Senators würde der Gewinn 22 Euro betragen.
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