Lockout: NHL und NHLPA vor der Einigung
NHL-Playoffs: Tampa Bay und Calgary spielen um den Stanley CupDie weltbeste Eishockey-Liga NHL und die Spielergewerkschaft NHLPA
stehen laut Informationen der "Los Angeles Times" vor der Einigung über
einen neuen Gesamtarbeitsvertrag. Man habe sich über einige Punkte
grundsätzlich einigen können, so soll die Gehaltsobergrenze zukünftig
bei 54 Prozent der Umsätze aller Clubs liegen. Die Lohnsumme für die
kommene Saison soll gegenüber den aktuellen Beträgen und Verträgen um
24 Prozent gekürzt werden. Auch Großverdiener kommen dran: So darf
zukünftig kein Spieler mehr als 20 Prozent der Lohnsumme eines Teams
kosten.
Um die Löhne abzuschätzen, muss vor der Saison jeweils der Umsatz
geschätzt werden. Zur genauen Abwicklung müssen die Spieler 15 Prozent
des Lohnes in einen Fonds zahlen. Danach wird berechnet, ob die Löhne
höher oder tiefer als 54 Prozent des Umsatzes waren und die
einbezahlten Gehälter zum Ausgleich an Spieler oder Clubs ausbezahlt
werden.
Für die kommende Saison wird mit einem Umsatz von 1,8 Milliarden Dollar
(2003/04: 2,1 Milliarden Dollar) gerechnet. Dies ergibt eine
Lohnobergrenze von 37 Millionen Dollar pro Team, außerdem wurde eine
Lohnuntergrenze von 24 Millionen Dollar festgelegt. Nach dem neuen
System würde der Lohn des Bestverdieners Jaromir Jagr (New York
Rangers) von 11 auf rund 6,3 Millionen Dollar pro Jahr sinken. Außerdem
ist eine 18-tägige Pause während den Olympischen Spielen 2006 in Turin
gesichert. Das All Star Game entfällt.
Für August 2005 ist laut einigen Medien der NHL Draft angesagt. Laut
den "Los Angeles Times" soll dabei die Reihenfolge diesmal unabhängig
der letzten Rangliste gelost werden. Dies ist nicht unbedeutend, wird
doch der vermeintliche Nummer-1-Draft Sidney Crosby als einer der
talentiertesten Nachwuchsspieler aller Zeiten angesehen und könnte
damit auch von Spitzenteams gedraftet werden, während sonst nur Clubs
der hinteren Tabellenhälfte für die frühen Draft-Picks zugelost werden
konnten. Die Pläne, auf welche sich die NHL und die NHLPA geeinigt haben, sollen
in der kommenden Woche der 10-köpfigen NHL-Exekutive präsentiert
werden, die Ende nächster Woche entscheiden soll. Auch die Spieler
müssen über den Vorschlag abstimmen. Noch unklar ist zwischen den
Parteien offenbar, wie das Vertragsjahr 2004/05 behandelt werden soll.
Die NHL möchte es gestrichen haben, die NHLPA möchte die aktuellen
Verträge wegen des Lockouts um ein Jahr hinausschieben.
Für die kommende Saison ist auch ein "Sozialausgleich" zwischen den
Clubs geplant. Dies nicht in der Form einer Luxussteuer, doch sollen
die zehn umsatzträchtigsten Clubs einen Teil an die kleineren Clubs
verteilen müssen. Für NHL-Neulinge soll der Lohn während vier Saisons
auf eine Obergrenze von 850'000 Dollar begrenzt werden. (hockeyfans.ch)