Lockout: Langsam, aber stetig - Einigung liegt in der Luft

Die
neuerlichen Annäherungen zwischen Liga (NHL) und Gewerkschaft (NHLPA) wurde am
gestrigen Montag, laut kanadischen Presseberichten, fortgesetzt. Ein
wirtschaftliches Grundgerüst soll nun tatsächlich ausgearbeitet worden sein.
Grundpfeiler dieses Systems ist eine Gehaltsobergrenze, die an die jeweiligen
Teamumsätze angepasst ist. Es wird dabei offenbar ein Gehaltsmaximum, für
finanzstärkere Teams, und ein Minimum für finanzschwächere Clubs, geben.
Genaue Zahlen stehen in diesem Zusammenhang allerdings noch nicht fest.
Aber
auch in der Bereichen: Free agency, Verträge für Liga-Neulinge, Dopingtests,
Regeländerungen und die Teilnahme von NHL-Profis an den Olympischen Spielen
sind Berichten zufolge Fortschritte erzielt worden. Geht alles so weiter, wird
der Lockout noch in diesem Juni, nach über neun Monaten, beendet sein.
Die
darauf folgende Zeit wird wohl eine der spannendsten Phasen in der Geschichte
der NHL werden. Spieleragenten und Generalmanager werden dabei nicht viel Schlaf
bekommen. Es wird unmittelbar nach Bekanntgabe eines neuen
Gesamtarbeitsvertrages ein Entry-Draft stattfinden, durch welchen „jährlich“
die neuen Talente aus dem In- und Ausland in die NHL integriert werden.
Spieler
müssen unter Vertrag genommen werden. In Extremfällen, z.B. bei den New York
Islanders oder den Boston Bruins stehen derzeit nur fünf Spieler für die
Saison 2005-06 unter Vertrag. Am anderen Ende dieser Liste stehen die Phoenix
Coyotes, mit 21 spielbereiten Akteuren.
Wird
das Angebot der Gewerkschaft, eine 24%-ige Reduzierung der Gehälter, von der
Liga akzeptiert, würde sich der derzeitige Topverdiener der Liga, Jaromir Jagr
von den New York Rangers, mit $8,36-Millionen anstatt $11-Millionen pro Jahr
zufrieden geben müssen. Auch andere Großverdiener würden große finanzielle
Einschnitte erfahren. Kein Spieler käme in nächster Zukunft, wie zuletzt üblich,
über - oder auch nur an die $10-Millionen-Marke heran.
Große
Spieler, die mit neuen Verträgen ausgestattet werden müssen sind z.B. Jarome
Iginla in Calgary, Dany Heatley und Ilya Kovalchuk in Atlanta, Jose Theodore in
Montreal, Joe Thornton in Boston, Rick Nash in Columbus, Milan Hejduk in
Colorado, Pavel Datsyuk in Detroit, Ryan Smyth in Edmonton, Roberto Luongo in
Florida, Patrik Elias in New Jersey, Marian Hossa und Martin Havlat in Ottawa,
Simon Gagne in Philadelphia, Patrick Marleau in San Jose, Dan Boyle, Martin St.
Louis und Vincent Lecavalier in Tampa sowie Mattias Ohlund und Brendan Morrison
in Vancouver.
Aber
auch Liga-Legionäre wie Peter Forsberg, Mike Modano oder Brian Leetch stünden
am Beginn der Sommerpause ohne Verein da. Eine Einigung liegt auf jeden Fall in
der Luft, nur ob diese in einer, zwei oder doch erst mehreren Wochen erzielt
wird, ist nicht präzise absehbar. (ts)