Lockout: Gewerkschaft lehnt neuen Vorschlag erneut ab
NHL-Playoffs: Tampa Bay und Calgary spielen um den Stanley CupEtwas überraschend trafen sich gestern in Toronto die NHL und die Spielergewerkschaft zu weiteren Gesprächen, um die Saison 2004/05 doch noch im letzten Moment verkürzt starten zu können. Wie in einigen kanadischen Medien durchsickerte, hat Gewerkschaftsboss Bob Goodenow dabei einen neuen Tarifvorschlag der NHL erneut abgelehnt. Allerdings wollen beide Seiten die Gespräche auch am heutigen Donnerstag weiter fortsetzen.
Zudem sind sich die Liga und die Gewerkschaft wohl darüber einig, dass es eine Lösung bis zum kommenden Wochenende geben muss, da ansonsten die ganze Spielzeit - übrigens zum ersten Mal in der Geschichte des nordamerikanischen Profisports - abgesagt wird. Mittlerweile sind ohnehin schon 813 der 1230 angesetzten Vorrundenpartien ausgefallen.
NHL-Boss Gary Bettmann ließ in einer Pressekonferenz wissen, dass "je länger der Lockout dauert, der Tarifabschluss für die Spieler nur schlechter werden kann". Gewerkschaftsboss Goodenow bleibt allerdings nach wie vor auf seinem harten Kurs der strikten Ablehnung einer Gehaltsobergrenze: "Es geht nicht darum eine bessere oder schlechtere Einigung zu erreichen, sondern darum den richtigen, fairen Deal zu finden", so Goodenow über den Stand der Dinge aus seiner Sicht.
Ob sich die Gewerkschaft mit dieser Einstellung nicht verpokert, bleibt abzuwarten. Auch wenn Goodenow immer wieder von der Rückendeckung aller Gewerkschaftsmitglieder spricht, mehren sich die Stimmen die den Spielern Habgier und Geldgeilheit vorwerfen - auch gewerkschaftsintern. Der wirtschaftliche Schaden angesichts der ausgefallenen Spiele ist jetzt schon immens, allerdings wesentlich kleiner als das ramponierte Image mit dem die NHL noch lange zu kämpfen haben wird - egal wann wieder gespielt wird.