Leon Draisaitl und Dominik Kahun kämpfen mit Edmonton um die Spitze der North DivisionNorth Division - Vorschau Top 4
Leon Draisaitl und Dominik Kahun wollen zusammen mit den Edmonton Oilers um den Stanley Cup kämpfen (picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)Edmonton Oilers
Die Oilers um MVP Leon Draisaitl schafften zwar den Einzug in die Qualifikation um die Playoffs, mussten sich dort jedoch überraschend den Chicago Blackhawks geschlagen geben. Im Team von Coach Dave Tippet gab es in der Offseason jedoch nur geringfügige Änderungen. Die wohl aus deutscher Sicht wichtigste ist der Transfer von Dominik Kahun (Buffalo Sabres) nach Alberta. Einer der besten Freunde von Topstar Leon Draisaitl will mit diesem an die erfolgreichen Zeiten bei den Jungadlern Mannheim anknüpfen und im besten Fall den Stanley Cup nach Edmonton holen. Mit Kyle Turris (Nashville Predators) wurde zudem noch ein Center für die dritte Reihe verpflichtet, um dem Kader so mehr Qulität in der Tiefe zu verleihen. Jesse Puljujärvi skatet nach einem Jahr in Finnland nun wieder über das Eis im Rodgers Place und könnte ebenfalls für mehr Unterstützung aus den hinteren Reihen sorgen. Um Defensivspieler Oscar Klebfom, welcher sich einer Schulteroperation unterziehen muss und deshalb die komplette Saison ausfällt, zu ersetzen, wurde Tyson Barrie (Toronto Maple Leafs) verpflichtet. Sollte dieser zu seiner Form zurückfinden, als er bei den Colorado Avalanche spielte, könnte er das fehlende Puzzleteil in der Oilers-Defensive sein. Auf der Torhüterposition verpasste es Edmonton einen der verfügbaren Goalies wie Braden Holtby oder Jacob Markström in der Free Agency zu verpflichten. Stattdessen vertrauen die Verantwortlichen zum Erstaunen vieler, weiterhin dem Torhüterduo Mikko Koskinen und Mike Smith. Beide konnten in der vergangenen Saison nur teilweise überzeugen und müssen sich steigern, um in den Titelkampf eingreifen zu können.
Fazit: Die Oilers haben sinnvoll in die Breite des Kaders investiert. Mit Tyson Barrie wurde ein Ersatz für den verletzten Oscar Klefbom gefunden, um die oft schwächelnde Abwehr zu verstärken. Es bleibt abzuwarten, ob die beiden Torhüter eine Leistungssteigerung schaffen, um dem Team den nötigen Rückhalt geben zu können. Mit den beiden Topstars Connor McDavid und Leon Draisaitl kann die Offensive der Oilers jede gegnerische Hintermannschaft vor massive Probleme stellen. Mit Dominik Kahun konnte ein talentierter Spieler gewonnen werden, der auch eine Option für die ersten beiden Sturmreihen darstellt und eventuell an der Seite von Leon Draisaitl zum Zuge kommen könnte. Die Oilers kämpfen um den Divisionstitel in der North Division. Die Defensive muss sich stabilisieren und entschiedet darüber, ob es für mehr als den Playoffeinzug reicht.
Toronto Maple Leafs
Die Mannen aus Ontario blieben in der abgelaufenen Spielzeit weit unter den Erwartungen der Fans zurück und schieden in der Playoff-Qualifikation im eigenen Stadion gegen die Columbus Blue Jackets frühzeitig aus. Insbesondere die Defensive war eine der Problemzonen der Kanadier, weshalb die Verantwortlichen um General Manager Kyle Dubas hier den größten Handlungsbedarf sahen. Mit der Verpflichtung von T.J Brodie (Calgary Flames) schaffte man es einen der gefragtesten Verteidiger dieser Free Agency zu sich zu locken. Zudem kommt mit Zach Bogosian (Tampa Bay Lightning) ein Spieler, der weiß wie man den Titel holt. Der Verteidiger, der während der Saison von Buffalo nach Tampa wechselte, kommt mit dem Rückenwind des Stanley Cup-Sieges zu dem Team von Trainer Sheldon Keefe. Der Trade von Kasperi Kapanen zu den Pittsburgh Penguins dürfte dagegen eine Schwächung der Offensive um Auston Matthews und John Tavares darstellen. Da man im Gegenzug einen First-Round Pick aus der Steel City erhält, ging der Blick bei dieser Personalie ganz klar in die Zukunft. Um diese Lücke zu schließen wurden mit Wayne Simmonds und Jimmy Vesey (beide Buffalo Sabres) zwei Spieler zu den Maple Leafs gelotst, die schon ihre Torgefährlichkeit unter Beweis gestellt haben. Eine weitere wichtige Personalie ist die Verpflichtung von Joe Thronton (San Jose Sharks). Mit ihm konnte man nicht nur ein erfahrenes Urgestein für sich überzeugen, sondern zugleich auch einen Spieler, der mit seinen präzisen Pässen seine Teamkollegen in Szene setzt. So ist ein Einsatz in der Topreihe an der Seite von Auston Matthews und Mitch Marner vorstellbar.
Fazit: Die Mannschaft um Kapitän John Tavares und den Superstars Mitchell Marner, Auston Matthews und William Nylander ist, wie in der vergangenen Saison wieder ein Titelkandidat. Insbesondere die Defensive, die wohl größte Schwachstelle der letzten Jahre, wurde verstärkt. Im Tor ist man mit Frederik Andersen, einem der besten Goalies der Liga, gut besetzt. Die Verpflichtung von Joe Thornton könnte das entscheidende Puzzleteil für den lang ersehnten Gewinn des Stanley Cups sein.
Winnipeg Jets
Das Team von Paul Maurice musste sich in der Qualifikationsrunde dem Rivalen aus Calgary in vier Spielen geschlagen geben und blieb so hinter den eigenen Erwartungen. Dennoch veränderten die Verantwortlichen wenig am Kader und vertrauen weiter auf ihre vorhandenen Spieler. Die Offensive, welche mit Mark Scheifele, Patrick Laine, Nikolaj Ehlers und Blake Wheeler schon hochkarätig besetzt ist, erhält mit der Verpflichtung von Paul Stastny (Vegas Golden Knights) noch mehr Qualität. Die Verteidigung um Josh Morrissey und Neal Pionk hat vielleicht nicht die großen Namen wie andere Teams, konnte sich aber im letzten Jahr mehrfach auszeichnen und mauserte sich zu einer der besten Defensiven in der Western Conference. Für zusätzliche Stabilität in der Abwehr sollen die Neuzugänge Derek Forbort (Calgary Flames) und Rückkehrer Dylan DeMelo (Ottawa Senators) sorgen. Zudem haben die Jets mit Connor Hellebuyck einen der besten NHL-Torhüter zwischen den Pfosten, der ein absoluter Rückhalt für das Team aus Manitoba ist.
Fazit: Die Winnipeg Jets gelten als einer der Favoriten in der North Division. Insbesondere die Offensive zählt zu den besten der Liga. Am Ende wird es insbesondere auf die Leistung der Defensive ankommen, wie weit der Weg in der Endrunde gehen kann.
Calgary Flames
Die Calgary Flames setzten sich zunächst in der Playoff-Qualifikation gegen Winnipeg durch, mussten sich jedoch im Conference-Viertelfinale den Dallas Stars nach langem Kampf unglücklich mit 2:4 geschlagen geben. Dies veranlasste General Manager Brad Treliving einige Veränderungen am Kader vorzunehmen. Insbesondere die Defensivreihen hatten nahmhafte Abgänge zu verzeichnen. Der Verlust von T.J Brodie (Toronto Maple Leafs) stellt eine große Schwäche für die Abwehr da, auch wenn dieser in der abgelaufenen Saison unter seinen Möglichkeiten blieb. Ebenfalls wechselten Travis Hamonic (Vancouver Canucks) und Derek Forbort (Winnipeg Jets) zu direkten Konkurrenten aus der North Division. Mit Dominik Simon (Pittsburgh Penguins) kommt ein Spieler, welcher die letzten Jahre von Sidney Crosby und Evgeni Malkin lernen konnte und den nächsten Schritt in seiner Entwicklung gehen möchte. Mit der Verpflichtung von Christopher Tanev (Vancouver Canuck) erhält die Abwehr einen starken Verteidiger, der die Qualität auf dieser Position erhöht. Um eine Chance im Kampf um die Playoffs zu haben, benötigen die Flames ihre Topstars Johnny Gaudreau, Sean Monahan und Matthew Tkachuk in Topform. Bei Verteidiger Oliver Kylington hofft man, dass ein Spieler aus den eigenen Reihen fortan mehr Verantwortung übernehmen wird, um den Verlust von T.J Brodie vergessen zu machen. Mit Torhüter Cam Talbot (Minnesota Wild) verlieren die Flames die Nummer eins der vergangenen Saison, welcher sich mit guten Leistungen als ein sicherer Rückhalt für die Mannen aus Alberta darstelle. Als Ersatz wurde der 30-jährige Jacob Markström von den Vancouver Canucks verpflichtet. Der Schwede unterschrieb einen hochdotierten Sechsjahresvertrag, der verdeutlicht, welche Hoffnungen Calgary in ihn für die nächsten Jahre setzt. Mit Markström konnten die Flames den begehrtesten Torwart in der Free Agency verpflichten und setzten damit ein klares Zeichen an die kanadische Konkurrenz.
Fazit: Das Team von Trainer Geoff Ward wird alles tun, um am Ende den „Battle of Alberta“ zu gewinnen und einen besseren Tabellenplatz als der Kontrahent aus Edmonton zu haben. Insbesondere die Topstars müssen ihre Leistungen bringen, um im engen Playoffkampf eine Chance zu haben. Es bleibt abzuwarten, wie die Abwehr um Kapitän Mark Giordano performt und ob Torhüter Markström den hohen Erwartungen gerecht wird.
Tobias Linke / Timo Helfrich