Leon Draisaitl: „Ich würde lieber spielen und im Rhythmus bleiben“Der deutsche Superstar im Interview

Leon Draisaitl im Trikot der Edmonton Oilers. (Foto: dpa/picture alliance/Associated Press)Leon Draisaitl im Trikot der Edmonton Oilers. (Foto: dpa/picture alliance/Associated Press)
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„Auf jeden Fall“. Am Freitagabend könnten Leon Draisaitls Kölner Haie den Finaleinzug perfekt machen – und der NHL-Star wird sicher mitfiebern. Er würde sich sehr auf dieses Duell gegen die Eisbären Berlin freuen. „Zwei Traditionsvereine“ nannte Draisaitl die beiden Klubs, wobei die Berliner bereits als Finalist feststehen, nachdem sie die Adler Mannheim souverän mit 4:0 Siegen im Halbfinale bezwangen. Eine tragende Rolle spielte dabei Frederik Tiffels, der genau wie Leon Draisaitl 29 Jahre jung ist und in Köln geboren wurde.

Auf die Frage eines kanadischen Reporters, wem er die Daumen in seiner Heimatliga drücke, hätte vor einiger Zeit schon einen „Anschiss“ von Freddy bekommen. Frederik „Freddy“ Tiffels ist Leon Draisaitls bester Freund und langjähriger Mitspieler in den deutschen Juniorenligen. Über den Nachwuchs des KEC bis zu den Jungadlern spielten beide bis zur Saison 2011/12 gemeinsam.

Im Sommer 2012 trennten sich die Wege, als beide nach Übersee gingen. Draisaitl nach Kanada in die WHL und Tiffels in die USA, um in der Juniorenliga USHL Fuß zu fassen.

Folglich tat sich Draisaitl schwer bei der Frage, wem er im Finale denn dann die Daumen drücken würde. „Freddy hat ja bereits zwei Titel geholt“, versuchte er sich in Diplomatie.

Ebenfalls diplomatisch und routiniert schätzte Draisaitl dann die sportliche Situation ein. „Man wisse, um was es geht, die Playoffs sind ein anderes Kaliber und man habe ein eher altes, aber sehr erfahrenes Team. Gleichwohl könne man kaum zufrieden sein. Die Saison ist ein Auf und Ab und es gab schon einige frustrierende Nächte“. Ähnlich nachdenklich wirkte auch die Antwort auf die Frage, welches Gesicht die Oilers jetzt in den Playoffs zeigen würden: „Das ist eine gute Frage.“

Nach seiner Gesundheit befragt, nachdem Draisaitl zuletzt sieben der letzten zehn Partien verpasst hatte, zeigte sich der Kölner gewohnt verschlossen. „Es würde von Tag zu Tag besser gehen, aber es gäbe auch kein genaues Datum für seine Rückkehr aufs Eis.“ Auf die Frage, ob es ein Vorteil jetzt vielleicht ausgeruht und gesund in die Playoffs zu starten wäre, antwortete er: „Es ist nicht so einfach, ich würde lieber spielen und im Rhythmus bleiben.“

Das Thema Olympia war wiederum eines, bei dem er Lust und Vorfreude versprühte. „Natürlich unterhalten wir Deutschen uns darüber. Er freue sich riesig, sein Land repräsentieren zu dürfen. Genau so freut er sich über den Neuzugang der Edmonton Oilers, Josh Samanski. Er habe bis auf den Spengler Cup nicht viel von ihm gesehen, habe aber mit vielen über ihn gesprochen.“ Alle meinten dasselbe: „Josh hat ein riesiges Potential“. Natürlich sei ein Landsmann immer etwas besonderes im Team. „Ich freue mich auf ihn und werde ihm helfen, wo ich kann, damit er sich wohlfühlt.“

Das Wichtigste aber wäre – und das betonte Leon Draisaitl nicht zum ersten Mal – der Stanley Cup. „Diesen Cup zu gewinnen, würde ich gegen alle Trophäen eintauschen“. Nachdem er sich der Maurice „Rocket“ Richard Trophy, für den besten Torschützen der NHL, mit seinen bisher 52 Saisontreffern sicher sein kann, wird es sich in den Playoffs zeigen, welchen Weg die Oilers in dieser Saison gehen. In der ersten Runde trifft Draisaitl mit seinen Edmonton Oilers sehr wahrscheinlich auf die Los Angeles Kings. „Die Kings sind ein sehr starker Gegner, die spielen eine überragende Saison bisher und natürlich kennt man sich gut“. Jede Playoff-Runde würde eine neue Chance bedeuten.

Ob es in diesem Jahr endlich mit dem großen Traum klappt, wird sich ab dem 20. April zeigen.


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