Leon Draisaitl: „Die Chance auf den Stanley Cup ist einfach traumhaft"Die lange Durststrecke der Edmonton Oilers

Leon Draisaitl waren die Strapazen in der Pressekonferenz nach dem entscheidenden vierten Sieg seiner Edmonton Oilers im Conference Finale gegen die Dallas Stars anzusehen. Einen langen Weg hat der 28-jährige Kölner hinter sich, um das Stanley Cup Finale zu erreichen. Der Ausnahmekönner befindet sich in seiner zehnten Saison, nachdem er in der Saison 2014/15 sein NHL-Debüt für Edmonton gab. „Es ist für die Stadt, die Fans und uns unheimlich besonders“, sagte Draisaitl gegenüber NHL.com/de zu dem Finaleinzug.
Noch größer war das Leiden der Franchise, die erstmals seit 2006 wieder im Stanley Cup Finale steht. Damals verloren die Kanadier in sieben Spielen gegen die Carolina Hurricanes. Danach folgte eine Durststrecke von zehn Spielzeiten ohne Playoffs. Erst mit den beiden Superstars Connor McDavid und Draisaitl qualifizierte man sich in der Saison 2016/17 wieder für die Endrunde und zog in die zweite Runde ein. Gefolgt von zwei weiteren enttäuschenden Spielzeiten ohne Playoffs und zweimaligem frühzeitigen Ausscheiden in der ersten Runde. In der Spielzeit 2021/22 schaffte die Franchise dann endlich wieder eine starke Saison mit dem Erreichen des Conference-Finals, wo man erst am späteren Meister Colorado Avalanche scheiterte. Im vergangenen Jahr ereilte die Oilers dann wieder ein Rückschritt mit dem verfrühten Saisonaus in der zweiten Runde gegen die Vegas Golden Knights, die ebenfalls kurze Zeit später als Stanley Cup-Sieger feststanden. Draisaitl meinte dazu: „Wir haben viele schmerzhafte Jahre hinter uns. Wir haben viel Arbeit investiert, wir haben es jedes Jahr aufs neue probiert.“
Edmonton hat mit dem Finaleinzug seine Kritiker Lügen gestraft und bewiesen, dass der Kader neben McDavid und Draisaitl deutlich ausgeglichener und tiefer besetzt ist. Besonders in der Defensive verbesserte sich das Team im Vergleich zu den vorigen Jahren und hat mit dem 25-jährigen Stuart Skinner, endlich einen Torhüter zwischen den Pfosten, der in den vergangenen Jahren zu einem Top-Goalie gereift ist.
Keiner denkt mehr an Edmontons Fehlstart in die Saison mit zehn Niederlagen aus den ersten 13 Partien. Trainer Jay Woodcroft musste danach seine Koffer packen und wurde durch Kris Knoblauch ersetzt. Es folgte eine Siegesserie von acht Spielen - kurze Zeit später waren es 16 Siege hintereinander. Nach zehn Punkten Rückstand auf einen Playoffplatz und 19 Punkten auf den damaligen Tabellenführer Vegas Golden Knights, arbeitete sich das Team stetig nach oben und belohnte sich für die harte Arbeit mit der Playoff-Qualifikation als Zweitplatzierter der Pacific Division hinter den Vancouver Canucks. Nach dem Erfolg in der ersten Runde gegen die Los Angeles Kings, wurde Vancouver eliminiert, bevor nun die Dallas Stars aus dem Weg geräumt wurden.
Nun also hofft ganz Kanada auf den ersten Titelgewinn eines kanadischen Teams seit dem letzten Triumph der Montreal Canadiens im Jahre 1993. Es wäre der insgesamt sechste Stanley Cup-Erfolg der Oilers, nachdem sie die begehrte Trophäe zuletzt 1990 gewinnen konnten. „Jetzt die Chance zu haben den Stanley Cup zu gewinnen ist traumhaft“, strahlte Draisaitl. „Darauf freue ich mich. Wir haben aber noch einen langen Weg zu gehen.“