Kings: Im Express-Tempo ins Stanley Cup-Finale?NHL-Play-off: Western Conference

Die Phoenix Coyotes pflegen einen recht destruktiven Stil, bauen auf ihre Defensive und nicht zuletzt auf ihren enorm stark haltenden Torhüter Mike Smith, lassen den Gegner kommen und lauern auf dessen Fehler, um überfallartig zuzuschlagen. Diese Taktik hat das Team von Chefcoach Dave Tippett zwar bis ins Conference Finale getragen, scheint nun aber an Grenzen zu stoßen gegen die in jeder Hinsicht überzeugend aufspielenden Los Angeles Kings. Chefcoach Darryl Sutter verfügt über ein Team, das an seinen vorgegebenen Plan glaubt und bis in die Haarspitzen motiviert umsetzt. Geht die Serie am Sonntag tatsächlich zu Ende, werden sich die „Yotes“ wohl auch vorwerfen lassen müssen, offensiv deutlich zu wenig investiert zu haben. Disziplin ist ein weiterer Faktor, der das Pendel letztendlich zugunsten der Kings ausschlagen lassen könnte. In Spiel 2, das die Coyotes mit 0:4 verloren, schlug sich ihr anwachsender Frust in einem Übermaß an Strafzeiten nieder. Für Kapitän Shane Doan war das Spiel ebenso vorzeitig beendet, wie für Center Martin Hanzal. Der Tscheche wurde von der Liga nach seinem üblen Check an Dustin Brown für drei Spiele gesperrt. Aktuell schwer vorzustellen, dass Hanzal noch in dieser Spielzeit wieder zum Einsatz kommt.
Dennoch gelang es den „Yotes“ vergangene Nacht, das Spiel - zumindest dem Ergebnis nach - über weite Strecken offen zu halten. Allerdings war dafür wiederum ein stark haltender Mike Smith von Nöten. Nach torlos gebliebenen ersten Drittel ging Phoenix nach einem schnellen Konter sogar in Führung: Verteidiger Keith Yandle passte aus der eigenen Zone an die gegnerische blaue Linie, Routinier Daymond Langkow zog auf und davon und tunnelte Jonathan Quick zum 1:0 (22. Spielminute – Vorarbeit: Yandle/Morris) für die Gäste. Viel Freude hatten die Coyotes aber nicht daran. Gut zwei Minuten später kopierten die Kings quasi diesen Treffer zum Ausgleich durch Anze Kopitar: Puckeroberung im Drittel der Kings, Pass in die Spitze und der Slowene netzte nach Alleingang zum 1:1 (24. - Brown/Williams) ein. Die Coyotes hatten weiter Mühe, das Spiel überhaupt ins Angriffsdrittel zu tragen, weil die Kings durchgehend frühzeitig, aggressiv und hart am Mann verteidigten. Nur jeweils vier Schüsse gestatteten die Hausherren den Coyotes in Abschnitt zwei und drei. So langte den Kings der Treffer zum 2:1 anfangs des Schlussabschnitts zu Sieg Nummer drei: Bei angezeigter Strafe gegen Phoenix erkämpfen Trevor Lewis und Dwight King die Scheibe hinter dem gegnerischen Tor, King zieht entschlossen vor den Kasten und schießt unhaltbar für Smith zum 2:1 (42.) ein. Entschlossenheit, Aggressivität, Disziplin bis in die vierte Reihe und mit Jonathan Quick ein überragender Torhüter, wenn er denn gebraucht wird, heißen die Qualitäten, mit denen die Los Angeles Kings mit großer Wahrscheinlichkeit den Einzug ins Stanley Cup-Finale schaffen werden. Alles deutet darauf hin.