Kane war ihr Schicksal – Chicago Blackhawks im Stanley-Cup-Finale!Stanley-Cup-Play-offs:

Western Conference
Chicago Blackhawks (1) – Los Angeles Kings (5)
Serien-Endstand: 4:1 (2:1; 4:2; 1:3; 3:2; 4:3 n.V.)
Erst beim 3:2-Auswärtssieg in Spiel vier hatte Patrick Kane eine Durststrecke von sieben Spielen ohne eigenen Treffer beenden können. Nun aber wirkte beim 24-jährigen US-Amerikaner offensichtlich das Prinzip Ketchup-Flasche. Nachdem der nach abgegoltener Sperre in den Kader zurückgekehrte Duncan Keith (4. Spielminute) mit einem Schlagschuss Kings-Goalie Jonathan Quick zur Führung für die Hausherren überrascht hatte, schlug Kane nur etwas mehr als eine Minute später das erste Mal zu und erhöhte auf 2:0. Die Blackhawks schienen hier bereits sicher auf dem Erfolgsweg.
Doch der Champion des Vorjahres wehrte sich, im Mittelabschnitt verkürzte Dwight King (30.) mit einem Unterzahltreffer auf 1:2. Dabei verbuchte LA’s Torsteher Quick einen Assist-Punkt. In Überzahl glich Anze Kopitar (44.) für die Los Angeles Kings aus. Schon in der 57. Spielminute sah Patrick Kane wie der Sieg-Torschütze aus, nachdem er die Blackhawks nach Vorarbeit von Bryan Bickell wieder in Front gebracht hatte. Wie es sich gehört wehrten sich die Kings weiter, mochten ihren Traum vom erneuten Finaleinzug einfach noch nicht begraben. Nach einem von Jarret Stoll gewonnenen Bully fälschte Mike Richards zehn Sekunden vor der vermeintlichen Schlusssirene einen Schuss tatsächlich noch zum 3:3-Ausgleich für die Kalifornier ab.
Eigentlich ein Umstand, der Beobachter gern sagen lässt, dass sich die Waage nun zugunsten des Rückkehrers neigen werde. Aber die erste Verlängerung blieb trotz beiderseits guter Möglichkeiten torlos. Dann jedoch schlug zur Mitte der zweiten Verlängerung Patrick Kane zum dritten Mal zu und besiegelte das Schicksal der Los Angeles Kings, die als Cup-Gewinner des vergangenen Jahres nur noch Zuschauer sein werden, wenn die Chicago Blackhawks ab kommenden Mittwoch gegen die Boston Bruins eine geschichtsträchtige Finalserie um die wohl am schwierigsten zu erringende Sporttrophäe, den Stanley Cup, austragen werden. Erstmals seit 1979 stehen sich im Finale wieder zwei NHL-Gründungsmitglieder gegenüber. Werden die Blackhawks ihre Titelsammlung in dieser für sie enorm erfolgreichen Saison vervollständigen, dem Divisions Titel, der Presidents Trophy als punktbestes Team der Vorrunde, jetzt als Western-Conference-Champion auch noch den ultimativen Erfolg hinzufügen können? Zwar starten die Blackhawks mit Heimrecht ins Stanley-Cup-Finale, dass das aber gegen die sich sehr stabil präsentierenden Bruins nicht unbedingt viel bedeuten muss, erfuhren die per „Sweep“ in den Sommer verabschiedeten Pittsburgh Penguins auf sehr schmerzhafte Weise. Ein hoch spannendes Finale steht den NHL-Fans bevor, in dem sich zwei Teams auf Augenhöhe gegenüber stehen, nach bisherigem Play-off-Verlauf weder den Chicago Blackhawks noch den Boston Bruins klar die Favoritenrolle zugeschrieben werden kann.