It’s Playoff Time! Saisonende für Sturm, Seidenberg und Kölzig

Am Freitag beginnt in der NHL der Kampf um die heiß
begehrte Trophäe des Lord Stanley. Mit dabei auch einige deutsche Spieler. In
unserer heutigen Story aus der besten Liga der Welt befassen wir uns aber
erstmal mit jenen deutschen Akteuren, die den Einzug in die NHL-Playoffs
verpasst haben.
In der NHL endete am Dienstag die erste Regular Season nach
dem Lockout. Besonders auffallend scheint die enorme Steigerung der
Offensivbemühungen. Im Schnitt wurden 6,1 Tore pro Partie erzielt. Dies bedeutet
eine "Torzuwachs" von 18% im Vergleich zur letzten Saison 2003-2004. Die Fans
goutierten den Torreigen und im Vergleich zur Spielzeit vor dem Lockout fanden
auch 2,4 Prozent mehr Zuseher den Weg in die Stadien. Im Schnitt ergab das 16
955 Personen pro Spiel in einem NHL-Eispalast, was eine Gesamtauslastung von
91,7 Prozent ergibt und das wiederum dürfte die Laune der NHL-Verantwortlichen
deutlich verbessern, denn ihre teils umstrittenen Neuerungen wurden also vom
Publikum sehr gut aufgenommen.
Zusehermagnet Nummer Eins waren die Montreal Canadiens,
welche alle 41 Heimspiele im Bell Center mit 21 273 Zusehern ausverkauften. Auch
bei den Colorado Avalanche baumelte das „Ausverkauft-Schild“ bei jedem
Heimauftritt an den Kassen. Keine große Überraschung in Denver, denn seit
November 1995 schafften es Avs nun schon 480 Mal in Folge 18 007 Zuschauer ins
Pepsi Center zu locken. Natürlich absoluter NHL-Rekord!
Die „neue“ NHL mit all ihren neuen Regelauslegungen,
Penalty Shootouts, Angriffsdrittelvergrößerungen und
Torhüterequipment-Reduktionen hat sich anscheinend wieder in die Herzen der
Zuseher gespielt und dabei haben die Play Offs noch gar nicht angefangen.
Welche Namen nun in der Saison Eins nach dem Lockout in den
ehrenwerten Pokal des Lord Stanley geritzt werden ist freilich noch lange nicht
geklärt. Die Buchmacher jedenfalls geben den Ottawa Senators die besten Chancen.
Auf den Plätzen folgen Detroit, Carolina, Dallas, die New York Rangers, Calgary
und Philadelphia. Dass sich die Reihung der Buchmacher vorwiegend nach den
Grunddurchgangsergebnissen und dem Renommee der jeweiligen Teams richtet,
versteht sich von selbst.
In unserer zweiteiligen Serie zum Start der NHL-Playoffs
widmen wir uns heute einem kurzen Resümee jener deutschen NHL-Spieler die ihre
Saison mit dem 18. April 2006 bereits beendet haben.
Ausgeschieden! – Sturm, Seidenberg und Kolzig schon im
Urlaub?
Bittere Saison für das Traditionsteam der Boston Bruins.
Superstar Joe Thornton verloren und die Playoffs klar verfehlt – so könnte man
die zwei wichtigsten Vorkommnisse bei den Boston Bruins in einen Satz verpacken.
Marco Sturm hatte mit seinem Wechsel aus dem sonnigen Kalifornien jedenfalls
keine größeren Probleme und spielte eine hervorragende Saison. Mit 29 Toren und
30 Vorlagen pulverisierte er seine bisherige Karrierebestmarke von 48
Scorerpunkten aus der Saison 2002-2003 (San Jose) und war somit der drittbeste
Punktespieler der Bruins. Seit seinem Trade an die Ostküste verbuchte der
27jährige 23 Tore und 20 Vorlagen und etablierte sich damit als Schlüsselspieler
in der Bostoner Franchise. Ob es nächste Saison für die Postseason reichen wird
steht noch im Bostoner Sternenhimmel. In der kommenden Woche verstärkt Marco
Sturm auf jeden Fall das Deutsche Nationalteam bei den Division I
Weltmeisterschaften in Frankreich.
Da Verteidiger Dennis Seidenberg mit seinen Phoenix Coyotes
ebenfalls an den Playoffs vorbeischrammte, wird auch er in der nächsten Woche
für Team Germany um den Wiederaufstieg in die A-Gruppe kämpfen. Den Phoenix
Coyotes fehlten am Ende 14 Punkte auf die Edmonton Oilers - den Achten aus der
Western Conference. Seidenberg agierte nach seinem Wechsel aus Philadelphia, am
20.01.2006, eigentlich sehr solide. In 34 Matches in der Wüste von Arizona
machte er einen Treffer und leistete 10 Assists. Insgesamt stehen für den
24jährigen in dieser Spielzeit drei Tore und 15 Vorlagen zu Buche.
Für Goalie Olaf Kölzig war der Playoff Zug schon viel
früher abgefahren. Mit insgesamt 70 Zählern ließen die Washington Capitals nur
enttäuschende Pittsburgh Pengins, schwache Chicago Black Hawks und inferiore St.
Louis Blues hinter sich.
Kölzig stand bei 20 von 29 Capitals-Erfolgen auf dem Eis
und agierte gewohnt solide, wenn auch nicht überragend. Sein goals against
average von 3,53 und seine Fangquote von 0,896 bescheinigen ihm zwar keine
Top-Werte, doch Kölzig zeigte auch in der Washingtoner Schießbude, dass er ein
wichtiger Baustein im Franchise der Caps ist. Um ihn und Jungstar Alexander
Ovechkin soll sich in den nächsten Jahren eine Mannschaft formen, die auch im
Kampf um die Playoffs wieder ein gewichtiges Wörtchen mitsprechen soll. Abwarten
muss man, was sich bei den Capitals über dem Sommer auf dem Transfermarkt tut.
Für die Vancouver Canucks war die Saison mit dem 18 April
2006 auch vorbei. Die deutsche Aushilfskraft Sven Butenschön bestritt diese
Spielzeit nur acht Partien für die Canucks und konnte dabei weder ein Tor noch
ein Assist erzielen. Für Butenschön beginnt am kommenden Wochenende allerdings
die heiße Phase in der AHL. Der punktebeste Verteidiger der Manitoba Moose
startet mit dem Canucks-Farmteam in die Calder Cup Playoffs gegen die Syracuse
Crunch. Butenschön erzielte 15 Tore und 22 Vorlagen in 60 AHL-Spielen. Die
Chance auf eine NHL-Karriere scheint für den 30jährigen aber dennoch außer
Reichweite.
Morgen folgt der zweite Artikel zum Start der NHL-Playoffs.
Lesen Sie dann wie die Chancen für Jochen Hecht (Buffalo Sabres, Christoph
Schubert (Ottawa Senators) sowie Christian Ehrhoff und Marcel Goc ( San Jose
Sharks) im Kampf um den Stanley Cup stehen.
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