It’s Playoff Time! Hecht, Schubert, Goc und Ehrhoff im Kampf um Stanley Cup

NHL-Playoffs: Tampa Bay und Calgary spielen um den Stanley CupNHL-Playoffs: Tampa Bay und Calgary spielen um den Stanley Cup
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It’s Playoff Time! Hecht, Schubert,

Goc und Ehrhoff im Kampf um den Stanley Cup

 

Die Regular Season der NHL ist zu

Ende. Am Freitag begann alles wieder von vorne und im Kampf

um die heiß begehrte Trophäe des Lord Stanley sind noch vier deutsche Akteure

vertreten.

Nachdem wir

uns schon gestern kurz mit den deutschen NHL-Spielern beschäftigten, welche die

Playoffs nicht erreichen konnten (www.hockeyweb.de/index.php?action=ART&rubrikNr=8&nav=3|5&aNr=20306),

möchten wir uns heute jenen deutschen Akteuren widmen, die im Rennen um den

Stanley Cup noch ein gewichtiges Wörtchen mitsprechen wollen.

 

Jochen Hecht

- Buffalo Sabres vs. Philadelphia Flyers

Die Buffalo

Sabres überraschten diese Saison nicht schlecht und zogen mit einem

Franchise-Rekord von 52 Siegen und 110 Punkten zum ersten Mal seit 2000-2001

wieder in die Play Offs ein. Der Gegner im Conference-Viertelfinale kommt aus

Philadelphia und konnte in den bisherigen vier Saisonduellen dreimal besiegt

werden.

Ob Jochen

Hecht in der ersten Play Off Runde schon auflaufen kann bleibt weiterhin

fraglich. Nach einem unfairen Kniecheck von Toronto’s Darcy Tucker am 3. April

ist Hecht nun schon zu dritten Mal in dieser Spielzeit wegen einer

Knieverletzung außer Gefecht. Großes Pech für den Mannheimer, der an besagtem

3. April gerade sein Comeback nach neun Spielen Pause feierte. Headcoach Lindy

Ruff hofft auf baldige Genesung von Hecht, denn der 28jährige gilt als

Schlüsselspieler im Team der Sabres.

In seinen 64

Saisonauftritten erzielte er 18 Tore und 24 Assists. Auf den ersten Blick nicht

gerade berauschend, doch nimmt man die Scorerliste der Sabres genauer unter die

Lupe sticht einem sofort die große Ausgeglichenheit des Teams ins Auge. Topscorer

Maxim Afinogenov (22 Tore, 51 Vorlagen) rangiert auf dem 42. Rang der

NHL-Punkteliste. Das Zauberwort in Buffalo heißt also „Kollektiv“. Gleich zehn

Spieler der Sabres haben im Grunddurchgang mehr als 15 Treffer erzielt und das

Team von Lindy Ruff liegt in der Powerplay Effizienz an dritter Stelle und rangiert

im Penaltykilling sogar an zweiter Stelle der gesamten National Hockey League.

Wirklich

imposant, da alle vier Reihen für Tore sorgen können und auch dementsprechend

viel Eiszeit erhalten. Die Balance im Team stimmt auf jeden Fall und die Sabres

sind mit ihren ausgeglichenen Blöcken ein sehr unangenehmer Gegner. Besonders

in der Ferne greift das Spielsystem von Lindy Ruff hervorragend, denn die

Sabres waren in Punkto Auswärtserfolge, das Spitzenteam in der Eastern

Conference.

Diese

Ausgeglichenheit weitet sich sogar bis auf die Torhürterposition aus. Rookie

Ryan Miller war zwar die nominelle Nummer Eins, doch sein Back Up Martin Biron

vertrat den Jungstar während dessen Verletzung derart gut, dass Headcoach Ruff

nunmehr die Wahl zwischen zwei Einser-Torhüter hat. Beide Kandidaten haben zwar

noch kein Play Off Spiel in den Beinen, doch den Luxus zweier annähernd gleich

starker Goalies (beide kamen auf über 20 Siege) haben nur wenige NHL-Klubs.

Beim Kontrahenten

Philadelphia Flyers wird Robert Esche zwischen den Pfosten beginnen. Sein Ersatzmann

Antero Niittymaki vertrat den Amerikaner während dessen Verletzung ebenfalls sehr

gut und spielte auch ein überragendes Olympiaturnier. Doch in den letzten Wochen

geriet der Finne zusehends außer Form und Headcoach Ken Hitchcock vertraut nun in

den Play Offs auf Robert Esche. Beide Goalies kamen während der Saison aber

vorwiegend durch mäßige Leistungen in die Schlagzeilen.

Auf dem

Papier wäre die Mannschaft der Philadelphia Flyers natürlich klarer Favorit,

doch durch zahlreiche Verletzungen und die erschreckend schwachen Special Teams

konnte die Startruppe über die ganze Saison nie wirklich überzeugen. Peter

Forsberg ist zwar wieder halbwegs fit, doch wie lange der, an der Leiste

angeschlagene Superstar, verletzungsfrei bleiben kann bleibt abzuwarten. Nicht

mit von der Partie ist Kapitän Keith Primeau. Er nahm kürzlich zwar schon

wieder das Training auf, doch ein Einsatz in den Play Offs dürfte nicht

zustande kommen.

Vor Beginn

der Spielzeit gingen die Flyers noch als Titelanwärter in die neue NHL-Saison.

Dass der erste Stanley Cup seit 1975 nach Philadelphia geholt wird scheint aber

eher unrealistisch. Schon Erstrundengegner Buffalo könnte mit seinem kompakten Kollektiv

zu einem unüberwindbaren Hindernis werden. Unser Tipp: Die Buffalo Sabres behalten

in einer  langen Serie die Oberhand.

 

Christian Ehrhoff

und Marcel Goc – San Jose Sharks vs. Nashville Predators

Nach einem durchwachsenen

Saisonstart der San Jose Sharks kam spätestens mit dem Mega-Trade von Joe

Thornton am 30. November 2005 neuer Schwung ins kalifornische Haifischbecken.

Thornton fühlte sich in San Jose von Beginn an pudelwohl und übertraf in seiner

bislang besten NHL-Saison seinen Karriererekord um 24 Zähler. Am Ende der

Regular Season standen 29 Tore und 96 Vorlagen zu Buche und Thornton holte sich

als erster Spieler der 15jährigen Sharks-Vereinsgeschichte die Art Ross Trophy

für den besten Scorer des Grunddurchgangs. Seit Jaromir Jagr’s 127 Punkten bei

den Pittsburgh Penguins 1997-1998 schaffte kein Spieler derart viele

Scorerpunkte.

Überdies staubte

sein Linienkollege Jonathan Cheechoo mit 56 Toren die Maurice Richard Trophy

für den besten Torschützen der Regular Season ab. Mit Patrick Marleau (34 Tore,

52 Assists) findet sich noch ein weiterer Sharks-Angreifer unter den Top 20 der

NHL-Scorerwertung.

Verteidiger

Christian Ehrhoff steigerte sich im Laufe der Saison gewaltig und ist seit

Anfang Februar aus dem Team der Sharks nicht wegzudenken. Headcoach Ron Wilson

schätzt die Powerplay-Fähigkeiten des 23jährigen und Ehrhoff bedankte sich in

seinen 64 Partien mit fünf Toren und 18 Vorlagen.

Teamkollege

Marcel Goc fehlte nur in einer der 82 Partien des Grunddurchgangs und gab in

seiner Rookie-Saison eine gelungene Vorstellung. Als Center der dritten oder

vierten Reihe verbuchte der 22jährige acht Tore und 14 Assists.

Die San

Jose Sharks werden derzeit als heißestes Team der NHL gehandelt und Headcoach Wilson

hat die Formkurve der Haie gerade zur rechten Zeit zum Steigen gebracht.

Seit der

Trade Deadline legten die Sharks eine überragende 16-4-2 Serie hin und siegten überdies

knapp vor dem Ende der Regular Season ganze acht Mal in Folge. Der Gegner in

der ersten Play Off Runde kommt aus Nashville und hat, trotz einiger

personeller Probleme, am Ende des Grunddurchgangs auch sechs Mal am Stück

gewinnen können.

Ob die

Predators jedoch den Ausfall ihrer Top-Akteure Tomas Vokoun (Torhüter), Steve

Sullivan (zweibester Scorer) und Marek Zidlicky (punktebester Verteidiger)

verkraften können gilt als sehr unwahrscheinlich.

Torhüter

Chris Mason nutzte nach der Verletzung von Vokoun jedenfalls seine Chance und

errang in den letzten acht Begegnungen des Grunddurchgangs sechs Siege. Play

Off-Erfahrung bring der 30jährige aber keine mit und insgesamt kommt Mason in

seiner gesamten Karriere auf mickrige 44 NHL-Einsätze.

Ähnliche

Vorzeichen auch bei seinem Gegenüber Vesa Toskala. Der Finne brachte es bislang

auf 77 NHL-Einsätze in der Regular Season. In den Play Offs saß er bislang nur

auf der Bank. Doch weil der 28jährige sich diese Saison mit hervorragend Leistungen

ins Rampenlicht spielte erhielt er die Starter-Position im Kasten der San Jose

Sharks. Mit 23 Siegen aus 37 Spielen degradierte Toskala Nummer Eins Goalie

Evgeni Nabokov zum Back Up. Mit dem strauchelnden Nabokov kamen die Sharks in

45 Spielen nur zu 16 vollen Erfolgen. Sollte Toskala in den Play Offs dann nicht

die erwartete Leistung bringen steht mit Nabokov ein Mann bereit der über

genügend Play Off Erfahrung verfügt. In der Saison 2003-2004 brachte der

gebürtige Kasache die Sharks mit einem unglaublichen GAA von 1.71 und einer überragenden

Fangquote von 0.935 in das Western Conference Finale. Trainerfuchs Ron Wilson

muss sich also auf der Torhüterposition keine allzu großen Sorgen machen.

Die

bisherigen Duelle in dieser Spielzeit verliefen äußerst knapp und beide Teams

konnten jeweils zweimal gewinnen. Trotz der hochkarätigen Ausfälle der

Nashville Predators könnte aber eine lange Serie bevorstehen. Die Predators sind

zuhause nämlich besonders stark und rangieren nach dem Grunddurchgang, mit

einer Bilanz von 32-8-1 in Heimspielen, klar an erster Stelle der gesamten NHL-Heimtabelle.

Unser Tipp: Die San Jose Sharks sollten sich am Ende doch durchsetzen können und

ins Conference–Semifinale einziehen.

 

Christoph Schubert . Ottawa Senators

vs. Tampa Bay Lightning

Am Ende der

Regular Season standen die Ottawa Senators mit 113 Punkten auf dem ersten Platz

in der Eastern Conference. Als Belohnung dürfen die Sens nun gegen den

Titelverteidiger Tampa Bay Lightning ran.

Christoph

Schubert erkämpfte sich, nach einigen Aufenthalten auf der Tribüne, ab Mitte

März ein Fixleiberl und kam in den letzten 18 Matches der Senatoren in der

Regular Season immer zum Einsatz. Auch im Play Off wird der 24jährige Münchner

auflaufen und könnte in seiner noch jungen Karriere schon zu Stanley Cup Ehren

gelangen. Die Ottawa Senators sind jedenfalls ein heißer Kandidat auf den

Titel. Schubert erzielte in 55 Spielen 4 Tore und sechs Assists.

Obwohl

Ausnahmegoalie Dominik Hasek seit dem Olympiaturnier verletzt ist und die

Senators aus ihren letzten zehn Grunddurchgangspartien gerade dreimal gewinnen

konnten zählen sie doch zum erlauchten Kreis der Topfavoriten. Einige Argumente

gefällig:

Das Trio

Infernale um Daniel Alfredsson, Danny Heatley und Jason Spezza erzielte

gemeinsam 296 Scorerpunkte im Grunddurchgang. Die Rückkehr von Martin Havlat

verstärkt die Offensive noch zusätzlich und Headcoach Bryan Murray kann somit

auf zwei tolle Scoringlines vertrauen.

Defensivchef

Wade Redden beendete die Regular Season mit einer Plus/Minus Statistik von +37.

Einsame NHL-Spitze. Knapp dahinter rangiert Rookie-VErteidiger Andrej Meszaros

mit +34. Neben Redden stehen mit Chris Phillips und Zdeno Chara zwei weitere

körperlich imposante Verteidiger in der Defensivabteilung der Seantors. Zuletzt

wurden diese drei Schlüsselspieler allerdings von Verletzungen geplagt doch Chara

ist nach seiner Handverletzung wieder mit an Bord und auch Phillips

(Knieverletzung) und Redden sollten im Conference Quarter Final wieder mit von

der Partie sein. Die Fans der Sens müssen hoffen, dass ihre Hintermannschaft

während der Postseason vollzählig bleibt.

Ray Emery machte

den Ausfall von Star-Torhüter Hasek beinahe vergessen. Mit einer 12-2-2 Serie

im März stellte der Rookie den Rekord für die meisten Siege eines Torhüters

innerhalb eines Monats von Bernie Parent (Philadelphia) aus dem Jahr 1974 ein.

Gegen Ende der Regular Season konnte Emery allerdings nicht an die tolle Form

von März anschließen und warf einige Male die Nerven weg.

In Ottawa

wird auf jeden Fall viel von den Leistungen von Emery’s abhängen. Dass er einen

Dominik Hasek nicht ersetzen kann ist klar, aber es bleibt abzuwarten wie das

Team auf mögliche Schnitzer des Jungstars reagieren könnte.

Vielleicht

kehrt der „Dominator“ aber im Verlauf der Play Offs doch noch in den Kasten der

er Senatoren zurück. Gerüchte über ein mögliches Comeback kursieren ja schon länger durch die Medienlandschaft.

Unser Tipp: Emery besteht den Play Off Elchtest und die Ottawa Senators werden

ihrer Favoritenrolle gerecht.

 

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