Influenza-Grippe stoppte sogar Stanleycup

Die Influenza-Grippe, auch „Spanische Grippe“ genannt, zieht gerade durch die Welt. Dieser gefährliche Virus erinnert an seine fürchterlichen Auswirkungen vor 85 Jahren, wo es weltweit 40 Millionen Tote (300 000 in Deutschland) gab. Im Westen der USA wurden damals ganze Städte befallen und die Menschen liefen nur noch mit tropfenden roten Nasen herum. Es gab viele Tote. In diese Influenza-Epidemie 1918/19 fiel auch das Finale um den Stanleycup. Die „ best of seven-Serie“ wurde in Seattle ausgetragen. Westküsten-Champion Seattle Metropolitans gegen
NHL-Champion Montreal Canadiens lautete die Paarung, die in die Geschichte einging.
Partie Nummer eins gewann Seattle 7:0, dann drehten die Canadiens den Spieß um und siegten 4:2. Das dritte Match brachte wieder eine „Siebenerpackung“ für die Ostküstler aus Montreal (2:7). Partie vier litt schon unter den Influenza-Auswirkungen und endete 0:0. Ein Team hatte damals nur 12 zugelassene Spieler. Match fünf gewann Seattle 4:3 – und dann kam ein Verbot der Stadt Seattle für sämtliche Massenveranstaltungen. Die Metropolitans waren unglücklich, denn sie standen kurz vor dem zweiten Stanleycupsieg nach 1917. Die Serie wurde abgesetzt und auch später nicht mehr fortgesetzt, denn der Canadiens-Spieler Joe Hall verstarb an den Folgen der Influenza im Hospital .Es gibt in der Stanleycup-Geschichte von 1893 bis heute nur eine Jahr – das Influenza-Jahr 1919 – in dem es keinen Cupsieger gab.
So ging die spanische Influenza in die Eishockeygeschichte Nordamerikas ein.
(Horst Eckert)