Il Fenomeno Leon Draisaitl: Ein Blick hinter die ZahlenDer "German Gretzky" schreibt Geschichte

Dass Leon Draisaitl mit den Edmonton Oilers eine überragend-fantastisch-unglaubliche - die Superlative gehen langsam aus angesichts der kontinuierlich abgelieferten Top-Leistungen des "German Gretzky" - Saison spielt, steht wohl außer Frage. Dennoch haben wir mal ein bisschen genauer hingeschaut, wie gut er wirklich ist.
Zum einen ist anzumerken, dass Draisaitl seine Punktproduktion nochmals gesteigert hat, seit er nicht mehr mit seinem kongenialen Partner und Freund Connor McDavid spielt. Seit er mit Yamamoto und Nugent-Hopkins zusammenspielt, liegt sein Schnitt bei mehr als 1,8 Punkten pro Spiel. Dies sind Werte, die man seit 15 Jahren nicht mehr gesehen hat - außer bei Nikita Kucherov vergangenen Saison. Joe Thornton und Sidney Crosby hatten damals, nach dem Lock-Out, Bestmarken weit jenseits der 120 Punkte gesetzt.
Aber auch hier ist ein genauerer Blick aufschlussreich: Im Jahr 2005 setzte die Liga einiges daran, die Offensive zu stärken und bestrafte beispielsweise das Halten häufiger. Die Teams hatten daher im Schnitt fast sechs Überzahlsituationen pro Spiel, heute sind es nicht mal mehr drei Powerplays pro Begegnung. Und die Oilers liegen sogar noch unter dem Liga-Schnitt.
Umso beeindruckender ist die Erfolgsquote des Überzahlspiels der Oilers von mehr als 30 Prozent. Auch dies hat es sehr lange nicht mehr gegeben: Die Montreal Canadiens in den späten Siebzigern und das große Team der Islanders Anfang der Achtziger wiesen ähnliche Werte auf.
Leon Draisaitl steuert damit auf eine Bilanz von mehr als 130 Scorerpunkten zu - behält er den Schnitt nach dem Linienwechsel bei, wären sogar 136 Zähler möglich. Und fast ein bisschen im Schatten Draisaitls spielt auch Connor McDavid eine bärenstarke Saison: Ohne seine Verletzungspause wären auch bei ihm 130 Punkte möglich gewesen.
Dennoch können die beiden Superstars eine ganz besondere Bestleistung erzielen: Sie wären das erste Duo seit fast einem Vierteljahrhundert, das zum Ende der Hauptrunde die beiden ersten Plätze der Scorerliste einnimmt. Das haben zuletzt Mario Lemieux und Jaromir Jagr geschafft in der Saison 1995-1996.