„Ich liebe mein körperbetontes Spiel“Dennis Seidenberg im Interview

Dennis Seidenberg liegt mit den Bruins im Stanley-Cup-Finale mit 2:1 Siegen vorne. (Foto: M.Richter)Dennis Seidenberg liegt mit den Bruins im Stanley-Cup-Finale mit 2:1 Siegen vorne. (Foto: M.Richter)
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Herr Seidenberg, warum läuft es in der Verteidigung der Bruins so „rund“?

Ich denke, wir stehen in unserer Zone recht sicher und kompakt. Wenn wir in Scheibenbesitz kommen und eine Chance sehen, die Blackhawks unter Druck zu setzen, machen wir dies. Und das ist uns bisher meistens ganz gut gelungen. Doch nobody is perfect – sind wir ausgehebelt, gilt es immer noch Tuukka (Rask, Bostons Goalie) zu überwinden – bisher fast ein Ding der Unmöglichkeit.

Vor Spiel 3 haben Sie gesagt, dass Ihr Team einen besseren Start ins Match haben müsse! Wie waren Sie mit Ihrem Start zufrieden?

Es war ein sehr guter Beginn – nicht perfekt, aber wir standen von Anfang an sehr solide! Wir haben versucht tief zu stehen, ein frühes Forechecking zu praktizieren und sie dadurch zu Puckverlusten zu zwingen. Ich denke, verglichen zu den bisherigen Partien, war es ein recht langsamer Beginn, vielleicht ein bisschen abtastend. Allmählich kamen wir aber dann über das Läuferische besser ins Spiel.

Was für eine Rolle spielte dabei auch die Puckbehandlung und der –besitz?

Eine ziemlich große! Im ersten Abschnitt haben wir noch zu viel an der blauen Linie gespielt, anstatt ihn tief zu spielen. Aber dann in den beiden letzten Dritteln haben wir das nahezu perfekt praktiziert. Unser Forechecking hat funktioniert und wir haben den Puck hinter ihre Verteidigungsreihen gebracht. Auf diese Art können wir Druck auf sie ausüben und unser Spiel aufziehen.

Die dritte und vierte Reihe wurde ein wenig durcheinandergewirbelt, haben aber erstaunlich gut harmoniert!

Ja, wie Sie gesagt haben, beide haben ein starkes Spiel gemacht. Läuferisch waren sie stark und hielten das Spiel einfach – und genau das ist, was du von Leuten erwartest, die so noch nicht zusammen gespielt haben. Sie haben eine gute Arbeit als nahezu perfekt aufeinander abgestimmte Einheit abgeliefert.

Als Zdeno Chara nach einem Zusammenstoß beim Warmup zu Boden ging, waren Sie da ein wenig beunruhigt?

Ja klar! Zuerst fragt man sich schon, was da passiert war, doch als wir in die Kabine kamen, sahen wir, dass er okay war. Das Eis war nicht das beste. Er hatte nur die Balance verloren. Einige der Jungs ließen sich wegen der Beschaffenheit der Spielfläche noch ihre Schlittschuhe schärfen.

Es war der 17. Juni und dazu noch ein feucht-warmer Tag – kann man da gutes Eis erwarten?

Das Eis war wirklich nicht das Beste. Wenn man schießen oder Kurven drehen wollte, fühlte es sich schon ein bisschen an, als würde man auf Schmirgelpapier spielen. Das Eis war rau und der Puck hüpfte beim Passen. Das ist auch ein Grund, warum man das Spiel einfach halten sollte. Es waren heute einige Breaks, aber ich denke, wir waren heute einen Tick besser.

Obwohl Sie in der Statistik nicht unbedingt zu den spektakulärsten Scorerpunktesammlern gehören, werden Sie immer wieder für Ihre heldenhaften Taten für das Wohl der Mannschaft gelobt! Was für ein Gefühl ist das?

Ich würde lügen, würde ich sagen, das interessiert mich nicht. Es ist schon schön, wenn ich solche Worte höre. Aber, ich erledige nur meine Aufgabe. Für meine offensive Statistik habe ich eigentlich noch gar nichts gemacht – vielleicht sollte ich da mal mehr Wert drauf legen (lachend). (in 15 Play-off-Spielen, ein Assist). Nein, ich liebe mein körperbetontes Spiel und alles andere!

Die letzten drei Siege kamen in der Verlängerung zustande – was halten Sie von diesem nach 60 Minuten?

Es ist schon besser, obwohl ein Sieg  ein Sieg ist. Wir nehmen jeden Sieg, egal wie! Nach der normalen Spielzeit bleibt uns natürlich mehr Zeit zur Erholung. Nach den ganzen Verlängerungen, die uns sehr viel Kraft gekostet haben, kommt uns so ein regulärer Sieg natürlich recht.

Sie kamen mit einem 2:0-Vorsprung ins letzte Drittel – das gleiche war auch in Spiel 1. Welche Konsequenzen haben Sie daraus gezogen?

Als wir in die Kabine kamen, haben wir uns gesagt, dass wir schon mal in der Situation mit einem Zwei-Tore-Vorsprung waren und es dieses Mal besser machen wollen – wir wollten weiter angreifen. Wenn wir angreifen, ist es für sie schwerer, in unserem Verteidigungsdrittel Tore zu schießen.

Wir haben einen guten Job gemacht, sind unserem Stil treu geblieben – nur in den letzten Minuten kamen wir doch etwas in Bedrängnis. Sie setzten alles auf eine Karte und hatten einige Chancen – doch wir alle machten ein sehr gutes Spiel.

Vielen Dank und viel Glück!


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