Hockey im Regen
Es sollte die Sensation der NHL-Saison 2010/2011 werden: das fünfte NHL Winter Classic am Neujahrstag. Nicht nur Eishockeyfans fieberten weltweit bereits seit Wochen dem Hockey-Event entgegen. Auch für die teilnehmenden Teams und alle Verantwortlichen ist das „Special Game“, bei dem es sich genau genommen „nur“ um ein reguläres NHL-Spiel um Punkte handelt, jedes Mal wieder etwas ganz Besonderes.
Doch bereits am Vortag schien das Wetter allen Erwartungen einen Strich durch die Rechnung zu machen: Es wurde Regen gemeldet und so kam es dann auch. Um dem Nass zu entkommen, wurde das Spiel zunächst von nachmittags 13 Uhr (19 Uhr deutsche Zeit) auf 20 Uhr (2 Uhr deutsche Zeit) verlegt. Und während die ersten 20 Minuten mehr oder weniger trocken – sowie auch torlos – verliefen, fing es Mitte des zweiten Drittels wieder an zu regnen, was sich bis Ende des Spiels fortsetzte. Doch von der ungünstigen Wetterlage ließen sich Zuschauer und Spieler nicht den Spaß verderben: „Es war eine der besten Erfahrungen meines Lebens“, schwärmte Topstar Alexander Ovechkin. „Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass Football-Spieler jedes ihrer Spiele auf diese Art erleben dürfen. Es ist einfach unglaublich.“ Und wenn es nach dem Capitals-Stürmer ginge, würde er nur noch unter freiem Himmel spielen: „Es ist etwas, das du die ganze Zeit tun möchtest: Rausgehen und Hockey spielen.“
Auch Sidney Crosby, für den es bereits nach Buffalo 2008 das zweite Winter Classic war, schob seine „suboptimale“ Leistung und die Niederlage der Penguins nicht auf den Regen: „Die Bedingungen waren in Ordnung. Wir wussten, dass wir damit klar kommen müssen. Daher finde ich nicht, dass es Grund zur Beschwerde gibt“, so der Topscorer. Auch Crosbys „Fall“ Ende des zweiten Drittels hatte nichts mit der nassen Eisfläche zu tun. Ein Stoß von Dave Steckel gegen Crosbys Kopf legte den Penguins-Kapitän nieder. Doch trotz des brummenden Kopfes und der Niederlage ist letztendlich auch er froh darüber, beim gestrigen Winter Classic dabei gewesen zu sein: „Es ist ein Wahnsinnsgefühl und das sagte ich bereits nach dem Spiel in Buffalo.“ Damals jedoch erzielte der 23-Jährige das Siegtor für die „Pens“ im Penaltyschießen.
Held des gestrigen Abends war dagegen Eric Fehr, der Washington mit seinen beiden Toren zum Sieg schoss. Der Führungstreffer der Penguins durch Evgeni Malkin in der 23. Spielminute wurde bereits wenige Minuten später durch das Überzahltor von Mike Knuble zunichte gemacht, was den weiteren Spielverlauf zugunsten der Capitals einleitete.
Das Winter Classic in Pittsburgh war übrigens nicht das einzige NHL-Spiel unter freiem Himmel in dieser Saison: Am 20. Februar wird es bereits die nächste Freiluft-Partie geben – diesmal in Calgary, wo die Flames die Montreal Canadiens im McMahon Stadium empfangen werden.