Grubauers Seattle Kraken entlassen Trainer HakstolWechselt Marco Sturm zu den Sharks?

Die Seattle Kraken haben am Montag Head-Coach Dave Hakstol entlassen. Die 32. NHL-Franchise reagierte damit auf das Verpassen der Playoffs. Bislang wurde noch kein Nachfolger für die kommende Saison benannt.
Die Kraken konnten sich mit einer Bilanz von 34-35-13 nicht für die Playoffs qualifizieren und landeten in der Pacific Division auf dem sechsten Rang. In der vorherigen Saison erreichte die 32. NHL-Franchise die Endrunde und überraschte mit dem Erstrunden-Erfolg gegen den damaligen Titelverteidiger Colorado Avalanche, bevor in der zweiten Runde gegen die Dallas Stars in sieben engen Partien Schluss war. „Es ist nie ein einfacher Tag, es ist nie eine einfache Entscheidung“, sagte General Manager Ron Francis. „Es ist nicht einfach, wir lassen einen Mann gehen, der ein guter Trainer und ein wirklich guter Mensch ist. Aber wir schauen auf unsere Organisation und nur auf die Saison, in der wir zu inkonstante Leistungen geliefert haben. Es gab ein paar Niederlagen-Serien zu viel. Und so hatten wir einfach das Gefühl, dass es an der Zeit ist, hier eine Veränderung herbeizuführen.“
Trainer des Jahres auf Jobsuche
Hakstol wurde am 24. Juni 2021 zum ersten Trainer in der Geschichte der Seattle Kraken ernannt und erzielte in drei Spielzeiten eine Bilanz von 107-112-27. Er war 2023 Finalist für den Jack Adams Award, der an den NHL-Trainer des Jahres verliehen wird und hat in 523 Spielen mit Seattle und den Philadelphia Flyers eine Bilanz von 241-213-69.
Hakstol ist der zehnte NHL-Trainer, der in dieser Saison entlassen wurde. Zuvor mussten bereits Jay Woodcroft (Edmonton Oilers), Dean Evason (Minnesota Wild), Craig Berube (St. Louis Blues), D.J. Smith (Ottawa Senators), Lane Lambert (New York Islanders), Todd McLellan (Los Angeles Kings), Lindy Ruff (New Jersey Devils), Don Granato (Buffalo Sabres) und David Quinn (San Jose Sharks) ihre Koffer packen.
Sturm und Sturm in San Jose?
Besonders die Personalie Quinn ist interessant. Denn ein Name in der Verlosung um dessen Nachfolge ist der von Marco Sturm. Und das wäre eine historische Verpflichtung. Die San Jose Sharks hatten Quinn in der vergangenen Woche nach einer Saison zum Vergessen mit 54 Niederlagen entlassen - und bislang noch keinen Nachfolger benannt. Eine Verpflichtung des ehemaligen deutschen Nationaltrainers würde insofern passen, als Marco Sturm einen beträchtlichen Teil seiner mehr 1000 NHL-Spiele für die Kalifornier absolviert hat. Von 1997 bis 2005 spielte er für die Sharks, ehe er fünf Jahre für die Boston Bruins auflief. Und das Management der Sharks hatte zu einem möglichen Nachfolger für Quinn gesagt, dass man nicht unbedingt auf der Suche nach einem Coach mit NHL-Erfahrung sei. Das könnte ebenfalls ein Fingerzeig in Richtung Marco Sturm sein.
Er steht zur Zeit mit Ontario Reign, rund 70 Kilometer östlich vom Stadtzentrum von Los Angeles gelegen, in der zweiten Runde der Calder Cup-Playoffs, wo seine Mannschaft in einer Best of Five-Serie ab Mittwoch auf die Abbotsford Canucks, das Farmteam der Vancouver Canucks, treffen wird.
Der 45jährige Dingolfinger hatte schon einmal Geschichte geschrieben, als er mit seinem Amtsantritt bei Ontario Reign, dem AHL-Farmteam der Los Angeles Kings, vor rund zwei Jahren erster deutscher Cheftrainer im nordamerikanischen Profi-Eishockey wurde. Er könnte nun also Trainer seines Namensvetters Nico Sturm werden - und damit erster deutscher Cheftrainer eines NHL-Clubs.
Ein neuer, alter Trainer Buffalo und Gerüchte um eine Reunion in Pittsburgh
Einen neuen Trainer gefunden hat bereits der dritte deutsche WM-Teilnehmer aus der NHL, JJ Peterka. Lindy Ruff übernahm das Traineramt bei den Buffalo Sabres, nachdem das Team in der abgelaufenen Saison erneut die Endrunde verpasst und Trainer Don Granato von seinen Aufgaben entbunden hatte. Ruff hat die Sabres bereits von 1997 bis 2012 trainiert und mit der Mannschaft 1999 das Stanley Cup-Finale erreicht, dort allerdings gegen die Dallas Stars verloren.
Zwei weitere interessante Personalien könnten laut The Hockey News in diesem Sommer noch hinzukommen: Mike Sullivan hatte mit den Pittsburgh Penguins zweimal hintereinander die Playoffs verpasst, was den Trainer mit der zweitlängsten Amtszeit - nach Tampa Bays Jon Cooper - unter den aktiven Coaches womöglich den Job kosten könnte. Dies könnte vor allem dann eine neue Dynamik erhalten, wenn die Toronto Maple Leafs in der ersten Runde ausscheiden und als Folge dessen ihren Coach Sheldon Keefe entlassen. Denn Keefe und Penguins-GM Kyle Dubas kennen sich gut, haben 2018 gemeinsam den Calder Cup mit den Toronto Marlies gewonnen. Noch ist das alles Spekulation, aber ein sehr interessantes Gedankenspiel ist es alle mal.
Als weiterer Wackelkandidat in der NHL gilt zudem Pascal Vincent, derzeit (noch?) in Diensten der Columbus Blue Jackets. Deren GM Jarmo Kekalainen wurde bereits entlassen, Vincent soll ihm offenbar auf den freien Arbeitsmarkt folgen.
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