Grubauer siegt spektakulär mit den Seattle Kraken, Tim Stützle punktet bei Sens-Niederlage erneut doppeltZwölf Tore und ein Notfall-Goalie
Nationaltorhüter Philipp Grubauer im Tor der Seattle Kraken. (Foto: dpa/picture alliance/ASSOCIATED PRESS)New York Rangers - Seattle Kraken 5:7 (1:0, 2:4, 2:3)
Ein äußerst kurioses Spiel erlebten die Zuschauer im Madison Square Garden: Auf beiden Seiten fielen die Stammtorhüter aus. New Yorks Igor Shesterkin stand seiner in den Wehen liegenden Frau bei, Seattles Joey Daccord fiel wegen Krankheit aus. Philipp Grubauer übernahm, aber es musste ein weiterer Back-Up her - kein leichtes Unterfangen bei einem Auswärtsspiel mehrere tausend Meilen weg von Zuhause. Ein Staff-Mitglied der Kraken entsann sich eines Jugendfreundes, der drei Jahre für Anchorage in der höchsten College-Liga NCAA gespielt hatte. Michael Matyas, laut Medienberichten gerade mit dem Einkauf von Babynahrung für sein zwei Wochen altes Kind beschäftigt, erhielt den Anruf der Kraken, wurde mit einem Ein-Tages-Vertrag ausgestattet und saß in der Partie auf Seattles Bank.
Und er wäre beinahe auch zum Einsatz gekommnen, weil Philipp Grubauer nach acht Minuten einen Wirkungstreffer kassierte und in der Folge etwas benommen wirkte. Mit zunehmender Spieldauer fing er sich aber und führte seine Mannschaft in einem wilden Spiel mit zwölf Toren zum Sieg am Broadway.
Kraken-Stürmer Oliver Bjökstrand war mit zwei Toren und zwei Assists der Mann des Abends. Durch zwei Treffer von Vince Dunn und Shayne Wright zogen die Gäste aus dem Nordwesten der USA im Schlussdrittel entscheidend auf 6:3 aus ihrer Sicht davon. Die Rangers konnten zwar noch durch zwei Tore verkürzen, aber Yanni Gourde machte mit dem Empty Netter knapp zwei Minuten vor dem Ende den Deckel auf dieses kuriose Partie.
Für die Rangers war es die siebte Niederlage aus den letzten neun Spielen - der "Trouba-Effekt" nach dem Trade des Ex-Kapitäns zu den Anaheim Ducks blieb zunächst aus. Für die Kraken hingegen war es nicht nur der erste Sieg überhaupt im Madison Square Garden, sondern auch der erste Erfolg nach 60 Minuten aus den letzten acht Spielen.
Ottawa Senators - New York Islanders 2:4 (1:2, 1:0, 0:2)
Eine unnötige 2:4-Niederlage mussten die Ottawa Senators auf eigenem Eis gegen die New York Islanders hinnehmen. Denn sie dominierten die Partie mit 31:13 Torschüssen, gewannen mehr als 60 Prozent der Anspiele und kamen auch zu zwei Treffern. Beide wurden jeweils mit viel Übersicht eingeleitet von Tim Stützle, der damit nun schon bei 24 Assists in dieser Saison steht. Allerdings hielten sich die Islanders mit einem Powerplay-Tor im Spiel und konnten die Partie halbwegs ausgeglichen gestalten. Der zweite Treffer bei numerischer Überlegenheit durch Kyle Palmieri nach gut 51 Minuten brachte die Gäste aus Brooklyn entscheidend in Führung. In der Schlussminute machte Bo Horvat mit seinem Schuss ins leere Tor der Sens alles klar.
Die weiteren Spiele der vergangenen Nacht in der Übersicht:
Vancouver Canucks - Tampa Bay Lightning 2:4 (1:0, 0:2, 1:2)
Winnipeg Jets - Columbus Blue Jackets 1:4 (0:0, 1:1, 0:3)
New Jersey Devils - Colorado Avalanche 0:4 (0:2, 0:1, 0:1)
Philadelphia Flyers - Utah Hockey Club 2:4 (0:0, 2:3, 0:1)
Dallas Stars - Calgary Flames 6:2 (1:1, 1:1, 4:0)