Gretzky & Friends regieren die Coyotes
NHL-Karrierenstart gleich mit einem Shutout: Al Montoya überzeugt bei DebütFünf Jahre nach dem Ende seiner großen aktiven Karriere ist Wayne Gretzky
in der NHL weiter erfolgreich. Der Mann, der als Spieler massenhaft Rekorde aufstellte ( inkl. Play-offs: 1626 Spiele, 1007 Tore, 2170 Assists = 3177 Punkte)
und für die Edmonton Oilers, Los Angeles Kings, St. Louis Blues und New York
Rangers 18 Jahre in der NHL spielte, ist seiner NHL treu geblieben.
Man kann ihn in der Vielseitigkeit mit Franz Beckenbauer vergleichen. Was er in die Hand nimmt, bringt Erfolg. Er gewann als Teamchef mit Kanada die Olympia-Goldmedaille 2002, er war Motor der Olympiabewerbung von Vancouver und ist Mitbesitzer des NHL-Teams Phoenix Coyotes in Arizona. Er machte durch sein Engagement Eishockey in der Wüste von Arizona bekannt – und erfolgreich.
Wo einst die Apatschen den Büffel jagten, pilgern heute die Fans in die America
West Arena (Kapazität 16 210 Zuschauer), um das Spiel mit dem Puck zu bewundern. Eine neue, moderne Arena ist in Planung.
Bei den Coyotes ist Wayne Gretzky Mitbesitzer des Teams und Management- Partner mit seiner Firma. Klubchef und Besitzer-Kollege Steve Ellman ist glücklich, den Superstar in Arizona zu haben: „Wenn Wayne kommt, gehen alle Türen auf!
Wayne ist aber noch immer Profi und holt sich Profis in seinen Umkreis. Profis, die
er kennt, mit denen er mal gespielt hat. Für einige ist der Ruf nach Phoenix eine Ehre, für Männer wie Marty McSorley ein Dankeschön. Marty war bei den Edmonton Oilers der „Polizist“, der Leibwächter für Gretzky auf dem Eis. Zuerst 1985-88 in Edmonton, dann 1988-90 bei den Los Angeles Kings. Wer dem Star zu nahe kam, bekam es mit dem eisenharten Marty zu tun.“ Zum Dank holte ihn Wayne als Chefcoach des Farmteams Springfield Falcons in das Coyote-Umfeld. Seinen langjährigen erfolgreichen persönlichen Spieleragenten Mike Barnett hat er als General-Manager im Team. Assistent-Coach Pat Conacher spielte mit Gretzky bei Edmonton und 1992-96 bei Los Angeles. Der einstige Star-Verteidiger Paul Coffey, der mit Wayne 1980-87 bei Edmonton und dann auch noch in Los Angeles auf dem Eis stand, ist Coyotes-Scout im Profi-Bereich, wo ihm Warren Rychel hilft, der 1992-95 mit Wayne in Los Angeles spielte. Im Amateuer-Bereich scoutet Wayne-Bruder Keith Gretzky für die Coyotes. Ihm zur Seite steht Shane Churla, der bei Los Angeles und bei den Rangers in New York Gretzkys Teamkollege war. Ex-Edmonton-Goalie Eddie Mio ist im „Entwicklungsbereich Torhüter“ für Phoenix aktiv. Im Medienstab ist der einstige Lokalheld der Los Angeles Kings, Charlie Simmer tätig. Die Cracks um den großen Wayne, nennt man in Phoenix den „Gretzky-Clan“. Das aber nicht negativ, sondern anerkennend, denn die Coyotes sind ja erfolgreich. Den Europa-Kontakt hält der aus Moskau stammende Medien-Spezialist Igor Kuperman, der Gretzky sehr nahe steht. Die Phoenix Coyotes spielen in der Pacific-Division der NHL und haben in dieser sehr ausgeglichenen Gruppe noch Tuchfühlung zu den Play-off-Plätzen.
Und da will Gretzky sein Team auch sehen. Vom Stanley-Cup träumt man in Arizona „noch“ nicht, aber man traut es Gretzky zu, das einmal zu schaffen.
(Horst Eckert)