Greiss' Zauberkünste reichen nicht für die Red WingsTampa Bay gewinnt Spitzenspiel
Vor dem Spiel gerührt, im Spiel historisch: Patrick Kane wurde zunächst für sein 1000. NHL-Spiel geehrt, danach zog er mit zwei Assists an Keith Tkachuk vorbei. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Matt Marton)Nashville Predators – Detroit Red Wings 2:0 (1:0, 1:0, 0:0)
Dank dem neuen Torhüterduo Greiss/Bernier hat Detroit den Anschluss in der Central-Division noch nicht verloren. Aber ein starkes Goalie-Tandem allein reicht nicht, um mit der Konkurrenz mitzuhalten. Die um einen Platz besser stehenden Dallas Stars, Vizemeister der letzten Saison, haben sechs Punkte Vorsprung bei vier Spielen weniger als Detroit. Einen weiteren Platz höher liegt Nashville, gegen die nicht nur verloren wurde, es wurde auch kein Tor geschossen. Vor allem im ersten Drittel konnte sich Detroit bei seinem deutschen Keeper bedanken, dass es nicht nach fünf Minuten schon 0:4 zurücklag.
Detroits Kapitän Dylan Larkin war auch etwas enttäuscht: „Wir haben bis zu vier Spiele in einer Woche und sind dementsprechend gestresst. Trotzdem darf so ein Auftritt wie heute nicht wieder passieren. Ich bin mir aber sicher, dass unser Trainer Jeff Blashill die Probleme ansprechen wird.“
Dementsprechend war die 1:0 Führung der Predators, erzielt von Mikael Granlund (14.) mehr als verdient. Im zweiten Drittel musste Greiss ebenfalls einmal den Puck aus dem Netz holen. Mathieu Olivier (31.) hatte keine Probleme, nach prächtiger Vorarbeit von Trenin das leere Tor zu treffen. Fast wäre sogar noch das 3:0 gefallen, aber das Tor von Granlund wurde wegen Torwartbehinderung nicht anerkannt. Im zweiten und dritten Drittel spielten die Red Wings bedeutend stärker, konnten jedoch den finnischen Keeper der Predators, Juuse Saros nicht überwinden. Dieser befindet sich im Augenblick in absoluter Hochform, war der Garant einer aktuellen Siegesserie seiner Predators und konnte in den letzten drei Spielen mit einer Fangquote von 98,3 Prozent glänzen.
Philadelphia Flyers – New Jersey Devils 3:4 (1:2, 0:2, 2:0)
Eine kleine Überraschung mussten die Flyers gegen die in der East-Division zwei Plätze schlechter platzierten Devils. Die Teufel hatten zuletzt vier ihrer fünf Spiele gewonnen, hatten einen Lauf. Dementsprechend enttäuscht war Flyers-Coach Alain Vigneault: „In den ersten zwei Dritteln hat uns das Benzin gefehlt. Dazu haben die Devils einen guten Job gemacht. Die Aufholjagd im letzten Drittel kam viel zu spät.“
Im ersten Drittel gingen die Devils durch Michael McLeod (10.) in Führung nach vorbildlicher Vorarbeit von Smith. Zwar verhalf den Flyers ein Powerplay-Tor von Joel Farabee (13.) zum Ausgleich, aber als Kyle Palmieri (20.) sechs Sekunden vor der ersten Pause die Devils wieder in Führung schoss, war dies ein Schock für die Gastgeber.
In den zweiten zwanzig Minuten brachte Jegor Sharangowich (30.) die Devils nach einer Direktkombination mit Zajac sogar mit 3:1 in Führung und eben dieser Travis Zajac (40.) erhöhte kurz vor Drittelende in Überzahl das 4:1, nachdem Smith perfekt vorbereitet hatte. Travis erzielte damit seinen 199. Scorerpunkt für die Devils. Nach Patrick Elias (408), John MacLean (347) und Bobby Holik (202) wird er der erst vierte Spieler sein, der dies für New Jersey schafft. Im Abschlussdrittel riss sich Philadelphia etwas mehr am Riemen, verkürzte durch zwei Tore von Sean Couturier (52., 59.), aber der Endspurt kam zu spät.
Chicago Blackhawks – Florida Panthers 3:2 (2:0, 1:1, 0:1)
Auch in der Central-Division gab es mit dem Erfolg von Chicago eine kleine Überraschung. Chicago hatte zuletzt trotz guter Leistungen viermal in Folge verloren hatte und brauchte im Rennen um die Play Off-Plätze unbedingt einen Sieg. Schlüsselspieler der Blackhawks war Starspieler Patrick Kane, dem im Spiel zwei Assist gelangen und der damit in der Statistik der in den USA geborenen Spielern mit 1.066 Punkten die Legende Keith Tkachuk überholte und auf Platz vier vorzog.
Die Führung der Blackhawks vollzog Dominik Kubalik mit seinem elften Saisontor. Kurioses Detail: Pius Suter, in der 19. Minute mit einem Handgelenkschuss zum 2:0 erfolgreich, spielte wie Kubalik vor seiner Station Chicago in der Schweiz. Auch Tor Nr. 3 für Chicago war ein europäischer Streich. Diesmal traf der Schwede Carl Soderberg (25.). Aber auch Florida konnte heute Nacht mit starken Europäern aufwarten. Die beiden Schweden Anton Stralman (29.) und Alex Wennberg (56.) verkürzten für Florida, für den Ausgleich reichte es jedoch nicht mehr.
Dallas Stars – Tampa Bay Lightning 1:2 (1:0, 0:2, 0:0)
Spitzenspiel in der Central-Division: Die beiden letztjährigen Finalisten zeigten dabei ein Spiel mit absolutem Play-Off-Charakter. Es bewies auch, dass die Stars es noch nicht aufgegeben haben, nach den diesjährigen Play-Offs zu schielen. Besonders die 1:0 Führung nach fünf Minuten war beeindruckend, als Roope Hintz nach perfekter Vorarbeit von Robertson Tampas Keeper Vasilewsky überwand.
Dieser Vasilewsky war es dann aber über die gesamte Spielzeit, der die spielfreudigen Texaner bremste, einmal sogar in doppelter Unterzahl. Dallas-Trainer Rick Bowness war dann auch dementsprechend sauer: „90 Sekunden mit zwei Leuten mehr. Dann hat man seine besten Leute auf dem Eis und was schaffen sie? Nichts. So etwas geht nicht. Punkt.“ Auf der anderen Seite half den Bolts ein Überzahltor seiner Star-Formation Palat, Hedman und Stamkos, wobei Letzterer der Torschütze in der 29. Minute war. Dieses Tor fiel allerdings etwas glücklich, denn Dallas-Verteidiger Sekera fälschte die Scheibe mit seinem Schläger ab und überwand damit seinen Torhüter Anton Khudobin.
Jetzt hatte Tampa die Oberhand und ließ schnell das 2:1 folgen, als Yanni Gourde (33.) eine Unachtsamkeit in der defensiven Grundordnung der Stars eiskalt ausnutzte. Am Ende blieb es bei der Führung und Bolts-Coach Jon Cooper war zufrieden: „Wenn die Defensive gut ist, dann gewinnt man auch solche Spiele.“
Die größte Freude hatte jedoch Tampas Torhüter Vasilewsky. Er stellte mit dem zwölften Sieg in Folge einen Vereinsrekord auf und übertraf damit die Serie von Louis Domingue, der von November 2018 bis Februar 2019 elf Spiele nacheinander gewonnen hatte.