Go WestGroße Veränderungen in den Minor Leagues unterhalb der NHL
Die Worcester Sharks aus der AHL ziehen nach San Jose. Die Manchester Monarchs sind bald nach Ontario, Kalifornien. (Foto: Imago)So holen die Anaheim Ducks ihr Farmteam, welches in der East Division in Norfolk beheimatet ist, nach San Diego, Kalifornien. Norfolk ist seit 2012/13 das Farmteam der Ducks, nachdem diese den Calder-Cup-Sieger von 2012 von den Tampa Bay Lightning übernahmen. In San Diego wird es zum ersten Mal AHL-Eishockey geben. Bis 2006 gab es in San Diego das Team der Gulls, welche äußerst erfolgreich in der ECHL unterwegs war. Das neue AHL-Team in San Diego ist bis jetzt namenlos; die Anaheim Ducks gaben bekannt, dass sie am 22. Februar in San Diego ein Hockeyfest abhalten werden und in diesem Rahmen den Teamnamen, das Logo und die Farben des Teams bekanntgeben werden. Gespielt wird im Valley View Casino Center, wo auch vorher schon die Gulls zu Hause waren. Micki DuPont, ehemaliger Verteidiger der Eisbären Berlin absolvierte übrigens 2000 sieben Play-off-Spiele für San Diego.
Als nächstes gaben die Calgary Flames bekannt, dass ihr Farmteam, die Adirondack Flames, nach Stockton umziehen wird. Dies ist insoweit erstaunlich, da erst seit dieser Saison die Flames in Glens Falls, wo die Adirondack Flames spielen, beheimatet sind. Letzte Saison gab das Vorgängerteam der Flames, die Adirondack Phantoms, bekannt, nach Allentown, Pennsylvania zu ziehen, wo sie nun als Lehigh Valley Phantoms in der AHL auflaufen. Als Ersatz für die Phantoms schloss die Stadt Glens Falls einen Vertrag mit den Calgary Flames ab, welche die Abbotsford Heat nach Glens Falls holten. Nun, nach nur einem Jahr zieht das Team direkt weiter nach Stockton. Hier gibt es aktuell die Stockton Thunder aus der ECHL, welche von den Calgary Flames kurzerhand gekauft wurden und nun in die AHL geholt werden. Im Gegenzug bekommt die Stadt Glens Falls den Startplatz der Stockton Thunder in der ECHL, um ein neues Team hier starten zu lassen.
Auch die Edmonton Oilers gaben bekannt, dass ihr AHL-Team umziehen wird. Die Oklahoma City Barons kommen aus Oklahoma nach Kalifornien in die Stadt Bakersfield. Die hier beheimateten Bakersfield Condors, ziehen dafür nach Norfolk um die dortigen Norfolk Admirals zu ersetzen. In Oklahoma City kam das Eishockey nie wirklich an. In fünf Jahren in Oklahoma kamen im Schnitt nur 3000 Zuschauer. Das ist knapp 2000 Zuschauer unter dem Ligadurchschnitt und fast dreimal weniger als beim Ligaprimus Hershey. Daher wird wohl auch kein anderes Team die Oklahoma City Barons ersetzen.
Als nächstes nannten die Los Angeles Kings ihr neues Farmteam: Die Manchester Monarchs aus der AHL ziehen nach Ontario, Kalifornien um. Dort ersetzen sie die Ontario Reign aus der ECHL. Das Team der Reign zieht dafür nach Manchester, um das dortige Team zu ersetzen und das erste Team aus New Hampshire zu sein, welches in der ECHL startet. Ein Ringtausch also.
Als letztes kamen die San Jose Sharks an die Reihe, die ihr Farmteam, die Worcester Sharks, direkt nach San Jose holen und auch in ihrer Arena dem SAP-Center spielen lassen. Seit 2006 sind die Worcester Sharks das Farmteam der „großen Haie“. Einige deutsche Spieler standen im Dienste der „kleinen Haie“. Unter anderem hüteten Thomas Greiss und Dimitri Pätzold das Tor und aktuell spielt Konrad Abeltshauser für Worcester.
Außerdem gab die ECHL bekannt, dass die Las Vegas Wranglers den Spielbetrieb nicht wieder aufnehmen werden. Nachdem seit 2013 die bisherige Spielstätte nicht mehr zur Verfügung stand, war man auf der Suche nach einer neuen Halle – was aber nicht gelang. Bemerkenswert hieran ist ein Satz in der Pressemitteilung der ECHL, die dort erklärte, Las Vegas sei nun „open territory“, also ein offenes Territorium. Das ist angesichts der noch unbestätigten Meldungen, dass Las Vegas so gut wie sicher der Standort für ein Team im Rahmen einer NHL-Expansion wäre, schon mehr als eine Andeutung, dass genau dies der Wahrheit entsprechen könnte.
Schon vor der laufenden Saison gab es eine einschneidende Veränderung im System der Minor Leagues, als sich nur zehn Tage (!) vor Saisonstart die Teams der Central Hockey League der ECHL anschlossen, sodass die ehemalige East Coast Hockey League (die sich seit der Fusion mit der West Coast Hockey League nur noch ECHL nennt, eine Abkürzung ohne Bedeutung) zu einer landesweiten Liga wurde. Der Standorttausch zwischen AHL und ECHL im anstehenden Sommer soll nun zu einer besseren Verteilung im Ligasystem unterhalb der NHL führen.