Giguere gegen den Rest der Welt

Ein überragender J-S Giguere sowie der Overtimetreffer von Teemu Selänne bescherten den Anaheim Ducks einen 2:1 Erfolg nach Verlängerung bei den Detroit Red Wings und die 3:2 Führung in den Western Conference Finals.
Der Torhüter der Ducks entschärfte 36 Schüsse in einer Partie, die die Red Wings von Beginn an dominierten. Doch es dauerte bis ins zweite Drittel, ehe die Fans aus "Hockeytown" jubeln durften. Verteidiger Andreas Lilja wuchtete den Puck mit einem satten Schlagschuss über die Fanghand von Giguere, die als einzige Schwachstelle des Conn Smythe Gewinners von 2003 gilt. Die Wings spielten in diesem Drittel mit ihrem Gegner regelrecht Katz und Maus und die Ducks hatten es einzig ihrem Torhüter zu verdanken, dass die Partie nicht bereits zu diesem Zeitpunkt entschieden war. 15:3 lautete das Schussverhältnis im Mittelabschnitt.
Auch im letzten Drittel sah es nicht danach aus, als ob die Ducks entscheidend Druck auf das Gehäuse von Dominik Hasek ausüben konnten. Das entscheidende 2:0 für die Wings schien nur noch eine Frage der Zeit. Die größte Chance vergab Nicklas Lidström. Dessen Kracher von der blauen Linie ging nur an den Pfosten. Zwei Minuten vor dem Ende kassierte Pavel Datsyuk eine überflüssige Strafe und Anaheims Coach Randy Carlyle riskierte alles, indem er seinen Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm. Das Risiko wurde belohnt. 48 Sekunden vor dem Ende fand ein abgefälschter Schuss von Scott Niedermayer den Weg ins Gehäuse der Wings zum 1:1 Ausgleich.
Auch in der nun folgenden Verlängerung blieben die Wings das eindeutig bessere Team. Nachdem man jedoch ein Überzahlspiel (Travis Moen saß wegen Hakens draußen) ungenutzt ließ, wurde ausgerechnet Torschütze Andreas Lilja zur tragischen Figur. Vor dem eigenen Tor vertändelte der Schwede den Puck, Teemu Selänne schaltete am schnellsten und vollendete nach schöner Finte gegen Hasek gekonnt mit einem Rückhandschuss unter die Latte.
Am kommenden Dienstag bietet sich den Ducks nun die Gelegenheit, den Sack auf eigenem Eis zuzumachen und zum zweiten Mal nach 2003 ins Stanley Cup Finale einzuziehen. Dort warten bereits Christoph Schubert und die Ottawa Senators, die die Buffalo Sabres am Samstag mit 4:1 Spielen ausschalten konnten. Doch der entscheidende vierte Sieg ist bekanntlich der Schwerste und ein eventuelles siebtes Spiel würde erneut in der Joe Louis Arena in Detroit stattfinden. (Dennis Kohl)
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