Folgt Dennis Seidenberg Uwe Krupp?Stanley-Cup-Finale

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Chicago - Boston

Die Sieger der Jahre 2009 und 2012, die Pittsburgh Penguins und Los Angeles Kings, mussten im Conference-Finale die Segel streichen. LA musste dabei in Spiel vier gegen Chicago nach fünfzehn Siegen in Folge vor heimischer Kulisse wieder einmal eine Niederlage einstecken. Davon erholten sich die Kings nicht mehr. Obwohl sie in Spiel fünf wenige Sekunden vor Schluß noch die Verlängerung erzwingen konnten, reichte es für die Kings zum ultimativen Comeback in der Serie nicht mehr. In der 91. Spielminute komplettierte Patrick Kane seinen Hattrick und besiegelte somit das Saison-Aus für die Kufencracks aus der Hollywood-Stadt.

Zuvor kämpften sich die Blackhawks nach einem 1:3-Rückstand in der Serie gegen Detroit zurück und zogen ins Conference-Finale ein. Dabei konnte sich Trainer Joel Quenneville auf seinen tief besetzten Kader verlassen, bei dem auch die Ladehemmungen der Top-Stars kompensiert werden konnten. Vor allem Bryan Bickell machte eine gute Figur und hat nach 17 Play-off-Spielen bereits acht Tore auf dem Konto. In der laufenden Saison gelangen dem Flügelspieler insgesamt neun Treffer. Zum Vergleich: Patrick Kane kommt bisher “nur” auf sechs Play-off-Tore, erzielte aber auch wieder gleich drei Stück davon im letzten Spiel gegen Los Angeles.

Während der Primus der Western Conference damit auch ins Stanley Cup-Finale einzog, erlebten die Pittsburgh Penguins fast schon ein Desaster. Die mit 165 in der Vorrunde erzielten Toren beste Offensive der Liga landete gegen die Boston Bruins keinen einzigen Sieg. In der Vorrunde konnten die Penguins man alle drei Spiele für sich entscheiden, um im Conference-Finale aber mit 4:0 sang- und klanglos unterzugehen. Auch wenn Bruins Coach Claude Julien angab, dass die Spiele selbst lange nicht so eindeutig gewesen seien, wie es das Ergebnis vielleicht vermuten ließe, so war die Vorstellung der Bruins doch sehr dominant: In vier Spielen erzielten die Penguins gerade einmal zwei Tore, kein einziges davon im zuvor doch recht erfolgreichen Überzahlspiel. In zwei Spielen feierte Bruins-Goalie Tuukka Rask einen Shut-out und hielt die sogenannten „Big Boys“ der Penguins, Crosby, Malkin, Letang und Iginla bei null Punkten.

Dominant nach holprigem Start

Damit stehen die Bruins nach ihrem Stanley Cup-Sieg 2011 erneut im Finale und ihr deutscher Verteidiger Dennis Seidenberg kann bei einem erneuten Gewinn mit dem Cheftrainer der Kölner Haie, Uwe Krupp, gleichziehen. Der ehemalige Bundestrainer gewann die begehrte Trophäe 1996 (Colorado Avalanche) und 2002 (Detroit Red Wings). Dabei sah es zu Beginn der Play-offs alles andere als rosig aus für die Mannen aus Boston. Zwar lag man in der Serie gegen Toronto mit 3:1 in Führung, doch spielten sich die Kanadier zurück und lagen im entscheidenden Spiel sieben zu Beginn des letzten Drittels bereits mit 4:1 in Führung. Dass die Bruins dieses Spiel noch drehen konnten ist bekannt und kann durchaus als bisheriger “der Knackpunkt” ihrer Play-off-Kampagne gewertet werden. Denn was dann folgte, waren beeindruckende Leistungen gegen die New York Rangers und eben die Pittsburgh Penguins. Vor allem im Match-up gegen die Rangers war Julien zu Experimenten gezwungen, als neben Redden auch Ference und Seidenberg und somit gleich drei gesetzte Verteidiger ausfielen.

Aber nicht nur Hamilton und Bartkowski, die inzwischen wieder für Seidenberg und Ference weichen mussten, überzeugten mit guten Leistungen, sondern auch der während der Play-off aus der AHL geholte Torey Krug. Der 22-Jährige avancierte in der Serie gegen die Rangers zum neuen Stern an Bostons Himmel und erzielte gleich vier Treffer. Durch zwei weitere Vorlagen kommt er in bisher neun Play-off-Spielen auf sechs Punkte. Von Krugs Einsatz im Finale an der Seite von  Adam McQuaid kann wohl sicher ausgegangen werden.

Man darf gespannt sein, wie sich das Finale entwickeln wird. Die Partien sind terminiert, Spiel eins steigt in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag im Chicagoer United Center Spiel, Spiel zwei folgt am Samstag an selbem Ort, ehe die Finalserie am Montag nach Boston wechselt. Es ist das erstemal in der Geschichte der NHL, dass das Stanley Cup-Finale zwischen Chicago und Boston ausgetragen wird. Beide Teams sind seit mehr als 80 Jahren fester Bestandteil der Liga und standen sich noch nie in der letzten Runde gegenüber.


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