Florida Panthers draften den Deutschen Justin SchützNHL-Draft 2018

Ob sich diese realisieren wird, ist natürlich fraglich, zumindest bei den Ziehungen der Plätze ab 100, denn diese Ziehung bedeutet lediglich, dass ein NHL-Verein, wenn sein gezogener Spieler in die NHL wechselt, ein vertragliches Recht auf diesen Spieler hat. Es gibt genug Beispiele von Spielern, die trotz einer Ziehung nie in das nordamerikanische Spielsystem gewechselt sind.
Dieses Draft-System besteht seit 1963 und bereits im ersten Jahr befand sich ein deutscher Spieler in der Ziehung, dessen Name jedoch weitestgehend unbekannt geblieben ist: Orest Romashyna. Der in Rheine (Westfalen) geborene Linksaußen galt als besonderes Talent, spielte bei den Niagara Falls Flyers (OHA; Ontario Hockey Academy) und wurde als Nummer 3 gezogen, sollte nach Boston zu den Bruins gehen, wobei es zu keinem Wechsel kam. 1971 beendete Romashyna seine Karriere bei der Uni of Waterloo. Erster First-Draft-Pick der Geschichte wurde übrigens der Kanadier Garry Monahan.
Von 1964 bis 1966 wurden übrigens nur Kanadier ausgewählt, ehe sich 1967 mit dem Amerikaner Gary Wood wieder ein Nicht-Kanadier in diese Reihe der Auserwählten einbrachte.
So blieb es bis heute. Die meisten Spieler, die die NHL auswählen können, kommen aus Kanada. In diesem Jahr waren es 73. Aus den USA kamen 52 Akteure, die restlichen 92 verteilten sich auf zehn Länder. Wichtigstes europäisches Zulieferland ist dabei Schweden, das 30 Spieler stellte.
Neben dem First-Draft-Pick Rasmus Dahlin, der nach Buffalo geht, waren aus dem skandinavischen Land noch Adam Boqvist (nach Chicago), Isac Lundeström (Anaheim), Filip Johansson (Minnesota) und Nils Lundqvist (New York Rangers) mit dabei. Auch in der zweiten Runde des Draft-Picks befanden sich sieben Schweden, was die Qualität des schwedischen Junioreneishockeys deutlich anzeigt.
Platz vier nimmt Russland ein, das immerhin noch zwanzig Spieler hervorbrachte. Bester Akteur war dabei auf Nummer 2 Andrei Svechnikov. Der 18-Jährige aus Kasan wechselte bereits nach Nordamerika, spielte in der OHL bei den Barrie Colts und soll nun nach Carolina gehen.
Die anfangs erwähnte Überraschung lieferten Finnland und die USA, die ebenfalls noch je einen Spieler auf den nächsten Plätzen lieferten und somit die Hauptnation Kanada auf den fünften Platz verwiesen. Der Finne Jesperi Kotkaniemi wird sich Montreal anschließen, der US-Boy Brady Tkachuk, Vater Keith ist eine Legende in St. Louis, geht nach Ottawa. Erst auf Rang fünf wurde Barrett Hayton gezogen, der in den Süden gehen wird, nach Arizona.
Auch die Tschechen, die auf elf Spieler kamen, konnten einen Pick in den ersten sechs platzieren. Filip Zadina, ursprünglich aus Pardubitz kommend, war zuletzt in Halifax (QMJHL) tätig und wird die Autostadt Detroit bzw. die Red Wings bereichern.
Die zuletzt stark in die NHL strebenden Schweizer, die 2017 mit Nico Hischier sogar eine Nummer 1 herausbrachten, kamen zwar mit vier Spielern im Draft vor, aber der beste Schweizer wurde erst in Runde vier gezogen als Nummer 101 von den New York Rangers. In der gleichen Runde sicherten sich die Chicago Blackhawks die Rechte an dem Russland-Schweizer Philipp Kurashev, der seit 2017 bereits in der QMJHL für die Quebec Remparts antritt.
Aus Deutschland kam neben Bokk nur noch ein zweiter Name in die Lostrommel. Der Kasseler Justin Schütz, ausgebildet in Iserlohn und Salzburg, wurde in Runde sechs als Nr. 170 zu den Florida Panthers vergeben.
Zu einer weiteren Überraschung im Draft kam es im Vorfeld, denn erstmals wurde ein Brite gezogen. Liam Kirk, Mitglied des EIHL-Klubs Sheffield Steelers, wurde an Stelle 189 von den Arizona Coyotes gezogen. Dazu Kirk: „Als ich die Nachricht bekam, war sich supernervös. Ich habe mir die ganze Zeit den Livestream angeschaut und jetzt freue ich mich total auf meine Zeit in Arizona.“