Five in Game Five: Red Wings gewinnen Spiel 5 gegen Penguins mit 5:0
NHL: Der Tanz beginnt
Das war eine
ganz deutliche Packung, die die Detroit Red Wings den Pittsburgh Penguins in
Spiel 5 der Stanley Cup Finals in der heimischen Joe Louis Arena verpasst
haben: 5:0 (1:0, 4:0, 0:0), eine klare Antwort an die Zweifler, die die Wings nach
den beiden Niederlagen in Pittsburgh schon fast am Boden und die jungen
Penguins ganz nah am Titel sahen. Damit gingen die Red Wings auch in der Serie
mit 3:2-Siegen wieder in Führung.
Dan Cleary
eröffnete in der 14. Spielminute auf Zuspiel des nach sieben Playoff-Partien
Pause wieder mitwirkenden Starcenters Pavel Datsyuk mit einem verdeckten
Handgelenksschuss den Torreigen, nachdem Detroit wenige Minuten zuvor eine
kritische Situation in Unterzahl wegen einer Strafe gegen Verteidiger Niklas
Kronwall überstanden hatte. Detroits Führungstor fiel in einer ungeheuer
wichtigen Phase des Spiels, denn die Gäste hatten zuvor mächtig Gas gegeben,
doch mit der Führung im Rücken lief es für den Titelverteidiger nun wesentlich
runder. Als dann die Penguins kurz nach einem Powerplay der Red Wings bei einem
fliegenden Wechsel ihre gesamte linke Seite entblößten, schickte Wings-Goalie
Chris Osgood fast wie ein Quarterback im Football Rechtsaußen Marian Hossa mit
einem langen Pass auf die Reise, und Hossa spielte ganz abgezockt auf den
mitgelaufenen Valtteri Filppula, der Penguins-Torwart Marc-André Fleury mit
einem Rückhandschlenzer überwand.
Klassisch
ausgekontert – eigentlich wollten die Pens so spielen, nur ließen es die
routinierten Red Wings einfach nicht zu. Obendrein gingen bei einigen Spielern der
Pinguine kurz nach dem 0:2 die Nerven völlig durch, und die Wings ließen sich
nach den unnötigen Strafzeiten von Sergei Gonchar (Stockschlag), Evgeni Malkin
(Ellbogencheck) und Chris Kunitz (übertriebene Härte) nicht lange bitten, traten
dreimal kräftig aufs Gaspedal und erhöhten jeweils in Überzahl durch Kronwall,
Brian Rafalski und Henrik Zetterberg auf 5:0. Torhüter Fleury durfte danach
seinem Backup Mathieu Garon Platz machen. Die Partie war gelaufen, aber die
Wings streuten mit einigen gekonnten Einlagen erst recht Salz in die Wunden, und
bald riss auch Penguins-Kapitän Sidney Crosby endgültig der Geduldsfaden: Der 21-Jährige
„bedankte“ sich bei seinem ständigen Schatten Zetterberg mit einem fiesen
Stockschlag. Frust musste auch Vorrunden-Topskorer Malkin abreagieren; dabei
erwischte er zweimal Wings-Stürmer Johan Franzen, zunächst mit einem Haken,
nachdem Franzen Malkin den Puck abgeluchst hatte, und später mit einem völlig
überflüssigen Crosscheck in die Nackengegend des Schweden. Überhaupt befanden
sich Malkin und Crosby bei Zetterberg und Datsyuk in guten Händen und fielen
außer ihren Ruppigkeiten kaum auf, so dass Torwart Osgood ohne große Probleme seinen
15.Playoff-Shutout (Klubrekord) einfahren konnte.
Am Dienstagabend
geht es in Spiel 6 für die Penguins in der heimischen Mellon Arena (20:00 Uhr
Ortszeit, 2:00 Uhr MESZ) schon ums Überleben: Das Team muss die Niederlage schleunigst
vergessen und sich wieder auf seine Stärken besinnen, sonst wird es keine
siebte Partie (am Freitagabend in Detroit, falls notwendig) geben. Die Wings
dagegen können gelassen in die Stahlstadt in Pennsylvania reisen; nur noch ein
Sieg trennt sie von der erfolgreichen Titelverteidigung, die ihnen zuletzt 1998
gelungen war. (Oliver Stein)