Fazination Stanleycup Teil 26
In den 90er Jahren war rund um
die NHL und den Stanleycup einiges los. Ein „Präsidenten-Kurzgastspiel“ 1992/93
und dann die Ernennung des Commissioners Gary Bettman, ein sich über Monate
hinziehender Streik 1994/95, das Ende der Karriere des großen Wayne Gretzky
(1998), die Anerkennung des VIDEO-Beweises ,die Aufstockung der NHL von 22 auf
28 Teams und aus unserer Sicht, der Gewinn des Stanleycups durch den heutigen
Bundestrainer Uwe Krupp (1996).
Dollar-Schwerpunkt USA
Der US-Dollar wurde in der NHL
immer mächtiger und zog die Spitzenkräfte in die amerikanischen Teams. Nur noch
die Edmonton Oilers (1990) und die Montreal Canadiens (1993) konnten den
begehrten Stanleycup im Eishockey-Mutterland behalten. Achtmal ging die
inzwischen Meterhohe Traditionstrophy in die Vereinigten Staaten. Ausnahmecoach
Scotty Bowman war der Mann des Jahrzehnts an der Bande. Er holte den Cup 1992
mit den Pittsburgh Penguins und 1997 und 1998 mit den Detroit Red Wings. Wayne
Gretzky, der schon 1989 dem Ruf des Dollars nach Los Angeles gefolgt war,
schaffte mit seinem neuen Team nur eine Stanleycup-Finalteilnahme (1993).
Vom Präsidenten zum
Commissioner
1992 trat John Ziegler von
seinem Amt als NHL-Präsident zurück. Gil Stein wurde sein Nachfolger, regierte
aber nur ein paar Monate vom Oktober 1992 bis zum Februar 1993. Dann wurde
er fast spektakulär abgelöst. Der aus
dem Basketball-Profilager kommende Gary B. Bettman wurde zum Chef der NHL
bestellt. Er bekam große Vollmachten und den Titel „Commissioner“, war ihn zum
mächtigsten Mann im Welt-Eishockey machte. Die NHL, die nie Mitglied im
Eis-hockey-Weltverband war, beherrschte praktisch alle Kontinente. Man holte
sich über das Draft-System einfach die Spieler aus der ganzen Welt. Die
Zusammenarbeit mit dem Weltverband IIHF bestand in der Entsendung von
Profispielern zu den jeweiligen Weltmeisterschaften. Die besten Cracks der NHL
aber mussten Zuhause bleiben und spielten um den Stanleycup. Erst IIHF-Präsident
Rene Fasel erreichte eine engere Bindung und die Teilnahme der besten Spieler
an den Olympischen Turnieren.
Die Expansion und einige
Verlagerungen
In den 90er Jahren fand ein
großes Hin und Her innerhalb der NHL statt – und einige spektakuläre „Umzüge“ bekannter
Teams.
1991 kamen die San Jose Sharks
als 21. Team in die NHL. 1992 kamen die Tampa Bay Lightnings und die neu
gegründeten Ottawa Senators dazu. Schon ein Jahr später kamen noch zwei Teams
aus dem Süden der USA hinzu, die Anaheim Mighty Ducks und die Florida Panthers.
Außerdem wanderte das Team aus Minnesota nach Texas und nannte sich nun Dallas
Stars.
Dann folgte der bittere Umzug
zweier Kanada-Teams. 1995 wurden die Quebec Nordiques nach Denver umgesiedelt
und firmierten unter dem Namen Colorado
Avalanche weiter. 1996 wanderten die Winnipeg Jets von Kanada nach Arizona und
spielten dort unter dem Namen Phoenix Coyotes. 1997 folgte der Umzug der
Hartford Whalers aus Neu England in die Süden, wo sie sich dann in Raleigh als
Carolina Hurricanes präsentierten. 1998 kamen dann die Nashville Predators und
1999 die Atlanta Thrashers als Teams Nummer 27 und 28 in die NHL. Von den Neuen
konnte sich Colorado (vorher Quebec) sehr schnell an die Spitze vorarbeiten und
holte schon 1996 den Stanleycup. Der Mann, der das allerletzte Finaltor schoss, war der erste in Deutschland geborene
Stanleycupsieger Uwe Krupp im Trikot der Colorado Avalanche.
Viele Superstars aus Europa.
Neben Uwe Krupp konnten einige
weitere NHL-Stars aus Europa den Stanleycup gewinnen. Bei den Edmonton Oilers,
wo die Kanadier Mark Messier und Grant Fuhr herausragten waren es die beiden
Finnen Jari Kurri und Esa Tikkanen. In Pittsburgh, wo Mario Lemieux der
wichtigeste Leistungsträger neben Paul Coffey und Brian Trottier war, glänzte
der Tscheche Jaromir Jagr. In Colorado waren neben Uwe Krupp der Schwede Peter
Forsberg und der Russe Valery Kamenski wichtige Cracks im Kampf um den Cup. In
Detroit hatte Scotty Bowman ein Russen-Quartett im Einsatz. Der Techniker
Sergej Fedorov, der „Eisberg aus Murmansk“ Vladimir Konstantinov, der
Puckzauberer Vyacheslav Kozlov und der heutige russische Sportminister
Vyacheslav Fetisov waren die Garanten des zweimaligen Cupsieges (1997 und
1998).
Stanleycup 1990-1999
Saison
Cupsieger
Chefcoach
Finalist
89/90
Edmonton Oilers
John Muckler
Boston Bruins
90/91
Pittsburgh Penguins
Bob Johnson
Minnesota
91/92
Pittsburgh Penguins
Scotty Bowman
Chicago Black Hawks
92/93
Montreal Canadiens
Jack Demers
Los Angeles Kings
93/94
New York Rangers
Mike Keenan
Vancouver Canucks
94/95
New Jersey Devils
Jack Lemaire
Detroit Red Wings
95/96
Colorado Avalanche
Marc Crawford
Florida Panthers
96/97
Detroit Red Wings
Scotty Bowman
Pittsburgh Penguins
97/98
Detroit Red Wings
Scotty Bowman
Washington Capitals
98/99
Dallas Stars
Ken Hitchcock
Buffalo Sabres
Foto:
Mindestens einen, möglichst
aber an jedem Finger einen
Stanelycup-Ring, das ist das
Ziel aller Puckjäger dieser Welt.
Fazination Stanleycup ist eine Hockeyweb-Serie von Horst
Eckert.
Die bereits veröffentlichten Teile finden Sie unter:
http://www.duisburgweb.de/Almanach_eishockey_international/index.htm