FASZINATION STANLEY-CUP Teil 7
2.50 Dollar für eine Übernachtung
Mitte der 30er
Jahre mußte nicht nur in der NHL gespart werden. Der Wirtschaft ging es
schlecht. Überall wurde der Rotstift angesetzt. Die NHL-Verantwortlichen
begannen bei den Spielern zu sparen. Es gab noch keine Gewerkschaft und auch
keine Konkurrenz der NHL. Das nutzten die Teambesitzer aus. Neben einer
Gehaltsobergrenze von 7 000 Dollar pro Saison wurden auch die Spesen neu
geregelt. Jeder Spieler bekam 5.- Dollar Tages-Verpflegungsspesen und 2.50
Dollar pro Übernachtung. Den Rest mußten sie Aktiven selbst bezahlen. Der Klub
übernahm nur noch die Reisekosten für Bus oder Eisenbahn. Das zwang die Cracks
auch weiterhin im Sommer zu arbeiten.
Toronto sechsmal im Finale
Sechsmal standen die Toronto
Maple Leafs in den 30er Jahren im Finale um den Stanleycup. Das Gespann mit
Manager Conn Smythe und Coach Dick Irvin hatte eine tolle Truppe auf dem Eis.
Die Top-Sturmreihe „Kid Linie“ mit Charlie Conacher, „Busher“ Jackson und Joe
Primeau zählte zu den besten Angriffreihen der 30er Jahre. Und in der Abwehr
war King Clancy neben „Hap“ Day der König der Blueliner. 1932 holten die Maple
Leafs den Cup – und dann folgten 1933 gegen die New York Rangers,1935 gegen die
Montreal Maroons, 1936 gegen Detroit Red Wings, 1938 gegen die Chicago Blacks
Hawks und 1939 gegen die Boston Bruins noch fünf Finalniederlagen.
1935 war die letzte groß Saison
der Montreal Maroons. Die „Kastanien“, wie man die Jungs um Startrainer Tommy
Gorman nannte, mußten 1938 aus finanziellen Gründen aufgeben. Der große
Gewinner dabei waren die Ortsrivalen von den Canadiens, die sämtlich
Maroons-Spieler bekamen.
Ein Alarmzeichen waren die sechs
Cupsieger der US-Teams in den 30er Jahren. Der US-Dollar lockte viele Kanadier
ins Nachbarland. Detroit, Chi-cago, New York
und Boston waren die neuen Hochburgen in den USA.
Die „Macher“ dort waren Kanadier
wie Art Ross, Jack Adams und Lester Patrick.
Conn Smythe war “Mister Toronto”
Conn Smythe, geboren am 1.2.1895 in Toronto, war einer der
großen Manager der NHL-Geschichte. Als Coach gewann er mit einem Team den
Allan-Cup (1927) und mit Canada Olympia-Gold 1928.. Seine große Zeit begann in
den 30er Jahren als Manager der Toronto Mapla Leafs. Mit bei Pferdewetten
gewonnenem Geld kaufte er die Maple Leafs und führte sie zwischen 1932 und 1939
sechsmal ins Finale um den Stanelycup. Einmal in dieser Zeit gelang ihm der
Cupsieg (1932). Aus dem Zweiten Weltkrieg, wo er freiwillig als Major der Armee
diente, kehrte er durch einen Granatsplitter in der Normandie verwundet im
Rollstuhl nach Canada zurück. Von 1947 bis 1951 leitete er weiter die Maple
Leafs. Conn Smythe, nach dem eine NHL-Trophy benannt wurde, verstarb am
18.11.1980 in Toronto.
Fazination Stanleycup ist eine Hockeyweb-Serie von Horst Eckert.
Die schon veröffentlichten Teile finden Sie unter http://www.duisburgweb.de/Almanach_eishockey_international/index.htm