FASZINATION STANLEY-CUP Teil 3
Startschuss 1893
Es läuft schon etwas kalt den Rücken hinunter, wenn man in
der Hall of Fame in Toronto den Stanleycup in den Arm gedrückt bekommt und sich
für ein Erinnerungsfoto aufstellt.
Das ist er also, der sagenumwobene Stanleycup, für den
Generationen von Spielern alles geben würden. Nur einmal den Cup gewinnen.
Superstar Wayne Gretzky hatte drei Wünsche: „ 1. Stanleycup, 2. Stanley-cup, 3.
Stanleycup – und dann noch an jedem Finger einen Stanleycup-Ring“ konstatierte
er in den 80er Jahren. Der Wunsch ging dann nicht ganz in Erfüllung.
Ehrfürchtig lesen die Besucher die in den Cup eingeprägten
Namen der Siegerteams. Im oberen Teil, der Silberschüssel des Ur-Cups ist der
Name des Cupspenders Lord Stanley of Preston und eine Königskrone eingraviert
ist, die unterstreicht, daß der Lord im Auftrag der britischen Krone tätig war.
Im Sockel des Ur-Cups sind die Namen der ersten Siegerteams graviert. 1893
steht dort, Montreal A.A.A. Dieses Team bestand gerade mal aus acht Spielern.
Später mußten neue Sockel angebracht werden. Ab den 20er Jahren ist dann der
breite Sockel hinzugefügt worden, der bis heute mehrmals verlängert wurde. Man
benötigt heute mehr Platz für die Spieler. Zuerst bestand ein Team aus ganzen
acht Cracks, später waren es 15 und heute sind rund 30 Personen pro Siegerteam
eingraviert.
Der Cup wurde mehrmals arg strapaziert. 1910 mußte ein
Autoschlosser den Cup reparieren, weil er bei der Siegerfeier zu sehr „beansprucht“
wurde. In Ottawa spielten die Cracks Football mit dem Cup und er ging in der
Dunkelheit verloren. Am anderen Tag mußte ein Polizist die Trophy suchen, weil
man sie für eine offizielle Feier in Regierungspalast brauchte. Er fand den Cup
halb versunken im zugefrorenen Rideau-Kanal
Von 1893 bis 1917 wurde der Cup dem AHA-Champion überreicht.
Bis 1917, als die National Hockey League (NHL) den Cup übernahm, gab es nur
einen Cupsieger aus den USA, die Seattle Metropolitans. Ansonsten gab es nur
Sieger aus Kanada. Meist wurde der Sieger im Finale ermittelt. 1895 anullierte
man das Finale und gab den Cup dem AHA-Champion Montreal Victorias. Ab 1899
wurde dann in zwei Finals der Sieger ermittelt (also Play-off). 1900 gab es
„best of 5“ Finals, dann wieder „best of 3“. 1908 durften vier Herausforderer
gegen den Cup-Verteidiger antreten. Später mußte der Cupverteidiger die
Herausforderer akzeptieren. 1914 wurde offiziell des „best of 5 –Finale“
eingeführt.
Montreal mit den Teams „A.A.A.“ Victorias, Shamrocks,
Wanderers und Canadiens war führend. Aber auch die Hauptstädter, die Ottawa
„Silver Seven“ oder „Senators“ mischten kräftig mit. Der Cup ging auch nach
Winnipeg, Kenora, Quebec, Toronto und Vancouver. Schon damals war der Gewinn
des Stanleycups ein sportliches Großereignis.
Zum FOTO
1907 gewannen die KenoraThistles den Cup. Sie stellten sich zum
obligatorischen Champions-Foto. Acht Spieler, vier Offizielle und in der Mitte
auf einem Sockel der damals noch kleine Stanleycup.
Die schon veröffentlichten Teile finden Sie unter:
http://www.duisburgweb.de/Almanach_eishockey_international/index.htm