FASZINATION STANLEY-CUP Teil 19
Howie
Morenz der Liebling der Fans
Die Geschichte des
Spielers Howie Morenz zeigt den Stellenwert, den Eishockey in den 30er Jahren in
Kanada hatte. Sein Ende bewegte eine ganze Region. Am 28. Januar
1937
bestritt Howie Morenz im Forum von Montreal gegen die Chicago Black Hawks sein
597. NHL-Spiel. Howie startete wie so oft einen seiner von den Fans umjubelten
Alleingänge Richtung Chicago-Tor. Dabei kam er zu Fall und blieb mit dem
Schlittschuh an der Holzbande hängen. Chicago-Blueliner Earl Seibert konnte
nicht mehr bremsen und fiel auf Howie, der plötzlich vor Schmerz brüllte. Man
trug ihn vom Eis. In der Klinik stellte man einen komplizierten Beinbruch fest.
Man rechnete mit acht Wochen Klinikaufenthalt.
Am 6. März plötzlich eine
Rückschlag. Die Ärzte berichteten alle paar Stunden über den Zustand des
Superstars. Die Medien waren voll von Berichten und Spekulationen über Howies
Zustand. Es war doch nur ein Beinbruch, trösteten sich die Fans. Am 8. März dann
die schockierende Nachricht. Howie Morenz ist tot. Er starb an eine Embolie ! Am
11. März fand die Trauerfeier im Forum, der Spielstätte der Canadiens statt. Die
Arena war bis auf den letzten Platz gefüllt. Draußen vor der Halle, auf der
Atwater Avenue und in der Guy- und der Sherbrooke-Street standen bei
Temperaturen unter null Grad noch einmal 15 000 Fans, die der Rede des
Geistlichen, die über die Hallen-Lautsprecher übertragen wurde, zuhörten. Als
der Sarg von Howie Morenz dann zum Mount-Royal-Friedhof überführt wurde, brach
der Verkehr in der Innenstadt zusammen. Rund 200 000 Fans säumten die Straßen
und erwiesen ihrem Lieblingsspieler die letzte Ehre. Hinter dem Sarg schritten
weinend die Teamkollegen von den Montreal Canadiens.
Eine
einmalige Karriere
Eigentlich wollte
Howie Morenz nachdem er einen Profivertrag bei den Montreal Canadiens
unterschrieben hatte, wieder aussteigen. „Ich will zu meinen Kumpels nach
Stratford zurück“, konstatierte er. Doch die Canadiens ließen ihr Juwel nicht
mehr weg. Der damals 20-jährige Howie bekam bei dem NHL-Team immerhin 850 Dollar
für die Unterschrift und eine Saisongage von 2 500 Dollar. Für 1923 ein hoch
dotierter Vertrag. In der NHL spielten damals nur vier Teams, die je 24 Matches
bestritten. Neben den Canadiens noch Ottawa, Hamilton und Toronto. Schon in
seiner ersten Saison gewann der talentierte Centerstürmer mit den
Canadiens den
Stanleycup. 1926,1930 und 1931 folgten die Cupsiege zwei bis vier. Das
sportliche Auftreten und die Leistung auf dem Eis machten ihn zum
Publikumsliebling.1928,1931 und 1932 wurde er zum „Spieler des Jahres“ der NHL
gewählt. 1928 und 1931 erhielt er die Krone des Skorekönigs. Er wurde mit
Ehrungen aller Art bedacht. Die Medien nannten ihn „Canadien Comet“ oder
nach seinem Geburtsort „Mitchellman. Heute kann man sagen, er war der „Gretzky
der 30er Jah re“. Aber der Mann mit der Nummer „7“ machte auch sehr
unfreiwillig Schlagzeilen. Er schoss ohne jede Absicht Goalie Clint Benedict den
Puck ins Gesicht und war so auch an der ersten Torwart-Maske beteiligt
!
Als die Canadiens
1934 Howie nach Chicago transferierten, streikten die Fans vor dem Forum.
Über die New York Rangers kam Howie auf Druck der Fans wieder nach
Montreal zurück. Er bekam seine Nummer „7“ zurück und wollte seine
letzte NHL-Saison in Montreal bestreiten. Sie dauerte allerdings nur
bis zu jenem 28.Januar
1937
und endete mit einem Beinbruch und dem Tod des Lieblings der Stadt Montreal.
Die NHL organisierte für die Hinterbliebenen der Familie Morenz am 2. November
1937
ein Benefiz-All Star-Spiel.
Fazination Stanleycup ist eine Hockeyweb-Serie von Horst Eckert.
Die bereits veröffentlichten Teile finden Sie unter:
http://www.duisburgweb.de/Almanach_eishockey_international/index.htm