FASZINATION STANLEY-CUP Teil 12
Randgeschichten
Die ersten Superstars
Die Popularität der National Hockey League (NHL) nahm stetig
zu. Die Medien erweiterten ihre Berichterstattung. Dadurch kam es natürlich auch
die personen-bezogenen Storys. So wurden die ersten Eishockeystars in
Nordamerika zu Helden am Puck. Man verfolgte ihre Geschichte. Hier einige
Beispiele:
P.J. „Paddy“ Moran der Stock-König
Patrick, Joseph, genannt Paddy Moran war einer der besten
Torhüter um die Jahrhundertwende
(1892-1915). Er wurde am 11.3.1877 in Quebec City geboren. Über Sarsfield und
die Halifax Crescents kam er 1901 zu den Quebec Bulldogs, mit denen er 1912 und
1913 den Stanleycup gewann. Paddy war
ein Goalie, der mit seiner Latte umgehen konnte, als sei sie sein verlängerter
Arm. Man sagt ihm nach, daß er sehr sparsam war, denn er zahlte in 201
Ligaspielen nur ganze vier Dollar „Goalie-Strafe“. Je zwei Dollar mußte eine
Keeper damals bezahlen, wenn er sich auf dem Eis zur Abwehr hinlegte. Man
durfte nur „stehend“ abwehren ! Und das mit einer ganz normalen Spielerlatte.
Spezial-Torhüterstöcke gab es erst um 1910. Paddy spielte auch ohne
Gesichtsschutz und mit normalen Spielerhandschuhen. Er wurde zum Liebling der
Fans. Paddy starb im Alter von 89 Jahren am 14.1.1966 in Quebec.
Harvey Pulford – der Superstar in sieben Sportarten
Harvey Pulfort (Foto), geboren 1875 in Toronto, war der vielseitigste Sportler des Jahrhunderts. In sieben Sportarten gehörte
der Athlet zur Spitzenklasse..
Mit den Ottawa
Silver Seven gewann
er von 1903 bis 1905 dreimal den Stanleycup. Er spielte Verteidiger und war
ein brillanter Schlittschuh-Läufer. Vor dem
„Hockey“ boxte Harvey und wurde Leichtgewichtsmeister von Ost-Kanada. (1897-1900). Im Football holte er mit den Ottawa Ridersviermal die
Landesmeisterschaft (1898-1902).
Mit den Ottawa
Capitals wurde er Kanada-Champion (1897-1900
) in der
von Indianern erfundenen Sportart Lacrosse.
So nebenbei holte er sich
den Ost- Kanada-
Titel im
Ringen. Er wurde im Sommer
Champion im Einer- und Zweier Ruderboot. Kanadas viele Seen boten ideale
Möglichkeiten für diese Sportart.
1924 krönte er seine Vielseitigkeit, als er Squash-Meister
von Kanada wurde. Er kannte nur den Sport, war ständig auf der Suche nach neuen
Herausforderungen und Sportarten. Als sogenanntes „Bewegungstalent“ tat er sich
etwas leichter. Am 31.10. 1940 starb Harvey Pulfort.1945 wurde der vielseitige
Spitzensportler postum in die Hockey Hall of Fame aufgenommen.
Der erste Rekordmann Frank McGee war auch ein Kriegsheld
Der 16. Januar 1905 war der große Tag des Frank McGee. An
diesem Tag produzierte er einen Rekord für die Ewigkeit der
Stanleycupgeschichte. Im Cupfinale seiner Ottawa Silver Seven gegen Dawson
City, das mit einem 23:2 Sieg von Ottawa endete, erzielte Frank McGee alleine
14 Tore ! Doch damit nicht genug. In diesen 14 Tore steckten weitere Rekorde.
Acht Tore in 8.20 Minuten, drei Tore in 90 Sekunden, und da er beim ersten
Match der Serie (9:2 für Ottawa) auch
noch ein Tor beisteuerte, hält er den Rekord von 15 Toren in einer
Zwei-Spiele-Finalserie um den Stanleycup
Außerdem hielt Frank McGee noch weiter Rekorde:
1903: 7 Tore in 4 Finalspielen um den Stanleycup
1904: 21 Tore in 8 Stanleycup-Finalspielen.
1905: 18 Tore in 4 Finalspielen um den Stanleycup.
1906: 17 Tore in 6 Stanleycup-Finalspielen.
Er spielte in 45 Stanleycupspielen für die Ottawa Sil-ver
Seven und kam dabei auf insgesamt 134 Treffer.
Der 1883 geborene Ausnahmestürmer gewann in seiner Karriere
viermal den Stanleycup. Und das als „Einäugiger“., denn im Burenkrieg (1900-1902) verlor er als britischer Soldat sein linkes Auge. Aus der Armee entlassen,
spielte er wieder Eishockey., mußte aber wegen seiner Kriegsverwundung ein Jahr
pausieren. In dieser Zeit agierte er als Schiedsrichter. Im Ersten Weltkrieg
diente Frank McGee in der kanadischen Armee. Er ist am 16. September 1916 in
Frankreich gefallen.
1945 war er der erste Spieler, der postum in die Hall of
Fame aufgenommen wurde. Die NHL hat dann später beschlossen, daß es eine
Stanleycup-Rekordliste von 1893 bis 1917 und dann ab der NHL-Gründung 1918
gibt. Die Bestmarken von Frank McGee sind nach wie vor unerreicht.
Hoby Baker – US-Star und tragische Figur
Der erste USA-Star hat zwar nie den Stanleycup gewonnen,
wurde aber trotzdem 1945 als erster Amerikaner postum in die Hall of Fame
aufgenommen. Hoby Baker wurde am 15.1.1892 in Wissahicken (Pen.) geboren. Über
die St. Paul`s School und den St. Nicholas
Klub in New York kam er in das legendäre Team der Princeton Universität,
wo er zum Teamkapitän aufstieg. Er lehnte alle Profiangebote ab. Im Ersten
Weltkrieg erhielt er als Jagdflieger die höchsten US-Auszeichnungen und den
höchsten Kriegsorden Frankreichs. Als er nach Ende des Krieges bei einem
Testflug ums Leben kam, hatte der Sport einen seiner vielseitigsten Aktiven
verloren. Hoby Baker war neben dem Eishockey auch als Turner, beim Football,
Golf und in der Leichtathletik
erfolgreich.
Fazination Stanleycup ist eine Hockeyweb-Serie von Horst Eckert.
Die bereits veröffentlichten Teile finden Sie unter: http://www.duisburgweb.de/Almanach_eishockey_international/index.htm